Lage: |
Alpen, Österreich, Nockberge, Kärnten |
Talorte: |
Arriach bzw. Oberwöllan |
Streckenlänge: |
14 km ab Arriach, 10 km ab Oberwöllan |
Maximale Höhe: |
1.960 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
6 Euro |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die Wöllaner Nock-Alpenstraße
führt von Arriach im Bezirk Villach-Land über Unterwöllan
und Oberwöllan zu der auf 1.960 Meter Höhe gelegenen Walderhütte am Hang des 2.140 Meter hohen Wöllaner
Nock. Den Höhenunterschied von mehr als tausend Metern überwindet
die knapp zweispurige Bergstraße mittels dreizehn teilweise enger Kehren,
in denen eine vorsichtige Fahrweise angesagt ist, denn hier dürfen
auch Busse verkehren.
Von unserem Quartier in Reifnitz
am Wörthersee kommend erreichen wir über Treffen am Ossiacher
See und Einöde bei Villach über die Bundesstraße 98 und die L46
den auf 870 Metern Höhe gelegenen Luftkurort Arriach. Die knapp
1.500 Einwohner zählende Gemeinde liegt zwischen dem Wöllaner
Nock im Norden sowie der Gerlitzen im Süden und bildet den geographischen Mittelpunkt
von Kärnten. Arriach wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich
erwähnt und lebte jahrhundertelang von der Viehzucht, seit den 1960er
Jahren gewinnt der Tourismus an Bedeutung. Der Ort wird vom Turm
der Vier-Evangelisten-Kirche überragt. Das evangelische Gotteshaus
wurde in den Jahren 1903 bis 1907 im neugotischen Stil erbaut und
fasst mehr als 600 Gläubige.
Hinter der Kirche folgen wir der
Ausschilderung "Unter-/Oberwöllan". Die zweispurige Gemeindestraße
führt leicht ansteigend durch den Ort, überquert den Mühlbach...
... und erreicht nach vierhundert Metern
den Abzweig des in den Ortsteil Laastadt führenden Haslerweges,
wo uns Verkehrsschilder auf die nachfolgende kurvenreiche Strecke und
auf die Straßenmaut hinweisen, die vier Kilometer weiter
für die Fahrt zur Walderhütte am Wöllaner Nock erhoben wird.
Die "Sauboden" genannte
Straße nach Unterwöllan ist gut asphaltiert, wird aber hinter dem
Abzweig deutlich schmaler: Mit etwa drei Metern Breite durchquert
sie mit bis zu acht Prozent Steigung ein kleines Waldstück und das
dahinter gelegene Weideland.
Die zunächst in westlicher Richtung
verlaufende Bergstraße passiert mehrere einzeln gelegene Wohnhäuser
und Bauernhöfe, dreht dann nach Norden ab und umgeht das Dorf
auf dessen Ostseite.
Fünfhundert Meter weiter lässt die
nun "Oberwöllan" genannte Straße den auf 1.200 Metern
Höhe gelegenen, gleichnamigen Ort mit der gotischen Peter-und-Paul-Kirche
aus dem frühen 15. Jahrhundert links liegen und dreht nach Nordosten
ab.
Hinter Oberwöllan läuft die Bergstraße
durch Weideland auf den Bergwald am Südhang des Vorderen Wöllaner Nock zu.
Dem Warnschild zu Folge muss man hier mit Entenfamilien rechnen,
die die Fahrbahn queren.
Hinter dem Waldstück schlängelt sich die Straße durch ein Gehöft,
...
... hinter dem sie sich weiter verengt und der
Asphalt schlechter wird.
Fünf Kilometer hinter Arriach erreicht
die Bergstraße dann das auf 1.280 Metern Höhe gelegene Haus Rauter, neben dem...
... die Mautstation der Wöllaner Nock-Alpenstraße
eingerichtet wurde. Wir fahren vor die Schranke, füttern den Automaten
mit 6 Euro, erhalten ein Ticket, die Schranke öffnet sich und wir
fahren durch.
Nicht ganz so reibungslos funktioniert
das beim zweiten Fahrzeug unserer "Mazda MX-5-Dreierseilschaft":
Wir benötigen mehrere Versuche, bis der nun etwas störrische Automat
nach dem Einwerfen der Münzen erneut die Schranke öffnet. Beim dritten
Roadster druckt der Automat nach dem Einwerfen der Mautgebühr zwar
das Ticket, aber die Schranke bleibt zu. Streikt er? Hat er Stress? Was nun?
Das Problem nähert sich einer Lösung, als wir einen roten "Notfallknopf"
entdecken. Kaum gedrückt, meldet sich eine freundliche Stimme aus
dem Tal und erkundigt sich nach unseren Schwierigkeiten. Nachdem
wir mehrfach versichert haben, auch ein Ticket für das dritte Fahrzeug
erhalten zu haben, öffnet man die Schranke ferngesteuert - and off
we go.
Hinter der Mautstation
strebt die Wöllaner Nock-Alpenstraße mit bis zu vierzehn Prozent
Steigung dem Bergwald entgegen. Die Asphaltdecke wird immer rissiger...
... und endet nach
etwa zweihundert Metern ganz. Die Mautstraße wird ab hier als Naturstraße
weitergeführt.
Durch sechs enge
Kehren quert die Alpenstraße nun abwechslungsreich den Südhang des
2.090 Meter hohen Vorderen Wöllaner Nock...
... und überrascht
uns immer mal wieder mit einem Schlagloch oder harten Querrillen
in dem ansonsten gut verdichteten Schotter.
Dreieinhalb
Kilometer hinter der Mautstation verlässt die Alpenstraße den Lärchenwald
und erreicht in 1.650 Metern Höhe über ein Viehgitter...
...
die Hochalmen unterhalb der auf knapp 1.900 Metern gelegenen
Unterkircherhütte.
Die Piste quert nun den Südosthang des Vorderen Wöllaner Nock...
... und
erreicht an dessen Nordostflanke den nach rechts abzweigenden Fahrweg
zu dem auf 1.666 Metern Höhe gelegenen Alpengasthof
Geigerhütte.
Die
Alpenstraße dreht nun nach Nordwesten ab und läuft in einem
deutlich schlechteren Zustand direkt auf den Gipfel des Vorderen
Wöllaner Nock zu.
Hinter
einer Kehre, durch die der Fahrweg in den Osthang des Vorderen Wöllaner
Nock abdreht, wird unsere Fahrt jäh unterbrochen. Drei Rindviecher
demonstrieren uns, wer hier oben zu Hause und im Besitz des Wegerechtes
ist. Aussteigen und die Wiederkäuer vertreiben ist für uns Städter
keine Option. Und da unsere Roadster über keine Kuhfänger verfügen,
fassen wir uns in Geduld. Es dauert eine ganze Weile, bis
zwei der Tiere das Interesse an uns verloren haben und die Fahrbahn
freigeben.
Damit
ist die Sache aber nicht wirklich erledigt. Denn Rindvieh Nummer
drei besteht noch auf einer minutenlangen Soloeinlage und zeigt
uns dabei mehrfach, woran wir ihm vorbei gehen.
Fünfhundert Meter weiter
werden wir von gemächlich die Straßenseite wechselndem Weidevieh ein zweites Mal gestoppt.
Im
1,5 Kilometer langen Schlussanstieg geht es zunächst mit bis
zu vierzehn Prozent Steigung aufwärts, ...
...
dann flacht der Fahrweg ab und vor uns taucht die unterhalb
des 2.140 Meter hohen Wöllaner Nock-Gipfels gelegene Walderhütte
auf.
Vor
der Walderhütte
endet die Wöllaner Nock-Alpenstraße auf 1.960 Metern
Meereshöhe. Wir parken die Roadster, ...
...
erfrischen uns auf der Terrasse des Alpengasthofs, der neben
Speisen und Getränken auch Übernachtungen anbietet...
...
und genießen von hier oben die leider durch Wolken eingeschränkte
Aussicht auf die umliegenden Höhen der Nockberge. Die Walderhütte liegt direkt an der Etappe 17
des 750 Kilometer langen Alpe-Adria-Trails
und am Salzsteigweg, Wanderer sehen wir bei unserem Besuch
an einem Wochentag und kurz nach Wegfall der Corona-Beschränkungen
aber nicht.
Nach
unserem Boxenstopp machen wir uns auf die Talfahrt, ...
...
die von uns nur einmal am Hang des Vorderen Wöllaner Nock
unterbrochen wird, ...
...
um die Aussicht auf Ober-, Unterwöllan und auf Arriach zu
fotografieren.
Danach
rollen wir ungehindert...
... und
mit teilweise schönen Talblicken...
... hinunter
zur Mautstation, deren Schranke sich nun vor allen drei
Roadstern automatisch öffnet.
Ab
hier haben unsere MX-5 wieder Asphalt unter den Reifen
und rollen an Oberwöllan vorbei...
... in
den Talort Arriach, von wo aus wir über die Gipfelstraße
zur Gerlitzen auffahren.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de/
Youtube-Video
Mit
2 MX-5 ND und einem MX-5 NC zur Walderhütte auf dem Wöllaner
Nock
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.