Lage: |
Alpen, Österreich, Lavanttaler Alpen, Kärnten und Steiermark |
Talorte: |
St. Gertraud und Deutschlandsberg |
Streckenlänge: |
19 km ab St. Gertraud und 23 km ab Deutschlandsberg |
Maximale Höhe: |
1.668 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Die sehr gut ausgebaute
und ganzjährig befahrbare Bergstraße über die Weinebene verbindet
St. Gertraud in Kärnten mit Deutschlandsberg in der Steiermark
und nutzt dabei die natürliche Senke zwischen Handalm (1.853 m)
und Moserkogel (1.745 m) im Nordosten sowie Weinofen
(1.726 m) und Brandhöhe (1.886 m) im Südwesten. Der
Name Weinebene stammt - wie auch der Name der nahen Hebalm
- aus der Zeit, als der in der Südsteiermark
gekelterte Wein, wie alle anderen Handelswaren, mit Pferdefuhrwerken über die weite, plateauähnliche
Scheitelhöhe nach Kärnten transportiert wurde. Da den Fuhrleuten
ein Überfahren der Landesgrenzen untersagt war, wurde hier oben an einer Hebestelle von steirischen auf kärntner Fuhrwerke umgeladen.
Mit dem einsetzenden Tourismus wurde der Name Weinebene auf
die umliegenden Hügel und Almen ausgedehnt: In der kalten Jahreszeit
finden Wintersportlern hier oben eine Reihe von Liften, Skipisten und sogar
eine Skischule; im Sommer wird das Almhüttendorf seitlich der Sattelhöhe
gerne von Wanderern und Bergfreunden aufgesucht.
Wir starten unsere Fahrt
über die Weinebene an der Burg
Deutschlandsberg im östlichen Talort Deutschlandsberg in der Steiermark.
Die Burganlage wurde erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich
erwähnt und nach einem Großbrand im 14. Jahrhundert in
Teilen neu errichtet und saniert; die heutige Burgkapelle entstand
im frühen 17. Jahrhundert.
Eine
detaillierte Chronik des sehenswerten Festungsbaus findet man
auf der Website
der Stadt Deutschlandsberg.
Vom Burgvorplatz aus fahren wir auf
der kurvenreichen Burgstraße durch die Weinberge hinunter nach
Deutschlandsberg. An der T-Kreuzung folgen wir rechts abbiegend
der Glashüttenstraße bis zu deren Einmündung in die Landstraße
L619.
Hier folgen wir der Ausschilderung
"Glashütten" und "Weinebene" in südwestlicher
Richtung. Die auch "Weinebene-Straße" genannte L619
steigt
hinter dem Ortsausgang von Deutschlandsberg mit bis
zu vierzehn Prozent an und läuft zunächst gradlinig auf ein Waldstück
zu, in dem eine erste Kehre zu durchfahren ist.
Nach sieben Kilometern erreicht die
Landstraße die ersten Häuser der auf 995 Metern Höhe gelegenen
Ortschaft
Trahütten, die ihre Besucher mit einem Ahorn-Baumstumpf begrüßt,
in den ein Wanderer geschnitzt ist, der von einem überdimensionierten
Hut behütet wird.
In der Folge schlängelt sich die Weinebene-Straße mit etwa sechs Prozent Steigung durch die lang gezogene
Streusiedlung.
Auf Höhe des Gemeindeamtes durchfahren
wir eine Baustelle, in der der Fahrbahnbeleg erneuert wird,
...
... dahinter schwingt sie
mit bis zu acht Prozent Steigung und in Top-Zustand vorbei an
den Weilern Weitensfeld...
... und Gschrepl den Hügeln der Koralpe
entgegen.
Hinter Gschrepl quert die Weinebene-Straße
in weit gezogenen Kurven die Südhänge von Kumpfkogel (1.540 m)
und Moserkogel (1.745 m), passiert dabei den Abzweig der
Nebenstraße nach Glashütten...
... und erreicht nach einer weiteren
Kehre unterhalb der mit hohen Windrädern verunstalteten
Handalpe die 1.668 Metern hoch gelegene Sattelhöhe
der Weinebene. Die insgesamt dreizehn
Windräder sind jeweils 120 Meter hoch, haben einen Rotor-Durchmesser von über 80 Metern
und
bilden den im Jahr 2017 in Betrieb gegangenen Windpark Handalm.
Da die Küche des Restaurants auf der
Burg Deutschlandsberg schon geschlossen hatte, steuern wir nun
das unterhalb des 1.726 Meter hohen Weinofen auf dem Sattel
der Weinebene gelegene Alpengasthaus
Weinofenblick zum einem ausgiebigen Boxenstop an. Gewollt
oder Zufall? Mitten durch das Alpengasthaus verläuft die Grenze
zwischen der Steiermark und Kärnten und unsere beiden Mazda
MX-5 der dritten Generation sind in unterschiedlichen Bundesländern
geparkt. Über den Sattel führt zudem der aus dem Waldviertel
kommende und über den Hochschwab bis ins Steirische Weinland
verlaufende Nord-Süd-Weitwanderweg 05 sowie der über fünftausend
Kilometer lange Europäische Weitwanderweg 6 "Via Alpina".
Im Schatten der großen Terrasse des
im Jahr 2006 erbauten Alpengasthauses finden wir einen freien
Tisch und werden schnell und zuvorkommend bedient. Die empfehlenswerte
Küche des Almgasthauses bietet überwiegend hausgemachte
Gerichte aus der Region.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite
erkennt man oberhalb des roten MX-5 der neuesten Generation
die am Südhang der 1.853 Meter hohen Handalm stehende Pauluskapelle,
die nach den Plänen des Bildhauers Carl
Hermann in den Jahren 1982 und 1983 erbaut wurde. An der Kapelle vorbei gelangt man
zu den Felsen des neu angelegten Klettergarten
Handalm Weinebene.
Ausgeruht und rundum gesättigt machen
wir uns schließlich auf den Weg hinunter nach St. Gertraud. Die
auf Kärntner Seite nun als "L148" zuerst gradlinig
weitergeführte Weinebene-Straße senkt sich hinter dem Sattel
mit drei bis fünf Prozent Gefälle am
Almhüttendorf Weinebene und der bewirtschafteten Gösler-Hütte vorbei, ...
... läuft dann auf vier
Kehren zu und windet sich mit bis zu zwölf Prozent Gefälle durch
eine Vielzahl von Kurven hinab zum Weiler Obergösel...
... und bietet außerhalb des Bergwaldes
herrliche Aussichten auf die Kuppen von Koralpe
und Packalpe.
Hinter Obergösel senkt sich die Weinebene
Straße mit bis zu sechzehn Prozent Gefälle...
... durch ein Waldstück mit zwei weiteren
Kehren...
... und erreicht vierzehn Kilometer
hinter der Weinebene-Sattelhöhe den Gasthof Fraßwirt in dem
auf 850 Metern Höhe gelegenen Weiler Fraß.
Hinter Fraß folgt die L148 dem in das Lavanttal
fließenden Fraßbach und erreicht durch
zwei weitere Kehren die ersten Häuser
von St. Gertraud-Frantschach.
Hinter dem Gasthaus Kirchenwirt mündet die Weinebene-Straße in die von Köflach kommende Bundesstraße 70, der wir
links abbiegend folgen, ...
... um kurz darauf die lang gestreckten Produktionsgebäude
der Monti-Group-Papierfabrik
zu passieren.
Fünf Kilometer weiter erreichen wir die knapp
fünfundzwanzigtausend Einwohner zählende Stadtgemeinde Wolfsberg,
das Zentrum des gleichnamigen Bezirks. Den Kreisverkehr am Ende der Grazer Straße verlassen
wir durch die zweite Ausfahrt und folgen weiter der B70, ...
... die nach St. Andrä mit der aus dem 14. Jahrhundert
stammenden Domkirche führt, die einen romanischen und einen gotischen
Turm besitzt.
Zwanzig
Kilometer hinter St. Andrä durchfahren wir auf dem Rückweg
in unser Urlaubsdomizil in Reifnitz am Wörthersee das moderne,
einem Stadttor ähnelnde
Verwaltungsgebäude der Marktgemeinde Griffen.
Weitere
Infos:
http://www.weinebene.at/
Youtube-Video:
Mit
zwei Mazda MX-5 über die Weinebene
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.