Foto-Reisebericht - Reiseführer - Reise-Info

   
Amsterdam
  
"Venedig der Niederlande"
und 
"Stadt der 100 Grachten, 230 Coffeeshops und 1000 Brücken"

 


Halsgiebel aus dem 18. Jahrhundert an der Amsterdamer Keizersgracht

"Amsterdam übertraf bei weitem meine Erwartungen.
Die Stadt hat ein sehr heiteres Aussehen."
Arthur Schopenhauer im Mai 1803

 


Der Ursprung von Amsterdam liegt in einem kleinen, auf Pfählen errichteten Dorf, das Fischer am sumpfigen Ufer der Amstel zwischen dem heutigen Oude- und Nieuwezijds Voorburgwal gründen. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Siedlung im Jahr 1275, als "Amsteldamme" durch Graf Floris V. von Holland das Zollprivileg verliehen bekommt. Der Name geht auf den Damm zurück, den man zu dieser Zeit aufschüttet, um die Siedlung vor Hochwasser und vor Sturmfluten zu sichern.

Durch seine Lage zwischen dem Fluss Amstel im Süden und dem Meeresarm IJ im Norden gewinnt Amsteldamme zusehends an Bedeutung und entwickelt sich von einer Fischersiedlung zu einem Handelsflecken, denn hier werden immer häufiger die von der Nordsee kommenden und für das Hinterland bestimmten Handelswaren umgeschlagen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird von hier der gesamte Warenverkehr ins Hinterland kontrolliert. Folgerichtig erhält Amsteldamme im Jahr 1300 durch den Bischof von Utrecht die Stadtrechte. Einen zusätzlichen Aufschwung erhält die aufstrebende Stadt im Jahr 1317 durch ein exklusives Zollprivileg für Hamburger Bier und durch das "Hostienwunder" von 1345, das Amsterdam zum Wallfahrtsort werden und unzählige Gläubige in die Stadt pilgern lässt. Mit dem Beitritt zum Bund der Hanse im Jahr 1369 reiht sich Amsterdam als Hansestadt dann unter den großen Handelsmetropolen ein; der Fischfang, ursprünglich die bedeutendste Erwerbsquelle, spielt nur noch eine unbedeutende Nebenrolle.

Der wirtschaftliche Aufschwung wird mehrmals jäh gestoppt: 1421 und 1453 vernichten Feuersbrünste die aus Holz errichteten Häuser, von denen nur zwei die Stadtbrände überstehen und auch heute noch existieren. Beim Wiederaufbau verwendet man nun Steine und auch die massive Stadtbefestigung, die "Wallen", die die ursprünglich auf Erdwällen errichteten Palisaden ersetzen, werden mit Steinen hochgezogen. Die von den Großfeuern verursachten Schäden sind lange behoben, als 1481 eine neue Bauwelle beginnt: In der Stadt herrscht durch den starken Zuzug inzwischen eine solche Enge, dass eine Erweiterung bis zum heutigen Kloveniersburgwal dringend notwendig geworden ist.

Nach 1521 werden auch in Gent die Schriften Martin Luthers gelesen und man hört hier auch die Predigten der Reformatoren, die hier immer mehr Anhänger finden. Um 1530 durchzieht ein tiefer religiöser Graben die Stadt. Es kommt zu Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten, die 1535 zu schweren inneren Unruhen eskalieren. Die Stadtväter rufen in ihrer Not den habsburgischen Landesherrn Kaiser Karl V. zu Hilfe. Die Katholiken reagieren auf die Reformation mit einer Gegenreformation, der die Anhänger Luthers 1566 mit dem Bildersturm antworten: Der aufbegehrende protestantische Mob plündert die katholische Sakralbauten, Kirchenorgeln, Gemälde, Skulpturen, Christusdarstellungen und einzigartige Kirchenschätze werden vernichtet.

Zwischenzeitlich hat Kaiser Karl V. die Niederlande an seinen Sohn Philipp II. von Spanien vererbt, der von den Niederländern hohe Tributzahlungen fordert und der die Stadt 1567 durch Herzog Alba besetzen lässt, um die Gegenreformation zu stützen und um die Anhänger der Lutherischen Lehre zu verfolgen. Daraufhin erheben sich die niederländischen Provinzen gegen die spanischen Besatzer. Amsterdam bleibt jedoch zunächst pro-spanisch, bis Wilhelm von Oranien zum Führer des Aufstandes wird und dessen Truppen 1578 die Stadt einschließen und die Kapitulation erzwingen. Die "Satisfactie von Amsterdam" stellt seitdem sicher, dass niemand seines Glaubens wegen verfolgt werden darf. Als Folge der "Satisfactie" kehren reformierte Emigranten zurück und es beginnt der Zuzug von jüdischen und protestantischen Kaufleuten, die aus dem noch besetzten Antwerpen sowie aus den streng katholischen Spanien und Portugal flüchteten und die Amsterdam nun zur wirtschaftlichen Blüte verhelfen. Der niederländische Unabhängigkeitskrieg ist damit aber noch lange nicht beendet.

1594 finanzieren die Amsterdamer Kaufleute eine erste Indien-Expedition, die am 5. Juli 1594 mit 290.000 Gulden ausgestattet startet, um im Fernen Osten Gewürze zu kaufen. Weitere Expeditionen werden 1595 und 1598 nach Westindien geschickt. Letztere ist so erfolgreich, dass 1602 die "Ostindische Compagnie" für den Ostasienhandel und 1621 die "Westindische Compagnie" für den Amerika- und Afrikahandel gegründet werden. Als die in der "Vereenigde Oost-Indische Compagnie" (VOC) zusammengeschlossenen Gesellschaften dann das Monopol für den Seehandel mit Ostasien erhalten, wird die VOC zum direkten Konkurrenten der englischen "East India Company". Wenige Jahre später beherrschen die Amsterdamer Handelsschiffe den gewinnträchtigen Seehandel mit dem fernen Osten. In den Lagerhäusern der Stadt stapeln sich nun Porzellan, Seide, Kaffee, Tee, Nelken, Zimt und andere Kostbarkeiten aus Indien und Indonesien.


Relief eines Amsterdamer Handelsschiffes am Munttoren
Relief eines Amsterdamer Handelsschiffes am Munttoren


Ende des 16. Jahrhunderts kommen über das osmanische Reich und den Kaiserhof in Wien die ersten, ursprünglich als dem Kaukasus stammenden Tulpenzwiebeln ins Land, die von dem Botanik-Professor Carolus Clusius in Leiden gepflanzt und vermehrt werden. Die Tulpe mit ihrem großen, leuchtenden Kelch wird sehr schnell zur Modeblume und nach dem Jahrhundertwechsel setzt ein regelrechter Run einsetzt. Durch die steigende Nachfrage gewinnt der Handel mit Tulpenzwiebeln immer mehr an Bedeutung, steigende Preise sind die Folge und die Tulpe wird zum Statusobjekt. In den 1630er Jahren klettert der Preis für seltene Tulpensorten auf bis zu 10.000 Gulden für EINE Zwiebel, was dem Wert eines Hauses an den Grachten entspricht. Um 1635 drängen dann Spekulanten ins Tulpengeschäft und ziehen einen Handel mit Optionsscheinen auf für Pflanzen, die erst im Folgejahr geerntet werden können. Die unglaubliche Risikobereitschaft der Makler zu solch unkalkulierbaren Termingeschäften bereitet der Tulpomanie dann auch ein jähes Ende: Im Februar 1637 kollabiert der Markt, die Preise für die "Bollen" fallen dramatisch. Wenige Gewinner haben bis an ihr Lebensende ausgesorgt, die Masse der Verlierer findet sich im Armenhaus wieder.

Der wirtschaftliche Aufschwung von Amsterdam zieht nicht nur weitere Kaufleute in die Stadt. Für den Ausbau des Hafens, den Bau neuer Schiffe und für die Löschung und Neubeladung der eingelaufenen Handelsschiffe werden Handwerker und Arbeiter benötigt, die aus ganz Holland in die Stadt strömen, was die Schaffung neuer Wohngebiete notwendig macht. Deshalb beginnt man im Jahr 1612 mit den Grabungen des Grachtengürtels, der nicht nur die dringend notwendige Stadterweiterung im Westen ermöglicht, sondern auch der Verteidigung dient und bald darauf auch als Wasserweg zum Transport von Waren zu den entlang der Grachten neu errichteten Handels- und Lagerhäusern genutzt wird. Das Jahrhundert wird für die Stadt am IJ zum "Goldenen Jahrhundert"; Amsterdam wird zur bedeutendsten und größten Handelsstadt weltweit. Ende des 17. Jahrhunderts leben hier mehr als 200.000 Einwohnern und das Stadtgebiet erstreckt sich mittlerweile über hundert Inseln.

Der inzwischen achtzig Jahre dauernde Unabhängigkeitskampf der Niederländer wird durch den Westfälischen Frieden beendet. In dem am 30. Januar 1648 in Münster ratifizierten Vertrag erkennt Spanien die Souveränität der Vereinigten Niederländischen Provinzen an, die gleichzeitig aus dem Heiligen Römischen Reich ausscheiden. Zu einem dauerhaften Frieden führt dieser Friedensvertrag allerdings nicht. Der Versuch, sich auch im Seehandel mit Afrika und Amerika Marktanteile zu sichern und die Dreistigkeit der immer stärker werdenden Seemacht England, die im Jahr 1664 die niederländische Siedlung "Neu-Amsterdam" einnehmen und in "New York" umzutaufen, führen zu mehreren Seekriegen, durch die England die Kontrolle über den Nordamerikahandel erhält. Diese Kriege sind kaum überstanden, als ein weiterer Rivale den Niederländern schwere Zeiten beschert: Um die wohlhabenden Vereinigten Provinzen seinem Reich einzuverleiben, verbündet sich der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. mit England, dem Amsterdam als mächtiger Konkurrent im Ostindien- und Ostseehandel weiterhin ein Dorn im Auge ist. Im März 1672 erklären Frankreich und England den weitgehend isolierten Niederländern den Krieg. Kurz darauf marschieren französische Truppen in die Vereinigten Provinzen ein. Der französische Vormarsch kann erst bei Utrecht durch das Fluten weiter Landstriche gestoppt werden. Obwohl sich die Engländer nach mehreren Niederlagen zur See im Jahr 1674 zurückziehen, dauert der "Holländische Krieg" sieben Jahre und wird 1679 durch den Friedensvertrag von Nijmegen beendet. Gewinner der Friedensverhandlungen sind die Franzosen, die einen Großteil ihrer Eroberungen behalten dürfen. Lediglich der Norden der besetzten Provinzen muss zurückgegeben werden. Im Gegenzug geloben die Niederländer die Neutralität ihrer Territorien. Großer Verlierer in diesem Krieg ist Amsterdam, dessen Ostindien-Handelsflotte den Heimathafen wegen kriegsbedingter Blockaden für lange Zeit nicht erreichen kann, was zu schweren Umsatzeinbrüchen und dramatischen Verlusten führt. Zudem übernehmen die Konkurrenten die einst niederländischen Handelswege und schotten ihre eigenen Märkte ab, wodurch die Amsterdamer Kaufleute und Handelsgesellschaften auch ihre wichtigsten Absatzmärkte verlieren. Der zuvor bedeutendste Umschlaghafen weltweit verliert dadurch rapide an Bedeutung. Allein der seit Gründung der Amsterdamer Waren- und Effektenbank im Jahr 1611 gewonnene Einfluss Amsterdams auf den europäischen Kapitalmarkt bleibt erhalten und kann in der Folge sogar ausgebaut werden: Die Stadt entwickelt sich zum weltweit führenden Finanzplatz und es sind Amsterdamer Banken, die gegen hohe Zinsen die europäischen Fürstenhäuser mit Geld versorgen, damit diese ihre kostspieligen Kriege finanzieren können.


Historische Stadtansicht von Amsterdam aus dem 17. Jahrhundert mit Voorburgwal und Oude Kerk
Historische Stadtansicht von Amsterdam
mit dem Oudezijds Voorburgwal und der Oude Kerk
im späten 17. Jahrhundert


Der wirtschaftliche und militärische Aufstieg der Seemacht England und der Niedergang der Generalstaaten führen auch in der Folge zu Spannungen und kriegerischen Handlungen, die im 4. Englischen Seekrieg von 1780 bis 1784 gipfeln, in dem Amsterdam den Großteil seiner Handelsflotte, mehrere Kolonien und endgültig die Vorherrschaft zur See verliert. Der wirtschaftliche Niedergang ist endgültig besiegelt: 1799 ist die VOC, zuvor das bedeutendste Handelsunternehmen weltweit, bankrott, auch weil kriegsbedingt Schiffsladungen im Wert von mehr als 10 Millionen Gulden verloren gingen. London rückt nun an die Stelle von Amsterdam und wird zur weltgrößten Handelsstadt. Die Stadt an der Amstel bleibt lediglich Zentrum des Diamantenhandels.

1795 erobert Napoleon Bonaparte die Republik, wandelt sie in ein Königreich um und ernennt 1806 seinen Bruder zum Regenten. Vier Jahre später gliedert er das neue Staatsgebilde Frankreich an und bestimmt Amsterdam zur Hauptstadt des Königreiches. Als Regierungssitz wird Den Haag festgelegt, eine Teilung, die bis heute Bestand hat. Im Rahmen der Angliederung verliert Amsterdam fast alle Kolonien. Nachdem die Franzosen 1815 in der Schlacht von Waterloo geschlagen und aus den besetzten Gebieten vertrieben sind, werden durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses die südlichen und nördlichen Provinzen zusammengelegt und das neue "Vereinigte Königreich der Niederlande" geschaffen, dessen erster Regent Wilhelm von Oranien-Nassau wird.

Mit der beginnenden Industrialisierung, der Eröffnung der Eisenbahnlinie nach Haarlem im Jahr 1839 und mit der Fertigstellung des Nordseekanals im Jahr 1876, über den Amsterdam nun direkt mit der Nordsee verbunden ist und durch den auch moderne Hochseeschiffe die Häfen der Stadt anlaufen können, wird der verarmten und toten Stadt neues Leben eingehaucht. Sie erstarkt wirtschaftlich und wird zum Zentrum des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens der Niederlande.

Den Ersten Weltkrieg übersteht die Stadt wegen der niederländischen Neutralität ohne direkte Auswirkungen, verzeichnet aber Einbrüche im sich gerade erholenden Handel. Die Bewohner müssen Einschränkungen im täglichen Bedarf ertragen, weil es vor allem an Kleidung und Nahrung mangelt und weil viele in der Stadt Schutz suchende Flüchtlinge mitversorgt werden müssen. 20 Jahre später muss man einen kaum zu bewältigenden Zustrom an Emigranten verkraften, die nach Hitlers Machtergreifung geängstigt Deutschland verlassen haben. Dies beschert Amsterdam immense Probleme, besonders weil kurz zuvor die Weltwirtschaftskrise von 1929 der Stadt an den Grachten den finanziellen Ruin brachte.

Nicht für möglich gehaltenes erleben die Amsterdamer im Jahr 1944, als die deutsche Wehrmacht ohne Kriegserklärung in die neutralen Niederlande einmarschiert und am 16. Mai sogar die Hauptstadt besetzt. Die Regierung und die Königsfamilie können in letzter Minute nach England ins Exil fliehen, aber die im Land lebenden Juden sind den Nazis wehrlos ausgeliefert. Mehr als 100.000 Juden werden deportiert, die jüdischen Gemeinden werden ausradiert. Am 8. Mai 1945 endet der Nazi-Terror für die von Bombardements weitgehend verschonte Stadt; in die nun kanadische Truppen einrücken. Nach Rückkehr der Exilregierung und der Königlichen Familie findet Amsterdam langsam zur Normalität zurück. Der im Krieg zerstörte Hafen wird 1952 wiedereröffnet und im Norden von Amsterdam entstehen jenseits des IJ neue Wohngebiete, die 1968 durch den den Fährverkehr ersetzenden IJ-Tunnel direkt an die Innenstadt angebunden werden.

Heute lebt die Stadt auch vom Tourismus: Sie bietet ihren Besuchern mehr als 7.500 denkmalgeschützte Bauten, die sehenswerte Amsterdamer Altstadt wurde 1999 der Einfachheit halber in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz gestellt. Die Stadt bietet kunstinteressierten Besuchern eine Vielzahl einzigartiger Museen. Der malerische Grachtenring zeugt mit seinen alten Kaufmanns- und Lagerhäusern und den vielen Grachtenbrücken auch heute noch vom Goldenen Zeitalter der Stadt.


Wappen von Amsterdam mit drei schwarzen Kreuzen auf rotem Grund
Wappen von Amsterdam mit der Kaiserkrone
und den drei schwarzen Andreaskreuzen: Pest, Feuer und Wasser
 


Wie die alten Häuser entlang der Grachten hat auch die traditionelle liberale Einstellung der Amsterdamer gemäß dem Motto "Leben und leben lassen" bis heute überdauert. Subkulturen und Randgruppen werden toleriert, der Konsum weicher Drogen in Coffeeshops wird ebenso geduldet wie Abtreibungen und Sterbehilfe. In den 1970er Jahren wurde Amsterdam deshalb zum Mekka der Hippies und Aussteiger. Hausbesetzungen waren an der Tagesordnung und im Vondelpark kampierten mehrere Tausend Rucksacktouristen. Multikulturell war Amsterdam schon früher und ist es auch heute noch: Mehr als 35 Prozent der Amsterdamer sind im Ausland geboren, ein Großteil der Einwohner stammt aus den ehemaligen niederländischen Kolonien und aus Nordafrika. 

 


Begleiten
Sie uns nun auf unserem Rundgang entlang der Grachten von Amsterdam,
das seit dem 16. Jahrhundert als das "Venedig des Nordens" bezeichnet wird:

 


Vom Hauptbahnhof zur Noorderkerk und zum Anne-Frank-Haus


Von der Westerkerk zum Dam und dem Koninklijk Paleis


Vom Dam zur Stadsschouwburg und zum Rijksmuseum


Vom Van Gogh Museum zum Munttoren und zum Kloveniersburgwal


Vom Rembrandtplein zur Stopera und zum Rembrandthuis


Von der Zuiderkerk durch das Rotlichtviertel zur Oude Kerk


Zur Börse am Damrak und zum Schreierstoren


Rundfahrt durch die Grachten


Amsterdam bei Nacht

 

 


Stadtplan von Amsterdam
 

 

 

Allgemeine Tipps:

 

   Anreise

Die Hauptstadt der Niederlande liegt in der Provinz Noord-Holland an der Mündung der Amstel und des IJ in das IJsselmeer. Amsterdam ist über den Noordzeekanaal mit der Nordsee verbunden und verfügt über den zweitgrößten Hafen des Landes.

Mit dem Auto reist man von Norddeutschland kommend am besten über die E 30 bis Amersfort und dann über die E 231 an. Von Süddeutschland aus empfiehlt sich derzeit wegen der Großbaustelle am Aachener Kreuz eine Anreise auf der E 35 über Oberhausen, Arnheim und Utrecht.

Der Amsterdamer Hauptbahnhof wird mehrmals täglich von den in Köln, Hannover und Berlin startenden Intercity-Zügen der Deutschen Bahn angefahren. Die Fahrzeit liegt zwischen 2 ¼ Stunden (Düsseldorf) und 6 ½ Stunden (Berlin). Um in Amsterdam mehr Zeit verbringen zu können und dort ggfs. zwei Übernachtungen zu sparen, ist eine Anreise mit einem der ab Berlin, Leipzig und München verkehrenden Nachtzüge überlegenswert.

Der 15 Kilometer südwestlich des Zentrums gelegene Flughafen Schipol wird von vielen deutschen Flughäfen aus angeflogen. Vom Bahnhof unterhalb des Flughafens erreicht man die Amsterdamer Innenstadt in 15 Minuten. Alternativ kann man auch die Buslinien 197 und 370 Richtung Centrum und Oud Zuid benutzen. Für eine Taxifahrt in die Innenstadt zahlt man etwa 30 Euro.
 

   Coffeeshops

Wer in Amsterdam einen Kaffee trinken möchte, dem sei ein "Koffiehuis" empfohlen, weil die niederländischen "Cafés" eher deutschen Kneipen ähneln und in den 230 "Coffeeshops" ganz legal Haschisch und Marihuana verkauft und konsumiert wird.
Um die Märkte für weiche und harte Drogen gegeneinander abzugrenzen und in den Griff zu bekommen, wird toleriert, dass in den Coffeeshops bis zu 5 Gramm Cannabis pro Person und Tag verkauft werden. Was zu einem regelrechten Drogentourismus geführt und Amsterdam den Beinamen "Haschisch-Welthauptstadt" gebracht hat. Besonders weil Städte der Grenzregion zu Deutschland wegen der Belästigungen durch deutsche und belgische Kiffer inzwischen den Verkauf von Joints und Spacecakes an Ausländer verboten haben.
 

   Fahrräder

Amsterdam ist die Stadt der Radfahrer. Es gibt hier mehr als eine halbe Million "Fietsen". Man findet sie in Fahrradparkhäusern, entlang der Grachten, an Hausfassaden, Schildern, Bäumen und Pissoirs, auf Geh- und Fahrwegen und sogar auf den Brücken der Stadt. Aus taktischen Gründen meist in einem erbärmlichen Zustand und dennoch angekettet, vielleicht um den heißbegehrten Abstellplatz zu sichern. Es gibt sogar Auswärtige, die hier ein Fahrrad abgestellt haben für den Fall, dass sie mal wieder Lust auf einen Amsterdam-Besuch haben.

Unsere Erfahrung: Viele Radfahrer kümmern sich weder um Verkehrsregeln noch um andere Verkehrsteilnehmer. Mehrfach waren für uns Gehwege wegen reihenweise umgefallener oder horizontal geparkter Zweiräder nicht nutzbar. In der Dämmerung wurden wir mehr als einmal  von Radfahrern regelrecht gejagt, weil diese auf dem Radweg fahrende Radler mit einer aggressiven Fahrweise und ohne Rücksicht auf Fußgänger auf dem Gehweg überholten. Als Autofahrer sollte man ganz besonders in Einbahnstraßen aufpassen, denn die dürfen Fietser auch in umgekehrter Richtung nutzen!
 

   Hotels

  Hotel buchen:
Hotel Reservation Service
 

   I amsterdam Card

Wer mehrere Amsterdamer Museen besuchen möchte, sollte sich die Konditionen der I amsterdam Card näher ansehen. Die Karte bietet neben einer kostenlosen Nutzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel auch eine kostenlose Grachtenrundfahrt, freien Eintritt in die meisten Amsterdamer Sehenswürdigkeiten und Museen sowie Ermäßigungen in ausgewählten Restaurants und beim Parken. Die I amsterdam Card mit einer Gültigkeitsdauer von 24 Stunden kostet 38 Euro, die Karte für 48 Stunden kostet 48 Euro. Da können zwei Museumsbesuche schon teuerer sein.
 

   Links

Stadt Amsterdam
Amsterdam Tourist Center

VVV Region Amsterdam

Parkmöglichkeiten in Amsterdam

 

   Literaturtipps

Reiseführer Amsterdam
Amsterdam
Baedeker Allianz Reiseführer mit großem Stadtplan und Detailinfos u.a. zum Rijksmuseum, dem Königlichen Palast und vielen Museen
Amsterdam
Marco Polo Reiseführer mit City-Atlas

Aktuelle Informationen bietet das monatlich herausgegebene, kostenlose "Amsterdam magazine" an, das in den meisten Hotels der Stadt erhältlich ist.
 

   Parken

Wegen der Enge in der Amsterdamer Innenstadt gleicht es einem Lottogewinn, am Straßenrand einen freien Parkplatz zu finden. Zählt man zu den wenigen Glücklichen, dann muss man mit sehr hohen Parkgebühren von 3 bis 5 Euro pro Stunde rechnen. Deshalb empfiehlt sich, mit einem anderen Verkehrsmittel anzureisen oder alternativ den Wagen am Stadtrand abzustellen. Beim Fußballstadion von Ajax Amsterdam beispielsweise findet man rund um die Uhr bewachte, kostengünstige Parkplätze, deren Parkscheine zur kostenlosen Fahrt mit der Metro in die Innenstadt - und natürlich auch wieder zurück - berechtigen.
 

   Partnerstädte

Die Partnerstädte von Amsterdam sind Algier in Algerien, Beira in Mosambik, Berlin, Managua in Nicaragua, Peking in China, Sarajevo in Bosnien-Herzegowina und Toronto in Kanada.
 

   Rotlichtbezirk

Das älteste Gewerbe der Welt hat in Amsterdam eine lange Tradition. In dem zwischen Warmoestraat und Oudezijds Achterburgwal gelegenen Bezirk "Walletjes" ist die Prostitution seit langer Zeit legalisiert. Die gewerkschaftlich organisierten Damen bieten sich leicht bekleidet in Schaufenstern an, haben einen eigenen Sicherheitsdienst und versteuern ihre Einnahmen. Fotografieren oder Filmen sollte man die sich anpreisenden Damen tunlichst nicht, aber das versteht sich eigentlich von selbst.
 

   Veranstaltungen

Stille Omgang
Am Sonntag nach dem 12. März zieht zwischen 0 Uhr und 4 Uhr in Erinnerung an das Hostienwunder von 1345 eine große, stille Prozession vom Spui durch die Kalverstraat zur Prins-Hendrikkade und durch die Warmoestraat zurück zum Spui.

Koninginnedag
Am 30. April feiern die Niederlande und ganz besonders Amsterdam als Hauptstadt den Nationalfeiertag in Erinnerung an den Geburtstag von Königin Juliana. Dam, Rokin, Spui und Leidsestraat werden geschmückt, Musikgruppen spielen und verwandeln die Innenstadt in ein riesiges Straßen- und Grachtenfest. Die Bewohner kleiden sich in ihrer Nationalfarbe: Die Palette reicht von orangefarbenen Schuhen und Strümpfen bis hin zu orange gefärbten Haaren und passender Schminke. Amsterdam wird zu einem "Traum in Orange".

Holland-Festival
In den Sommermonaten Juli und August findet das erstmals 1947 organisierte Holland-Festival mit vielen renommierten Künstlern statt. Es erhalten aber auch unbekannte Interpreten die Chance, bei einer der über 500 Musik- und Tanzveranstaltungen in der Stadsschouwburg, im Theater Carré, im Muziektheater und im Concert-Gebouw aufzutreten. Das künstlerische Spektrum des Holland-Festivals reicht vom Tanz über die Oper bis hin zu klassischer und moderner Musik.

Amsterdam Gay Pride
Das letzte Juli- oder erste Augustwochenende wird zum Höhepunkt der Amsterdamer Schwulenszene, die auf den Straßen der Innenstadt "Party Pur" feiert und in einer farbenfrohen "Canal Parade" entlang der Grachten zieht.

Grachtenfestival
Das im August stattfindende Grachtenfestival bietet mehr als 50 klassische Konzerte. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist das kostenlose Prinsengrachtkonzert vor dem Pulitzer-Hotel.

Open Monumentendag
Am zweiten Sonntag im September sind viele, sonst für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Monumente und Bauwerke, darunter auch historische Kontorgebäude und Wohnhäuser, zu besichtigen. Eintrittsgebühren werden nicht erhoben. Die VVVs halten jeweils ab Mitte August Programmhefte mit detaillierten Informationen bereit.

Joordan-Festival
Mitte September feiern mehrere tausend Amsterdamer im Jordaan-Viertel ein dreitägiges Straßenfest, bei dem viele populäre Sängerinnen und Sänger auftreten und bei dem auch junge Talente mit einem Auftritt eine Startchance ins Showbusiness bekommen

Grachtenrace
Seit 1986 findet am zweiten Samstag im Oktober die auch "Sloepenrace" genannte Bootswettfahrt durch die Amsterdamer Grachten statt. Gestartet wird um 11 Uhr am Oosterdok nahe dem Schifffahrtsmuseum, die letzten der ca. 140 Boote gehen gegen 13:30 Uhr ins Rennen. Während der 24 Kilometer langen Wettfahrt passieren die schweren Ruderboote unter anderem die Singelgracht, die Leidsegracht, die Prinsengracht, die Nieuwe Keizersgracht, die Amstel und die Oude Schans, um dann nach etwa 2½ bis 3 Stunden die Ziellinie am Schifffahrtsmuseum zu überqueren.

Museumsnacht
Seit Herbst 2000 wird im November die Museumsnacht organisiert. Dann können mehr als 40 Museen und Institutionen auch nach Sonnenuntergang besucht werden, darunter auch das Amsterdams Historisch Museum, das Anne Frank Huis, das Bijbels Museum, das Joods Historisch Museum sowie das Wissenschafts- und Technologiezentrum Nemo.
 







 




nach oben
 

Home
 


Seite ergänzt: 19.02.2011