Foto-Reisebericht
- Reisebericht - Reiseinfo Berlin
Alexanderplatz und Nikolaiviertel
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Am
nächsten Morgen, kaum dass sich der Frühnebel aufgelöst hat,
zeigt sich der
Fernsehturm am Alexanderplatz zwischen den Bäumen, unser erstes
Ziel an diesem Tag.
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Vorbei
an toll
renovierten Innenhöfen gehen wir die wenigen Meter vom Hotel
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zum Alexanderplatz, der seinen Namen zu Ehren von Zar Alexander I. von Russland erhielt.
Der Platz, einst Viehmarkt
und Exerzierplatz, wurde von der DDR-Regierung
zum städtischen Mittelpunkt Ost-Berlins um- und ausgebaut. Deshalb
sind von der einstigen Bebauung heute nur noch das Berolina-Haus
und das Alexanderhaus vorhanden.
Die genau gehende
Weltzeituhr von Erich John stammt aus dem Jahr 1969.
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Der
Fernsehturm am Alexanderplatz
im Ostteil der Stadt (nicht zu verwechseln mit dem Funkturm
im Westen am Messegelände) wurde zwischen 1965 und 1969 erbaut.
Die Planung des 365 Meter hohen Turms wurde wegen mangelnder
Antennenanlagen notwendig und vom Kollektiv Günther Kollmann
durchgeführt.
Die Höhe des Turmes wurde angeblich von
Walter Ulbricht festgelegt - pro Tag im Jahr exakt ein Meter.
Nur der Moskauer Fernsehturm war damals in Europa höher.
In
der Turmkugel sind zwei Etagen für Besucher zugänglich: das
Aussichtsgeschoss in 203 Metern Höhe und das darüber liegende
Telecafe, das sich in 30 Minuten einmal um die eigene Achse
dreht.
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Das
"Rote Rathaus" wurde zwischen 1861 und 1869 nach den
Plänen von Hermann Friedrich Waesemann erbaut. Der umlaufende Fries in
Höhe des ersten Stocks stellt auf 36 Reliefs die Berliner Geschichte dar.
Die
erste Magistratssitzung erfolgte noch während der Bauzeit im
Jahr 1865. Seit 1991 ist es wieder Sitz der Stadtregierung von
Gesamt-Berlin.
Seinen Namen verdankt es seiner Fassade
aus roten Ziegeln - keinesfalls irgendwelcher politischer Gesinnungen.
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Der Neptunbrunnen von Reinhold Begas aus dem Jahr 1891
stand ursprünglich nicht auf dem Alexanderplatz sondern am Stadtschloss.
Der
Brunnen zeigt den Meeresgott Neptun mit seinem Hofstaat, dessen
weibliche Mitglieder Gerüchten nach die einzigen Berlinerinnen
sind, die ihren Rand halten können.
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Die am Alexanderplatz / Karl-Liebknecht-Straße gelegene protestantische Marienkirche
ist Berlins zweitälteste Pfarrkirche und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Wann genau sie erbaut wurde, ist nicht bekannt, erstmals urkundlich
erwähnt wurde sie im Jahr 1294.
1380 wurde sie durch
einen Brand zerstört, der Wiederaufbau erfolgte umgehend. Der
Turm wurde im 15. Jahrhundert angebaut.
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Beeindruckend
ist der Blick durch das Hauptschiff
auf Chor und Altar ...
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sowie die Barock-Kanzel von Andreas Schlüter
aus dem Jahr 1703.
Sehenswert ist auch das Fresko "Totentanz"
in der Turmhalle, das wahrscheinlich nach der Pestepidemie des
Jahres 1484 entstand.
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Der
Orgelprospekt von Johann Georg Glume wurde zwischen 1720 und
1722 eingebaut.
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Neben protestantischen Grabmälern findet man hier
das Schnitzbild des
Bernhardin von Siena aus dem 15. Jahrhundert, das uns mit
seinen Kirchendarstellungen an unseren Besuch
von Siena
erinnert.
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Vom Alexanderplatz ist es nicht weit bis zum
Nikolaiviertel, einer der Keimzellen Berlins.
Die DDR-Führungsriege
erstellte hier anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt im Jahr
1987 eine Art Freilichtmuseum "Milieu Alt-Berlin".
Historische Bauten wie das Ephraim-Palais am Mühlendamm, ein bedeutender Bürgerpalast aus der Mitte des 18.
Jahrhunderts, oder die Gerichtslaube an der Poststraße, die ursprünglich an
ganz anderen Stellen der Stadt standen, wurden hierher, in die
Nähe der Nikolaikirche verlagert.
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So auch das Restaurant "Zum Nußbaum" Ecke Nikolaikirchplatz
/ Probststraße, das für seine deftige Kost weit über die Grenzen
der Stadt hinaus bekannt ist.
Ursprünglich wurde es, mit einem
Nußbaum vor der Tür und zwischen zwei Spreearmen, im Jahr 1571 in der Fischerstraße 21 in Alt-Cölln
errichtet.
Der Milieu-Maler Heinrich Zille gehörte einst
zu den Stammgästen.
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Neben der Gerichtslaube warten in der Probststraße Souvenir-Shops auf zahlungsfreudige
Touristen.
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Die
Kassen des Berliner Senats sind leer, die Arbeitslosenquote
liegt bei 18 Prozent, die Stadt ist hoch verschuldet: die Pro-Kopf-Verschuldung
Berlins lag im Jahr 2004 bei 15.628 Euro. Bei steigender Tendenz.
Deshalb muss nun auch
der arme Berliner Bär für sich selbst sorgen. Er versucht derzeit
im Nikolaiviertel, seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf kleiner
Berliner Bären als Reiseandenken zu verdienen.
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Die
Nikolaikirche ist die älteste Berliner Kirche. Um 1230 entstanden
erste Teile; vollendet wurde das Gotteshaus im Jahr 1470
und dem Schutzpatron der Schiffer und Kaufleute geweiht.
Nach schweren Kriegszerstörungen wurde die Nikolaikirche von
1980 bis 1987 rechtzeitig zur
750-Jahr-Feier Berlins wiederhergestellt. Heute dient sie als sakrales Museum.
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Der
Innenraum gliedert sich in ein Hauptschiff mit zwei gleichhohen
Seitenschiffen.
Bei
Ausgrabungen
wurden die Reste
von zwei Vorgängerbauten freigelegt: einer
frühgotischen Hallenkirche aus Backsteinen und einer spätromanischen Basilika aus
Granitquadern.
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In
den beiden Seitenschiffen findet man mehrere Grabdenkmäler, ...
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... und
im Chor sind Reste mittelalterlicher Wandmalereien zu sehen.
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Am
Ende der Probststraße stoßen wir auf ein weiteres Denkmal.
Nein,
hier ringt nicht der Herr Wowereit mit der Berliner Bürokratie,
hier kämpft Sankt Georg mit dem Drachen.
Ursprünglich
fightete er im Hof des Berliner Stadtschlosses. Ob er ins
Nikolaiviertel umgesetzt wurde, weil hier das Brauhaus Georgsbräu
angesiedelt ist, war nicht zu klären.
Hier muss man unbedingt
das leckere, weil frisch gezapfte, helle und dunkle Georg-Pils
ausprobieren, ...
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nach dessen reichlichem Genuss wir erst einmal zu Füßen des Drachentöters eine recht
lustige Verschnaufpause einlegen, um ...
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das Flair des Nikolaiviertels auf uns wirken zu lassen und den
Passanten in diesem Alt-Berliner Zille-Milieu zuzusehen, ...
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bevor wir an der Spree entlang weiterspazieren Richtung ...
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Berliner
Dom und Palast der Republik
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