Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Florenz
Von der
Porta Romana zur Kirche Santa Maria Novella
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Von
Mailand kommend umfahren wir Florenz auf der A1 und
verlassen die Autobahn an der Ausfahrt Firenze-Certosa, um uns
eine Fahrt durch die vielen Vororte im Norden und Westen zu ersparen.
So erreichen wir problemlos den alten Stadtkern an dem
mächtigsten Florentiner Stadttor, der Porta Romana, die einst
den südlichen Zugang zur Stadt über die aus Rom kommende Via
Cassia sicherte.
Direkt hinter der Porta Romana finden wir einen großen Parkplatz,
auf dem Langzeitparken möglich ist. Die Tages-Parkgebühr beträgt
15 Euro.
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Unmittelbar
hinter dem Stadttor beginnt die Via de Serragli, die hinunter
zum Arno führt. Wir folgen dieser Straße etwa 800 Meter, um
dann nach links in die Via Monaca einzubiegen, die uns...
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zur Piazza del Carmine und der Kirche Santa Maria del Carmine
führt.
Die Kirche wurde 1268 begonnen und erst 1476 fertiggestellt,
was die Mischung von gotischem und romanischem Baustil erklärt.
Im Jahr 1771 wurde Santa Maria del Carmine durch einen Brand
schwer beschädigt und musste in der Folge komplett neu gestaltet
werden.
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Die
Kirche besitzt nur ein Hauptschiff, an dessen Seiten aber mehrere
Kapellen angebaut wurden. Berühmt sind die Brancacci- und die
Corsini-Kapelle mit ihrem Kuppelfresko von Luca Giordano aus
dem Jahr 1682. Die Kapellen blieben beim Brand von 1771 unbeschädigt.
Um
in der Capella Brancacci die wertvollen Fresken aus dem 15. Jahrhundert
bewundern zu können, bedarf es Geduld: zum Schutz des Freskenzyklus
mit Szenen aus dem Leben Petrus, der Vertreibung aus dem Paradies
und des Sündenfalls werden nur 20 Personen gleichzeitig
eingelassen.
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Nur
400 Meter weiter, auf der anderen Seite der Via de Serragli,
an der Piazza Santo Spirito, wo man gemütlich bei einem Espresso
eine kleine Pause machen kann, steht ...
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die Chiesa Santo Spirito, eine Renaissance-Kirche des Augustiner-Ordens,
mit ihrer erstaunlich schlichten Fassade. Gebaut wurde sie ab
dem Jahr 1428 nach den Plänen des berühmten Florentiner Baumeisters
Filippo
Brunelleschi; geweiht wurde Santo Spirito im Jahr 1481.
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Das
dreischiffige Innere von Santo Spirito überwältigt uns durch den
unglaublichen Kontrast zur schlichten Außenfassade: mächtige
Säulen aus grauem Sandstein trennen die Seitenschiffe vom knapp
100 Meter langen Hauptschiff.
In der Vierung von Haupt-
und Querschiff steht ein reich verzierter, frühbarocker Baldachinaltar
von Giovanni Caccini.
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Sehenswert sind auch die vierzig Seitenkapellen
mit vielen Skulpturen und Gemälden.
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Wir
gehen zurück zur Via de Serragli und erreichen nach wenigen
Metern die den Arno überspannende Brücke Ponte alla Carraia,
von der man einen herrlichen Blick auf die Uferpromenaden hat.
Die im Jahr 1559 von Ammanati entworfene Brücke mit
ihren fünf Bögen wurde 1944 von Deutschen Soldaten gesprengt,
als sich die Alliierten Florenz näherten. Nach dem Krieg wurde
sie nach den alten Plänen wieder aufgebaut.
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Von
der Brücke aus haben wir auch einen guten Blick auf den Palazzo
Corsini am Nordufer des Arno. Die im Stil des 16. Jahrhunderts
erbaute Fassade blieb unvollendet: der linke Flügel wurde nie
erstellt.
Der Palazzo ist auch heute noch Eigentum der
Familie Corsini und beherbergt eine bedeutende Privatsammlung.
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Auf
der Piazza Ognissanti, nur wenige Meter von der Ponte alla Carraia
entfernt, kämpft Herkules mit dem Löwen, der angeschlagen und
leidend erscheint.
Ob sein Blick deswegen der Allerheiligenkirche
Ognissanti zugewandt ist?
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Auch
der romanische Campanile von Ognissanti ist, wie viele Florentiner
Kirchen, eingerüstet. Ognissanti ist eine der ältesten Barockkirchen
der Stadt, deren Ausstattung überwiegend von der Familie Vespucci
gespendet wurde.
Sie erinnern sich an ihre Schulzeit?
Amerigo Vespucci war einer der berühmtesten Seefahrer und nach
ihm wurde Amerika benannt. Er wurde in Ognissanti zur letzten
Ruhe gebettet.
In dieser Kirche findet man auch das Grab
eines weiteren berühmten Sohnes der Stadt Florenz: Der Renaissance-Maler
Sandro Botticelli wurde in einer Seitenkapelle beigesetzt.
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Der
Innenraum von Ognissanti ist ein Muss für Liebhaber des Barock.
Hier findet man unter anderem die Schutzmantelmadonna "Madonna
della Misericordia" von Domenico Ghirlandaio aus dem Jahr
1472, die mit ihrem Mantel der Familie Vespucci Schutz bietet.
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Sehenswert
ist auch der Kreuzgang von Ognissanti, den man vom linken Querschiff
aus erreicht. Die Fresken aus dem 17. Jahrhundert zeigen
Szenen aus dem Leben des Heiligen Franziskus.
Von hier
aus gelangt man auch in das Refektorium, in dem man Werke von
Ghirlandaio und Botticelli findet, darunter das berühmte Fresko
"Abendmahl" aus dem Jahr 1480, das Jesus bei der Voraussage
zeigt, dass ihn einer seiner Jünger verraten wird.
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Vorbei
am Palazzo Rucellai in der Via della Vigna Nuova ist es nicht
weit bis zur Piazza Strozzi und der Via de Strozzi.
Die
Familie Strozzi ließ sich hier um 1500 ein Stadthaus errichten,
den Palazzo Strozzi, den wohl schönsten Renaissance-Palast von
Florenz. Die 47jährige Baugeschichte des Palazzos kann man im
Museum im Untergeschoss nachvollziehen.
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Von
der Via
del Tornabuoni vor dem Palazzo Strozzi...
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spazieren
wir weiter durch die Via della Spada bis zur ...
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begrünten Piazza di Santa Maria Novella mit der gleichnamigen
Kirche.
Mit dem Bau von Santa Maria Novella wurde 1246
begonnen. Fertiggestellt wurde die Dominikanerkirche im Jahr
1300, die Marmor-Fassade wurde zwischen 1456 und 1470 von Leon
Battista Alberti geschaffen.
Hier beginnt das erste
Kapitel aus Giovanni Boccaccios "Decamerone", das
im Florenz des 14. Jahrhunderts spielt, als die Pest in
der Stadt wütet. Die Überlebenden dieser Seuche spendeten mehrere
der angebauten Kapellen.
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Der
Innenraum in gotischem Baustil hat ein Länge von 99 Metern.
Hier kann man mehrere Fresken von Botticcelli, eine Marmorkanzel
und das berühmte Holzkruzifix von Brunelleschi sowie Werke von
Giotto, Masaccio, Robbia, Orcagna und Ghirlandaio bewundern.
Sehenswert
sind auch die Sakristei und die Kapellen Gaddi, Gondi, Strozzi
und della Pura, an deren Seite man das Grabmal des Patriarchen
Joseph von Konstantinopel findet, der nach dem Konzil von Florenz
1440 verstarb und hier beigesetzt wurde.
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