Lage: |
Alpen, Österreich, Hohe Tauern, Osttirol, Villgratner Berge, Winkeltal |
Talorte: |
Außervillgraten |
Streckenlänge: |
12 km ab Außervillgraten |
Maximale Höhe: |
1.886 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2021 |
Die Bergstraße zu der auf 1.886 Metern
Höhe gelegenen Volkzeiner Hütte beginnt in der etwa achthundert
Einwohner zählenden Gemeinde Außervillgraten (1.280 m)
im Villgratental, einem Seitental des Osttiroler Pustertals.
Die auf den ersten fünf Kilometern zweispurige und asphaltierte
Straße verengt sich in der Folge zu dem einspurigen, geschotterten
und gut verdichteten "Alpweg Winkeltal". Der Fahrweg
folgt ab Außervillgraten dem aus seinem Quellgebiet unterhalb
vom Rotegg (2.796 m) und der beiden Deggenhörner (2.946 m
und 2.849 m) herunterplätschernden und bei Außervillgraten
in den Villgratenbach einmündenden Winkeltalbach bis zum Parkplatz
unterhalb der Hütte.
Von der Thurntaler
Rast kommend erreichen wir unterhalb der auf 1.280 Metern Höhe
gelegenen Pfarrkirche
von Außervillgraten die nach Sillian und Heinfels
führende Villgratental Landesstraße, ...
... die wir vor der SPAR-Filiale links abbiegend verlassen.
Vorbei am Gemeindeamt, der Volksschule und der Gemeindebücherei...
... folgen wir der Ausschilderung "Winkeltal"
und passieren auf der leicht ansteigenden Straße die
blumengeschmückten Balkone mehrerer Häuser...
... sowie den am Ufer des Winkeltalbaches
gelegenen östlichen
Ortsausgang von Außervillgraten.
Dahinter schlängelt sich die Straße
vorbei an einigen verstreut gelegenen Häusern und der den Winkelbach überspannenden
Stefanbrücke durch das Winkeltal...
... und erreicht zwei Kilometer hinter
Außervillgraten den auf 1.330 Metern Meereshöhe gelegenen
Weiler Walchboden.
Dahinter folgt die Straße der
orografisch linken Seite des Gebirgsbaches, quert den Nordwesthang
des 2.253 Meter hohen Kühegg...
... und läuft auf den Wurzerhof
zu, bei dem uns ein starker Wildwechsel überrascht. Das unter Denkmalschutz
stehende, dreihundert Jahre alte Anwesen besteht aus insgesamt
15 Gebäuden, darunter der bewirtschaftete Bauernhof,
eine Sägemühle, eine Getreidemühle, eine Waschhütte und mehrere
Almhütten.
Die im Jahr 1675 erbaute Kapelle
des Wurzerhofes wurde wie der Hof im Jahr 1882 durch ein
Hochwasser zerstört, danach wieder aufgebaut und der Heiligen
Katharina geweiht.
Hinter der Kapelle wechselt die Straße
wieder auf das Gegenufer des Winkeltalbaches, ...
... passiert den Weiler Lehenkreuz...
... und steigt mit einstelligen Prozentwerten
zu der knapp fünf Kilometer hinter Außervillgraten
auf 1.520 Metern Höhe gelegenen Reiteralm mit dem Gasthof
Reiterstube an.
Kurz hinter der Reiteralm endet der Asphalt.
Wir rollen nun auf einem überwiegend gut verdichteten Schotterbett weiter,
das teilweise aber auch mit losem Kies bedeckt ist.
Fünfhundert Meter hinter der Reiterstube
halten wir uns am Abzweig rechts und überqueren den Winkeltalbach
zum dritten
Mal. Vor der Holzbrücke bittet ein Schild die Kraftfahrer
wegen der bei Trockenheit großen Staubentwicklung um eine langsame
Fahrweise. Mit Recht: Denn wir teilen den öffentlichen Fahrweg mit Spaziergängern,
Wanderern sowie Radlern und ziehen des Schotters wegen sogar
bei Schritttempo
eine lästige kleine Staubfahne hinter uns her.
Jenseits der Brücke passiert der Fahrweg
die Mooshofalm mit der im Jahr 1882 erbauten und etwas erhöht
stehenden Maria-Hilf-Kapelle.
Zweieinhalb Kilometer hinter der Reiteralm
erreichen wir mit Blick auf Regenstein (2.891 m),
Kugelspitze (2.796 m) und Marcheggenspitze (2.684 m)
die auf 1.600 Metern Höhe gelegene Niederbruggeralm, ...
... bei der man den Winkeltalbach
ein viertes Mal überquert.
Der auch als Wanderweg "Almweg
Winkeltal" genutzte Fahrweg folgt weiter dem an seinem
Oberlauf "Schrentebach" genannten und von der Volkzeiner
Hütte heruntersprudelnden Winkeltalbach, ...
... windet sich dann mit bis zu zehn
Prozent Steigung durch ein kleines Waldstück und vorbei an der Brunneralm
sowie der Taletalm...
... zu dem auf 1.800 Metern Höhe
gelegenen und durch Viehgitter gesicherten Weidegebiet der Lackenkammer-Alm.
Dahinter beginnt
der bis zu 16 Prozent steile Schlussanstieg in ein
Waldstück am Osthang der 2.803 Meter hohen Kugelwand.
Elf Kilometer hinter Außervillgraten
bleibt dann der Wald zurück und vor uns öffnet sich die vom
Winkeltalbach durchflossene Talmulde der Volkzeinalm, an deren Osthang wir die Volkzeiner Hütte liegen sehen.
Wir parken unseren MX-5 auf dem kleinen
Parkplatz am Ende der Schotterstraße und spazieren die wenigen
Meter hinauf zu der auf 1.886 Metern Höhe gelegenen Hütte,
in der es neben Speisen und Getränken - die Küche der Volkzeiner
Hütte gilt mit ihren Lamm- und Wildgerichten als Geheimtipp
für kulinarische Feinschmecker - auch Übernachtungsmöglichkeiten
in Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmern gibt.
Erbaut wurde sie in den Jahren 1931/1932 durch die Sektion
Sillian des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins (DuOeAV)
und ursprünglich "Sillianer Hütte" genannt. 1962 wurde
das Schutzhaus durch eine Lawine beschädigt und in der Folge
wieder instand gesetzt. Mit dem Verkauf an den Besitzer der
Volkzeinalm im Jahr 1981 wurde der Hüttenname in "Volkzeiner
Hütte" geändert. Sie ist auch heute noch ein wichtiger
Stützpunkt für Touren über die vielen Grate der Villgratner
Berge und auf die Gipfel von Degenhorn, Hochgrabe und Hochalmspitze
(Gehzeit jeweils 3 Stunden). Zudem erreicht man über das Villgrater Törl von hier aus die Bloshütte (3½ Std)
und über die Arntaler Lenke die Unterstaller Alm (5 Std)
oberhalb von Innervillgraten.
Von der Volkzeiner Hütte hat man einen schönen
Blick in den Talschluss des von den Bergen Karnase (2.713 m), Roteck (2.796 m) und Wagenstein (2.849 m) begrenzten
Winkeltals...
... und über den kleinen Parkplatz
hinweg Richtung Außervillgraten auf die Gipfel von Grabenstein
(2.665 m) und Sauspitze (2.604 m).
Nachdem wir ausgiebig den Service und
die Küche der
Familie Volgger genossen haben, die die Volkzeiner Hütte seit
mehr als 30 Jahren bewirtschaftet, kehren wir zu unserem Roadster zurück...
... und starten mit Blick auf die Gipfel
von Bürgler (2.240 m), Rappler (2.812 m), Gölbner (2.943 m)
und Dreiheggenspitze (2.368 m) die Rückfahrt nach
Außervillgraten.
Durch das Steilstück...
... und entlang dem schäumenden Winkeltalbach
rollen wir hinunter...
... zur Reiterstube, wo unser MX-5
wieder Asphalt unter die 17-Zoll-Räder bekommt.
Kurz darauf passieren wir wieder den
Wurzerhof mit der St. Katharina-Kapelle...
... und erreichen durch den Weiler
Walchboden, über dem dunkle Regenwolken einen Wetterwechsel
ankündigen...
... den Talort Außervillgraten, der
von der im Jahr 1810 fertiggestellten und der heiligen Gertraud
von Nivelles geweihten Pfarrkirche überragt wird. Von hier aus
bietet sich ein Abstecher zu der Unter- und Oberstaller Alm ebenso an wie eine
Fahrt entlang der aussichtsreichen Pustertaler
Höhenstraße oder zum Kartitscher
Sattel im Lesachtal.
Weitere
Infos:
www.volkzeinerhütte.at
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.