Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Florenz
Der
Dom Santa Maria del Fiore, Campanile und Baptisterium
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Die gewaltige Dimension des Doms und seiner Kuppel wird uns erst in der Via dei Servi richtig
bewusst.
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Der Dom von Florenz ist mit 153 Metern Länge eine der größten
Kathedralen der Christenheit.
Allein das Hauptschiff
ist 43 Meter breit, das Querschiff sogar 90 Meter, die Höhe
der Kuppel beträgt 107 Meter!
Die heutige Fassade wurde
erst im 19. Jahrhundert erstellt und ist mit weißem Marmor aus Carrara, grünem Marmor aus Prato
und rotem Marmor aus der Maremma verkleidet.
Der Dom bietet etwa 20.000 Menschen Platz. Allerdings wird
derzeit der Zutritt limitiert: man betritt die Kirche durch
ein Drehkreuz, das die Besucher zählt. Ist der Schwellwert
erreicht, geht so lange nichts mehr, bis ein Teil der Besucher
die Kathedrale wieder verlassen hat.
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Der Dom von Florenz wurde vergleichsweise spät gebaut:
die Kathedralen von Pisa,
Prato, Lucca und Siena
waren schon lange vor dem Dom Santa Maria del Fiore fertiggestellt,
dessen Grundstein am 8. September 1296 gelegt und der im wesentlichen 1368 vollendet wurde, die Kuppel sowie
die Kapellen des Querschiffes fehlten
allerdings noch.
Geweiht wurde Santa Maria del Fiore
der heiligen Jungfrau Maria im Jahr 1436.
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Der einfache, strenge, fast triste Innenraum mit seinen
gotischen Formen hat uns nach den herrlich verzierten Kirchen
Santa Maria del Carmine,
Ognissanti und Santissima Annunziata eigentlich enttäuscht.
Über eine Treppe nahe dem Haupteingang steigt man hinab
in die freigelegten Reste des Vorgängerbaus Santa Reparata, in
denen sich die Gräber von Giotto und Brunelleschi befinden.
Die
berühmten Sängerkanzeln von Donatello und della Robbia sowie die
Marmorgruppe Pieta von Michelangelo sind inzwischen im Dommuseum
untergebracht, dessen Besuch sich lohnt.
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Die
Kuppel zieren Fresken von Giorio Vasari und Frederico Zuccari
aus den Jahren 1572 bis 1579, die auf 4.000 Quadratmeter bemalter
Oberfläche das Jüngste Gericht darstellen.
Im Zentrum des Kuppelraumes befindet sich der Hochaltar
mit dem Chor und der Kathedra - dem Bischofsstuhl.
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Der
von Giotto di Bondone entworfene Campanile wurde zwischen 1334
und 1359 errichtet.
Die Besteigung des 82 Meter hohen
Glockenturms ist - verglichen mit der Besteigung der Kuppel
- recht einfach.
Ulrike hat sich für den Turm-Aufstieg
entschieden.
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Über 414 Stufen geht es bequem von Stockwerk zu Stockwerk
empor, mit wechselnden, tollen Perspektiven auf Dom und Altstadt,
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auf eine alte, ausrangierte Glocke und auf absolut lebendig
wirkende, moderne Statuen zweier Grazien, ...
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... immer
höher hinauf, ...
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... bis die Menschen unten auf der Piazza nur noch die Größe von Preiser-Figuren
auf Modellbahnanlagen der Spur Z haben.
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Die Kuppel des Doms, eine architektonische Glanzleistung, entstand
in den Jahren 1418 bis 1434. Die Ausführung der mit einem noch
nie zuvor gewagten Durchmesser von 45 Metern wurde Bruneschelli
übertragen, dessen Entwurf darauf aufbaute, dass sich zwei einander
zugeneigte Körper gegenseitig stützen; er baute deshalb zwei Kuppelschalen.
Wenn
man es sich zutraut, kann man über 463 Stufen den gleichen Weg
zwischen den Kuppelschalen hindurch bis hinauf zur "Laterne",
der Kuppelspitze
gehen, den auch die Bauarbeiter damals nahmen: Schwindelfrei
sollten Sie aber sein, denn es gibt unterwegs keine Umkehrmöglichkeit.
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Die Aussicht auf Florenz, die Türme des Palazzo del Bargello
und der Kirche Badia Fiorentina, den Arno, den Piazzale Michelangelo,
die darüber liegende Kirche San Miniato al Monte
und die umliegenden Berge ist phantastisch und lohnt die Anstrengungen
allemal.
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Das
achteckige Battistero San Giovanni, der älteste Bau des Platzes,
wurde um 1125 fertiggestellt
und war Dantes Tauf- und Lieblingskirche.
Seinen weltweiten
Ruhm verdankt das Baptisterium den drei riesigen Bronzeportalen
im Süden, Norden und Osten, die aus dem 14. und 15. Jahrhundert
stammen.
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Die
älteste Tür, im Süden, stammt von Andreo Pisano und zeigt Szenen
aus dem Leben Johannes des Täufers, dem Schutzpatron der Stadt
Florenz, dem der Bau gewidmet wurde.
Das Portal im Norden
stammt von Lorenzo Ghiberti und zeigt Szenen aus dem Leben Christi.
Lorenzo
Ghiberti schuf auch das abgebildete Ostportal: die Paradiespforte
mit 10 Bronzetafeln, die zwischen 1424 und 1450 geschaffen wurden
und die Geschichten des Alten Testaments darstellen.
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Unglaublich,
wie kunstvoll man vor mehr als 500 Jahren mit Bronze umgehen
konnte. Diese Tafel am rechten Türflügel zeigt Joseph und die
Juden vor
Jericho.
Um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen,
ist das Original der Paradiespforte seit 1990 im Museo dell'
Opera ausgestellt - am Baptisterium sieht man eine perfekte
Kopie.
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Überraschend
beim Betreten des Baptisteriums: Der hohe, abgedunkelte und
feierlich wirkende Innenraum ...
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mit einem riesigen, byzantinisch wirkenden Kuppelmosaik.
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In
der Mitte ist die Gestalt Christi als Weltenrichter dargestellt,
auf seinen Seiten das Jüngste Gericht mit dem Paradies und der
Hölle.
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Auf
der Piazza del Duomo warten inmitten vieler geschäftiger Einheimischer
und sehr vieler Touristen geduldig mehrere 2-PS-Taxen
auf müde Kundschaft.
Um unsere Füße nicht weiter zu strapazieren,
nehmen wir dieses Angebot natürlich in Anspruch und fahren,
deutlich flotter als mit dem Zossen in Natchez
am Mississippi-River,
nun Richtung Arno.
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