Lage: |
Alpen, Österreich, Gailtaler Alpen, Kärnten, Villacher Alpe |
Talorte: |
Villach-Möltschach |
Streckenlänge: |
16,5 km ab Villach |
Maximale Höhe: |
1.732 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
17,50 Euro pro Pkw; 11 Euro pro Motorrad |
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Für Motorräder gilt von 20:00 Uhr bis 07:00 Uhr ein Nachtfahrverbot |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Die ganzjährig geöffnete Villacher Alpenstraße führt
von der am Zusammenfluss von Drau und Gail gelegenen Stadt
Villach auf die Aussichtskuppe "Rosstratte" unterhalb
des Hausberges der Stadt, des 2.166 Meter hohen Dobratsch.
Die über die Grenzen von Kärnten hinaus nur wenig bekannte
Stichstraße ist als sechs Meter breite Panorama- und Erlebnisstraße angelegt, die auf
einer Länge von 16,5 Kilometern mit sieben nummerierten
Kehren und über
100 Kurven gut 1.200 Höhenmeter überwindet. Sie
bietet von mehreren Themen-Parkplätzen aus tolle Aussichten in
das Umland.
Erste Ideen zur Erschließung des
Gebietes am Dobratsch durch eine Fahrstraße kamen zu Beginn
des 20. Jahrhunderts auf, aber die Genehmigung zum
Bau der Höhenstraße wurde erst 1953 erteilt. Geplant wurde
sie von Franz Wallack, dem Erbauer der Großglockner-Hochalpenstraße.
Der Spatenstich erfolgte am 3. Juni 1961 und nach einer
vierjährigen Bauzeit wurde sie am 17. Juli 1965 durch
Bundespräsident Franz Jonas eröffnet. Sie zählt zu den beliebtesten
Ausflugszielen Kärntens.
Wir starten unsere Tour über die Villacher
Alpenstraße an dem am nordöstlichen Stadtrand von Villach
unterhalb der Burgruine Landskron gelegenen Hotel-Restaurant Waldhof
und umfahren das Stadtzentrum über die Ossiacher Straße
(Nr. 94) und die Drautalstraße (Nr. 100), von
der aus wir am westlichen Drau-Ufer in die Tiroler Straße
(Nr. 86) abbiegen.
In Villach-Möltschach ist die Anfahrt
zur Alpenstraße gut ausgeschildert. Wir passieren ein erstes
Hinweisschild, dass eine Steigung von maximal 10 Prozent
und viele Kurven ankündigt und das vor ständigen Radarkontrollen
warnt: Die Villacher Alpenstraße ist fast durchgängig auf
70 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Zweihundert Meter
weiter erreichen wir nach einer langgezogenen Linkskurve
die Mautstelle, zahlen den Obolus...
... und machen uns auf den Weg nach oben.
Im unteren Bereich - hier zwischen Kehre 1 und 2 führt die
gut ausgebaute Bergstraße durch einen geschlossenen Mischwald.
Hinter Kehre Nr. 2 hat man einen guten "Arenablick"
auf die ganzjährig genutzte Villacher Skisprungarena, die
über eine drei Kilometer lange Skirollerstrecke und vier
Matten-Sprungschanzen verfügt.
Durch zwei weitere Kehren und fünf weit
geschwungene Kurven erreichen wir den auf 862 m
Höhe gelegenen Rastplatz P2 "Stadt- und
Seenblick", der ein absolutes "Muss"
für eine Pause ist, ...
... denn von hier hat man einen tollen
Blick auf Villach und die umgebende Seenlandschaft
mit Ossiacher See, Magdalenensee, Fleetsee, Grünsee,
Silbersee und Faaker
See bis hin zum Wörthersee.
Wir passieren den Parkplatz P3 "Waldrast",
...
... und fahren direkt weiter
zu P4 "Schüttblick" auf 1.020 m Höhe.
Durch einen Fußgängertunnel unterqueren wir die
Bergstraße und erreichen nach wenigen Metern einen
Aussichtsplatz, der einen beeindruckenden Blick auf das
Bergsturzgebiet
"Schütt",
die
sich tief unter uns im Tal windende Gail
sowie
auf
die Julischen Alpen
und die
Karawanken hat. An Tagen ohne Dunst müssen die Konturen
sicher schärfer und deutlich mehr Gipfel zu sehen
sein.
Auf weiter Strecke - hier zwischen P4 und P5 -
folgt die Alpenstraße der steilen Abbruchkante des Bergrückens.
Am Parkplatz "P5 - Dreiländerblick"
machen wir auf 1.307 m Höhe unseren
nächsten Foto-Stopp. Wie bei "P4"
unterqueren wir die Straße...
... um den Ausblick auf das Dreiländereck zu
genießen, das von Österreich, Slowenien und Italien
gebildet wird.
Hinter Kehre 6 folgt das nächste Highlight
der Panoramastraße: Parkplatz "P6"
auf 1.483 Metern Höhe. Hier zeigt der
von Juni bis August geöffnete Alpengarten "Villacher
Alpe"
gegen eine gesondert zu entrichtende Gebühr mehr als 800 Arten
teilweise seltener Alpenpflanzen. Von dem benachbarten
und frei zugänglichen Aussichtspunkt blickt man
auf den 400 Meter
tiefen
Felsabsturz
der
"Roten Wand",
die bei wolkenlosem Himmel und tiefstehender Abendsonne
rötlich leuchtet.
Nächste Station auf dem Weg nach oben
ist hinter Kehre 7 der Parkplatz "P8" mit dem
Berggasthof Aichingerhütte auf
1.650 m Meereshöhe.
Hier findet man neben einer Panorama-Sonnenterrasse und einem
Spielplatz für die Kleinen
auch eine Informationsstelle des Naturparks
und die sehenswerte Ausstellung "Herrscher der Lüfte
- Die Vogelwelt im Naturpark Dobratsch". Von der Aichingerhütte...
... sind es nur noch 700 Meter bis zu
dem auf 1.733 m Höhe gelegenen Ende der Villacher Alpenstraße
vor dem Berggasthof Rosstrattenstüberl.
Auf dem Parkplatz erleben wir eine Überraschung: Hier steht
doch tatsächlich ein weißer Mazda MX-5 der neuesten Modellreihe.
Das ist erste der zweite MX-5, den wir auf unserer dreiwöchigen und
mehr als dreitausend Kilometer langen
Alpentour sehen. Wir parken direkt daneben und schauen uns
vergebens nach den möglichen Besitzern um.
Bevor
wir im Berggasthof einkehren, spazieren wir zu dem etwas oberhalb
des Parkplatzes gelegenen Rosskofel, von dem man einen einzigartigen
Blick auf die Karawanken, die Julischen und Gailtaler Alpen, die Hohen Tauern
und die Nockberge hat. Vier Panoramakarten erläutern die
Gebirgszüge und benennen die jeweiligen Gipfel. Große Relaxliegen
laden hier oben zur Entspannung ein...
... und die "Sonnenwege" verdeutlichen
modernen Zeitgenossen die historischen Arten der Zeiterfassung:
Vier geschlitzte Steinmonolithe zeigen die Richtungen von
Sonnenauf- und -untergang zur Sonnwende an, Marmorsockel
zeigen die Richtung des Sonnenaufgangs während der Tag-
und Nachtgleiche, Sonnenuhren vermitteln die aktuelle Uhrzeit
und eine Nachbildung der Himmelsscheibe von Nebra zeigt
den Himmel und die Bewegung der Gestirne.
Vom Rosskofel aus hat man zudem einen
schönen Ausblick auf den Gipfel des 2.167 m hohen Dobratsch.
Früher existierte hier ein beliebtes Skigebiet, das jedoch
im Rahmen
der Gründung des "Naturpark Dobratsch" im Jahr
2002 renaturiert wurde. Die Liftanlagen wurden zurückgebaut
und dem Naturschutz Vorrang gegeben.
Den
Gipfel des Dobratsch und dessen Gipfelhaus erreicht man
von der Rosstratte aus
nur zu Fuß auf einem breit angelegten, bequemen Wanderweg
in knapp zwei Stunden. In nur 20 Minuten
kommt man aber auch zu dem am Südhang des Dobratsch gelegenen Aussichtspunkt
"Gams-
und Gipfelblick".
Von den Relaxliegen aus genießen wir noch
etwas den
Ausblick auf die Julische Alpen mit Triglav und Razor,
dann kehren wir zum Rosstrattenstüberl zurück und gönnen
uns auf der sonnigen Terrasse einen großen Eisbecher.
Kaum ist dieser serviert, sehen wir die Besitzer des
weißen Roadster auf dem Parkplatz stehen. Sie sehen
sich unseren Schwarzen an, machen ein paar Fotos, öffnen
das Dach ihres ND und fahren ab. Schade, nun wird es
doch nichts mehr mit einem Schwätzchen.
Zehn
Minuten später machen wir uns dann auch auf
den Weg zurück und erleben kurz vor dem von
oben her gut einsehbaren Parkplatz
2 die nächste Überraschung, ...
... denn hier steht doch tatsächlich
der Kärntner Mixxer vor dem Panorama von Villach.
Das zugehörige Ehepaar genießt so wie wir zuvor den wunderschönen
Blick ins Tal. Es folgen ein kurzes Schwätzchen
und ein etwas längerer Erfahrungsaustausch mit
der Absprache, gemeinsam ins Tal und weiter
zum Wörthersee
zu fahren.
Schnell ist die Mautstelle erreicht...
... und ein toll hergerichteter Kreisverkehr durchfahren,
...
... dann sitzen wir zu viert gemütlich auf der
Seeterrasse
des empfehlenswerten
Weißen Rössl
in Schiefling am See und genießen beim gemeinsamen Abendessen
und Benzingesprächen
den farbenprächtigen Sonnenuntergang hinter
dem Nordufer des Wörthersees.
Weitere
Infos:
https://www.villacher-alpenstrasse.at
Youtube-Video
Mit
dem MX-5 über die Villacher Alpenstraße
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.