Lage: |
Deutschland, Hunsrück, Rheinland-Pfalz |
Talorte: |
Dieblich-Kondertal (NW), Rhens (O) und Mariaroth (W) |
Streckenlänge: |
5 km ab Dieblich-Kondertal, 5 km ab Rhens und 3,5 km ab Mariaroth |
Maximale Höhe: |
330 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
50.2774,7.5539 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2025 |
Die Ortschaft Waldesch liegt
im Südwesten von Koblenz auf einem Höhenzug des sich zwischen
Mosel und Rhein erhebenden Hunsrücks. Waldesch ist über die L208 erreichbar, die die Stadt
Rhens (80 m) am Rhein mit Dieblich-Kondertal (72 m) an der Mosel verbindet. Die fünf Kilometer lange Nordwestauffahrt
aus dem Moseltal steigt knapp zweihundertsechzig Meter mit einer
Durchschnittssteigung von etwas mehr als fünf Prozent an, die sechs
Kilometer lange Ostauffahrt ab Rhens überwindet zweihundertfünfzig
Höhenmeter mit im Schnitt knapp über vier Prozent. Von Mariaroth
(250 m) aus verläuft die von Dieblich heraufkommende K69 mit
durchschnittlich zweieinhalb Prozent Steigung auf das dreieinhalb
Kilometer entfernte Waldesch zu und mündet dreihundert Meter vor
dem Ortseingang in die L208. Der Scheitelpunkt befindet sich bei
einem kleinen Wanderparkplatz nahe dem östlichen Ortsausgang von
Waldesch jenseits der Hunsrückhöhenstraße B327.
Wir starten die Auffahrt nach Waldesch
in dem auf zweihundertfünfzig Metern
Höhe am Hang eines Hunsrück-Ausläufers gelegenen Dieblicher Ortsteil
Mariaroth.
Der etwa hundertdreißig Einwohner zählende
Ort geht auf ein im 12. Jahrhundert gegründetes Kloster
der Prämonstratenserinnen zurück, das im Jahr 1794 aufgelöst
wurde. Etwa in der Ortsmitte beginnt die von Dieblich über Dieblich-Berg
heraufgekommene und in Mariaroth "Waldstraße"
genannte K69 zum östlichen Ortsausgang hin erneut anzusteigen,
...
... hinter dem sie dann wieder an Höhe verliert...
... und sich mit einem Gefälle von
acht Prozent...
... in das Tal des Konderbaches absenkt,
der in einer engen Linkskehre überquert wird.
In der Folge umgeht die K69 den Heidekopf
(360 m) in dessen Norden und mündet dann in die von Dieblich-Kondertal
an der Mosel heraufkommende L208, auf die wir rechts abbiegend
auffahren.
Nach dreihundert Metern wird der vor
einem Kreisverkehr gelegene Ortseingang von Waldesch im
Landkreis Mayen-Koblenz erreicht.
Weiter ansteigend und auf 30 km/h begrenzt
durchquert die zunächst "Dieblicher Straße" genannte
L208 die auch "Tor zum Hunsrück" genannte Ortsgemeinde,
die etwa zweitausenddreihundert Einwohner hat.
Bei der in den Jahren 1835/36 erbauten
Pfarrkirche
St. Antonius ändert sich der Name der L208 in "Koblenzer
Straße"...
... und zweihundert Meter weiter in "Rhenser Straße".
Im Osten von Waldesch läuft die Rhenser
Straße auf die bevorrechtigte Hunsrückhöhenstraße B327 zu, die Koblenz-Oberwerth
mit dem knapp 160 Kilometer entfernten Saarburg bei Trier verbindet.
Dem Richtungsschild "Rhens 6 km"
folgend überqueren wir die Bundesstraße...
... und fahren auf dem dreihundert
Meter langen Schlussanstieg zu dem nahe dem Ortsausgang von Waldesch
bei einem Wanderparkplatz auf dreihundertdreißig Metern Höhe gelegenen,
nicht ausgeschilderten und unspektakulären Scheitel der Strecke.
Dahinter senkt sich die L208 oberhalb
des Lendersbaches durch Leitplanken gesichert mit einem Gefälle
von sechs bis acht Prozent in Richtung Rheintal.
Verkehrsschilder warnen vor zahlreichen
Kurven auf den nächsten vier Kilometern...
... und vor möglichem Steinschlag.
Hinter den teilweise schroffen Abhängen
zwischen dem Maulbeerkopf (398 m) im Norden und dem Rodersbacher
Berg (270 m) im Süden...
...
umgeht die nun "Waldescher Straße" genannte L208 dann den "Samberg" (253 m) im Norden...
... und windet sich durch weit gezogene Kurven
mit schönen Ausblicken auf den
sich jenseits des Rheins erhebenden Hintertaunus talwärts.
Mit mittleren einstelligen Prozentwerten
läuft die Waldescher Straße dann...
... auf ein kurz vor Rhens gelegenes
Steilstück mit einem Gefälle von bis zu zehn Prozent zu.
Auf hundertzwanzig Metern Höhe erreicht
die L208 einen links der Straße angelegten Parkplatz, dessen bunter
Fahnenschmuck uns anzieht...
... und auf dem wir vor dem Weltfriedenskreuz
einen Fotostopp einlegen. Das zehn Meter hohe Holzkreuz geht auf
eine Idee der Fischer-Chöre unter der Leitung von Gotthilf Fischer
zurück, wurde am 20.09.1980 aufgestellt und im Jahr 2011 erneuert.
Es soll mahnend den Weltfrieden einfordern: "Frieden sei dieser
Welt beschieden".
Etwas unterhalb des großen Holzkreuzes
befindet sich der Königsstuhl von Rhens. Laut
einer Inschrift wurde das von Säulen getragene
achteckige Bauwerk in Form eines Throns im Jahr 1842 als Ersatz
des zuvor im Rhenser Nussbaumgarten stehenden und 1795 zerstörten
Originals aus dem 14. Jahrhundert errichtet, dessen Erstellung
Karl IV. im Jahr 1346 verfügt hatte. Beginnend mit Ruprecht von
der Pfalz im Jahr 1400 wählten hier die Kurfürsten häufig den Deutschen
König. In der Neuzeit bekamen am Königsstuhl viele Koblenzer
Bürgermeister die Amtskette überreicht. Wie das Weltfriedenskreuz
wird der Königsstuhl von der Kaiser
Ruprecht Bruderschaft unterhalten.
Von der Plattform des Königsstuhls
hat man einen schönen Blick auf die L208, die Stadt Rhens, den Rhein
sowie Lahnstein und Braubach unterhalb der Taunushöhen.
Zurück auf dem Parkplatz starten wir
unseren Roadster und kehren zur Waldescher Straße zurück, der wir
zum Ortseingang der Stadt Rhens am Rhein folgen und die dreihundert
Meter weiter...
... in die Koblenzer Straße einmündet,
der wir in Richtung Stadtzentrum folgen. Wir passieren das im Jahr 2005
wiedererrichtete Koblenzer
Tor, das einst Teil der ab dem 14. Jahrhundert erbauten,
zehn Meter hohen und begehbaren Stadtmauer war und das im 17. Jahrhundert
zerstört wurde.
Durch die sich anschließende
Hochstraße erreichen wir vorbei am Hotel-Restaurant "Roter Ochse" und dem
historischen Rathaus der dreitausend Einwohner zählenden Stadt...
... die zwischen 1396 und 1418 erbaute
und Kirchtor
genannte Toranlage in der südöstlichen Stadtmauer. Sie wurde in den letzten
Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges von der abziehenden SS gesprengt
und nach Kriegsende teilweise rekonstruiert.
Beim St. Antonius Heiligenhäuschen hinter dem Kirchtor
geht die Hochstraße in die "Mainzer Straße" über, der
wir nach Boppard folgen, um durch das Mühltal zur Hunsrückhöhenstraße
bei Pfaffeneck
aufzufahren.
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.