Lage: |
Alpen, Österreich, Nockberge, Kärnten |
Talorte: |
Seeboden bzw. Treffling |
Streckenlänge: |
12 km ab Seeboden und 9 km ab Treffling |
Maximale Höhe: |
1.695 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
7 Euro |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Die nur in den Monaten Mai bis Oktober geöffnete
Tschiernock-Panoramastraße führt von der zur Gemeinde Seeboden
gehörenden Ortschaft Treffling (790 m) aus zur Sommereggeralm
am Hang des 2.082 m
hohen Tschiernock. Der
Hausberg von Seeboden ist der westlichste Gipfel der Nockberge
und wird als "Naturerlebnis Tschiernock" beworben,
das nicht nur von Bergwanderern gerne besucht wird. In Motorsportkreisen
wurde die Tschiernock-Panoramastraße durch die für Autos und
Motorräder ausgetragene "Tschiernock-Bergwertung"
bekannt. Für die Herkunft des Namens "Tschiernock" nennt
die Website der Sommereggerhütte
zwei Möglichkeiten: Der Name könnte von "Schürrnock",
dem Erzschürfen abgeleitet sein, oder aber auf den keltischen Kriegsgott
"Tscharre" zurückgehen. Belege
für diese Ableitungen finden wir bei unserer Recherche nicht.
Von Spittal an der Drau aus erreichen wir
über die Bundesstraßen 99 und 98 die Marktgemeinde Seeboden am Nordwestufer
des auf 588 Metern Meereshöhe gelegenen Millstätter Sees. Die als "Hauptstraße" ausgeschilderte B98
führt durch die Streusiedlung und passiert dabei einen schön begrünten Kreisverkehr
mit einer hohen Wasserfontäne, den wir über die zweite Ausfahrt verlassen.
Wir folgen ab hier der als "L11" ausgeschilderten Trefflinger Straße, die
Seeboden in nördlicher Richtung durchquert und danach leicht ansteigend
über die Lexhöhe der Ortschaft Treffling zustrebt.
Nach knapp drei Kilometern erreichen
wir den mit Flaggen geschmückten Ortseingang von
Treffling. Das auf 810 Metern Höhe gelegene Dorf am Eingang
ins Liesertal hat etwa 500 Einwohner, gehört zur Gemeinde Seeboden
und wurde bereits im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich
erwähnt. Vorbei an den Flaggen
von Kärnten, Seeboden und Österreich verlassen wir an der nächsten Straßenkreuzung die L11 und
biegen nach rechts in die Ortschaft ab.
Die Dorfstraße steigt direkt hinter
der Kreuzung mit etwa acht Prozent an. Vorbei an dem blumengeschmückten Trefflingerwirt
"Gasthof Oberlerchner", der "Pension Kärnten" und dem
Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr durchfahren wir Treffling...
... und folgen dabei den grünen Hinweisschildern
"Tschiernock".
Am Dorfausgang passieren
wir eine geöffnete Schranke. Hier informieren Schilder, dass für
die Tschiernock-Panoramastraße eine Straßenmaut fällig wird, die 3,5 Kilometer
weiter an einem Kassenautomaten zu entrichten ist und dass auf
der gesamten Strecke das Parken am Fahrbahnrand verboten ist. Zudem
wird für die nächsten
9,5 Kilometer vor Steigungen von bis zu zwölf Prozent gewarnt.
Hinter der Schranke steigt die
einspurige, gut asphaltierte Tschiernock-Straße durch
eine enge Linkskehre mit etwa zehn Prozent an und gewinnt in
der Folge schnell an Höhe.
Vorbei am Trinkwasserspeicher
der Gemeinde Treffling...
... windet sie sich dann mit Hilfe von vier Kehren den bewaldeten Südwesthang des 1.684 Meter
hohen Schlafkogel empor...
... und erreicht bei Kilometer 3,5
die unbeschrankte Mautstelle. Am Kassenautomat werfen wir die
pro Kraftfahrzeug zu entrichtenden sieben
Euro ein und erhalten im Gegenzug ein Maut-Ticket, das für eventuelle
Kontrollen gut sichtbar hinter
der Windschutzscheibe abgelegt werden soll.
Auch hinter der Mautstelle führt
die schmale Bergstraße weiter ansteigend durch den Bergwald.
Auf diesem Streckenteil kommen uns die beiden einzigen Pkw dieser
Tour entgegen. Ein Problem ist das nicht, denn die Ausweichstellen liegen
hier dicht beieinander und da wir bergauf fahren, macht man uns schon
von weitem erkennbar
Platz. Keine Selbstverständlichkeit mehr für uns, bei ähnlichen
Situationen haben wir das schon ganz anders erlebt.
Dreihundert Meter weiter bleibt
der Bergwald zurück und wir durchfahren
die Wiesen der auf 1.400 Metern Höhe gelegenen Hoferalm.
Dahinter führt die Tschiernock-Straße
aussichtsreich mit zwölf Prozent Steigung durch sieben
Kehren und passiert dabei den Abzweig zur Hansbauerhütte, bei
dem
wir uns rechts halten.
Über einen nicht besonders vertrauenerweckenden, weil
leicht beschädigten hölzernen Weiderost...
... erreichen wir schließlich
elf Kilometer hinter
Treffling den auf 1.700 Metern Höhe am Hang des
Tschiernock gelegenen, gut besuchten Parkplatz der Sommereggeralm.
Wir stellen den Roadster hier ab...
... und spazieren zur nahen Terrasse
des Almgasthauses Sommereggerhütte, wo man uns freundlich begrüßt und perfekt
verköstigt: Die von uns bestellten Salate und Bauernomelette
sind preisgünstig, schnell auf dem Tisch, schmecken ausgesprochen lecker...
... und die tollen Aussichten
hinunter ins Liesertal sowie auf die dahinter gelegenen Gailtaler
und Karnischen Alpen mit den Gipfeln von Reißkofel,
Hochwipfel und Polinik vervollkommnen
den Genuss.
Wem das Panorama von hier noch nicht reicht, dem empfehlen die Wirtsleute mehrere Wanderungen: Über den an der Hütte beginnenden Naturlehrpfad spaziert man in einer guten Stunde vorbei an der "Sennerlärche" zur "Jahrhundert-Fichte", deren Stammumfang mehr als 5 Meter misst. Alternativ erreicht man über den "Jagasteig" in etwa zwanzig Minuten die Hansbauerhütte und kann von dort auf dem "Gamsbrünndlweg" in eineinhalb Stunden zum aussichtsreichen Gipfel des 2.082 Meter hohen Tschiernock wandern. Die aussichtsreichste Variante führt in circa vier Stunden an der Jagahütte vorbei und über den Tschierweger Nock (2.010 m) zum Hochpalfennock (2.099 m), von dort aus auf einem Gratweg weiter zum Steinernen Mandl, auf den Tschiernock und über die Hansbauerhütte zurück zur Sommereggerhütte. Dieser Rundwanderweg ist Teil der 12. Etappe des etwa 750 Kilometer langen Alpe Adria Trail, der vom Großglockner aus durch Kärnten und Slowenien an die italienische Adria führt.
Nach einer erholsamen Ruhepause
auf den Sonnenliegen der Sommereggerhütte...
... spazieren wir an den Nebengebäuden
der Alm vorbei zu unserem "Schwarzen"...
... und starten die Rückfahrt
ins Liesertal, ...
... die zur Genuss-Tour-Pur wird.
Die Mautstelle passieren wir nun
ohne Aufenthalt...
... und durch die unteren Kehren
der Panoramastraße...
... erreichen wir dann die ersten Häuser
von Treffling, ...
... hinter denen wir uns rechts
halten und außerhalb der Ortschaft wieder auf die L11 auffahren, ...
... um über Perau im Liesertal,
Gmünd und Eisentratten zum Schönfeldsattel im Salzburger
Land weiter zu touren.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.