Foto-Reisebericht
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Großer Arber
König des Bayerischen Waldes
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In
Bodenmais biegen wir in die Arberseestraße ein, der
wir bergauf Richtung Großer Arber / Bayerisch Eisenstein
folgen und erreichen nach ca. 5 Kilometern das
Skilanglaufzentrum Bretterschachten. Bretterschachten
wird nicht nur als Skilandesleistungszentrum genutzt,
hier finden auch internationale Wettbewerbe statt wie
die Biathlon-Europameisterschaft im Jahr 2006. Der
Zugang
zum "Hohenzollern Skistadion Bretterschachten"
ist nicht zu übersehen, ...
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aber wenn man schon einmal in der kalten Jahreszeit hier war,
dann sieht das sommerlich grüne Skistadion mit
seinem großen Schießstand für die Biathlon-Wettbewerbe
irgendwie gewöhnungsbedürftig aus.
Im Winter
finden Skilanglauf-Fans hier ein täglich präpariertes
Loipennetz von über 100 km Länge. Und: Bretterschachten
zählt zu den schneesichersten Langlaufgebieten in unseren
Breiten.
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Wir
folgen der Arberseestraße weitere 4 km bergauf bis zu
dem auf knapp 1000 m Höhe gelegenen "Arberseehaus"
am "Großen Arbersee". Das Haus hat eine lange
Tradition: Es wurde im Jahr 1905 gebaut.
Auf
der Terrasse des Arberseehauses sind zwar schon die
Sonnenschirme aufgespannt, aber es ist noch genauso
geschlossen...
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wie der gegenüberliegende "Märchenwald", der
1970
geschaffen wurde und den wir mit unseren Kindern schon
Ende der 1980-er Jahre mehrfach besuchten.
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Der
Große Arbersee entstand in der letzten großen Eiszeit
vor etwa zehntausend Jahren durch Frost- und Gletscherbewegungen.
Der
bis zu 16 Meter tiefe See ist auch heute noch von Urwald
umgeben. Seine knapp acht Hektar große Wasserfläche ist
zu etwa 1/5 mit Schwingrasen bedeckt, der
keine Verbindung zum Untergrund hat und sich mit dem
Wasserstand hebt und senkt. Diese "schwimmenden
Inseln" lösten sich vom Untergrund, als der See
für die Holzdrift angestaut wurde. Je nach Windrichtung
verändert sich ihre Position auf dem See.
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Dass
der Arbersee mit bis zu ½ Million Besucher jährlich
der meistbesuchte bayerische See ist, können wir am
frühen Morgen nicht erahnen. Ein einziges Ehepaar begegnet
uns auf dem etwa einstündigen Rundweg, den man nicht
verlassen darf:
Das Gebiet des Arbersees wurde
1939 als Naturschutzgebiet mit Wegegebot ausgewiesen.
Im See darf nicht gebadet werden und die Tretboote dürfen
nur in den nicht durch Baumstämme gesperrten Bereichen
bewegt werden.
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Fische gibt es im Arbersee nicht,
weil dieser durch die Huminsäure mitführenden Zuflüsse
so sehr versauerte, dass nur wenige säureverträgliche
Pflanzen und einige Insektenarten in der moorartigen
Umgebung existieren können.
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Den
Abschluss des Arbersees bildet die über vierhundert Meter
hohe Arberseewand.
Am Ende des Wanderweges
um den Großen Arbersee erreichen wir wieder das Arberseehaus.
Und nachdem sich Einstein bereits am Seeufer ausgiebig abgekühlt
hat, ...
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erfrischen wir uns auf
der nun geöffneten Terrasse bei einem perfekten "Biker-Frühschoppen"
mit angenehmem Preis: 2 Weißwürste, süßer
Senf, eine ofenfrische Brez'n und ein großes Trinkhorn mit Hellem
für freundliche 5,80 Euro.
Mittlerweile ist es nicht
mehr ganz so ruhig hier oben, weil die ersten Reisebusse
angekommen sind, deren Fahrgäste zum See und zum Arberseehaus
strömen, ....
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scharf beobachtet von Edmund Wolpertinger, einem im Dienste des Freistaates
Bayern stehenden und stets einsatzbereiten "Arbersee-Naturpark-Ranger".
Auch
uns verfolgen seine aufmerksamen Blicke, als wir die
Terrasse verlassen und zum Auto gehen, ...
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um weiter hinauf zum Parkplatz der
Arberbahn zu fahren, von dem aus man schon die beiden
großen Radarkuppeln auf dem Arbergipfel sehen kann.
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Vom
noch schwach belegten Parkplatz sind es nur wenige Schritte
bis zu Talstation der Arberbahn. Die Tickets sind mangels
Warteschlangen schnell gekauft...
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und schon schweben wir in einer der Standard-Gondeln
nach oben.
Auf Wunsch hängen die Mitarbeiter
der Arberbahn auch eine Hochzeitsgondel
ans Seil, mit der Brautpaare nach oben zur Trauung schweben
können und natürlich danach auch wieder
hinunter.
Das Schweben auf Wolke 7 kann dies zwar nicht
ersetzen, dennoch wird diese Möglichkeit einer außergewöhnlichen
Hochzeit regelmäßig genutzt.
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Die
44 Gondeln der Arberbahn befördern bis zu 2000 Personen
pro Stunde. Und manchmal auch Tiere.
Unser Labrador-Retriever
Einstein
fühlte sich während der vierminütigen Fahrt nach oben nicht sonderlich
wohl, aber er hat das ungewohnte Schweben in luftiger
Höhe tapfer
ertragen.
Ob man bei der Arberbahn weiß,
wer da mit an Bord war? Welche Bergbahn kann schon
von sich behaupten, Einstein sei bei ihr mitgefahren?
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An
der Bergstation angekommen...
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besuchen wir zuerst die etwas unterhalb des wegen Umbauarbeiten
geschlossenen Arberschutzhauses gelegene neue "Eisensteiner
Hütt'n", in der man das Standesamt von Bayerisch
Eisenstein, ein Hochzeitszimmer, eine Naturkundeausstellung
und einen modernen Gastronomiebetrieb findet, von dessen
hervorragenden "Arberspezialitäten" wir schon in Bodenmais
gehört hatten. Wir ergattern die letzten beiden
freien Plätze unter den Sonnenschirmen der großen Terrasse
und genießen Leberknödelsuppe und Arberschnitzel.
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Gestärkt
geht es dann hinauf zu einem der vier Arbergipfel, dem Großen
Seeriegel, ...
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der einen tollen Blick nach Westen Richtung Bodenmais
bietet...
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und von dem aus man den Bodenmaiser
Riegel mit der berühmten Felsformation "Wagnerkopf"
sieht.
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Vorbei
an den militärischen Radarstationen, die trotz massiver
Proteste der Naturschützer während des Kalten Krieges
im Jahr 1982 errichtet wurden, um den Flugverkehr im
Ostblock überwachen zu können, ...
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erreicht man den 1456 m hohen Hauptgipfel des Großen Arber
mit dem Gipfelkreuz aus dem Jahr 1913.
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Hier sitzen wir
lange in der Frühjahrssonne und genießen den
Blick...
... auf die Bergstation, die Eisensteiner Hütt'n und das
im Tal liegende
Bayerisch-Eisenstein.
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