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Gent
    
"Zur Sint-Baafskathedraal, zur Lakenhal und auf den Belfort"

 


Zwembad van Eyck mit dem Büro des Hafenmeisters am Veerkaai in Gent


Von der Abtei Sint-Baaf gehen wir zurück zum Voorhoutkaai, dem wir bis zur "Ganda-Brug" und der dahinter liegenden "Van-Eyck-Brug" folgen.

Am anderen Ufer der Leie biegen wir nach rechts in den "Veerkaai" ein, passieren das moderne Hallenbad "Zwimbad Van Eyck", in dem auch das Hafenmeister-Büro des Genter Yachthafens "Portus Ganda" untergebracht ist, ...


Modernes Gebäude der Stadtwerwaltung Gent









... und erreichen über den "Veermanplein", die "Bavobrug" und den "Nieuwbrugkaai" das moderne Hochhaus der Stadtverwaltung Gent an der Ecke "Keizer Karelstraat" und "Oude Beestenmarkt".


Fassaden aus dem 18. Jahrhundert in der Strasse Kwaadham in der Altstadt von Gent









Wir überqueren hier die Keizer Karelstraat, spazieren entlang der mehr als dreihundert Jahre alten Fassaden in der "Jan Palfijnstraat"...


Fassaden aus dem 18. Jahrhundert in der Kapittelstraat Ecke Hoofdkerkstraat in Gent







... und gehen dann durch die "Kapittelstraat" bis zur Einmündung der "Hoofdkerkstraat".

Hinter den alten Fassaden wohnten früher die Mitglieder des Kapitels der nahe gelegenen Sint-Bavo-Kirche.

Folgt man hier der Hoofdkerkstraat, ...


Bischofspalast am Bisdomplein in der Altstadt von Sittard
... dann erreicht man nach etwa 100 Metern den Bischofspalast am Bisdomplein.

Das "Bisschoppelijk Paleis" wurde ab 1840 nach den Plänen von Joseph Matthias Wolters in neogotischem Stil errichtet und konnte 1845 von Bischof Louis-Joseph Delebecque bezogen werden.

Hier hat der Bischof von Gent auch heute noch seinen Sitz und hier findet man auch die Verwaltung des Bistums.


Historische Nationalbank von Belgien am Rand der Altstadt von Gent





Das monumentale Bauwerk an der Südseite des Bisdomplein mit dem aufgesetzten Kuppelbau beherbergte zwischen 1876 und 1897 das Konservatorium der Kuldersschool, danach gehörte es der Nationalbank von Belgien, die hier eine Dependance eingerichtet hatte.

Im Februar 2009 kaufte die Universität Gent - mit mehr als 16000 Studenten die größte Hochschule in Flandern - das Gebäude für 3,5 Millionen Euro, um hier nach einer umfassenden Renovierung ihre Kunstbibliothek unterzubringen.


Burg des Herzogs Geraard de Duivel in Gent

Wir folgen nun der Straße "Reep" in südwestlicher Richtung und kommen zum gotischen Schloss "Geraard de Duivelsteen", das Graf Gerard Vilain von Gent, Stadtvogt der flandrischen Herzöge und vom Volk mit dem Beinamen "de Duivel" bedacht, im Jahr 1245 errichten ließ.

Im Laufe der Jahrhunderte diente der Duivelsteen, der heute in städtischem Besitz ist, als Waffenarsenal, Kloster, Schule, Bischöfliches Seminar, Waisenhaus und Gefängnis.


Ende des 19. Jahrhunderts wurde Geraard de Duivelsteen aufwändig saniert. Heute sind hier das Rijksarchiev von Flandern und ein Teil des belgischen Staatsarchivs untergebracht, der Lesesaal ist für die Öffentlichkeit zugänglich.


Denkmal für Lieven Bauwens am Geraard de Duivelhof in der Altstadt von Gent




Am "Lieven-Bauwens-Plein" seitlich des Duivelsteen steht auf einer begrünten Verkehrsinsel das Denkmal für den ehemaligen Bürgermeister Lieven Bauwens, der am 14. Juli 1769 in Gent geboren wurde.

In jungen Jahren ging Lieven Bauwens nach England, um das Gerberhandwerk zu erlernen. Mit dem gewonnenen Knowhow modernisierte er nach seiner Rückkehr die Gerberei seines Vaters.

Lieven Bauwens brachte aus England auch eine Spinnereimaschine sowie ausgebildete Handwerker mit und schuf so die Vorraussetzungen für eine industrielle Textilproduktion auf dem Festland mit dem Textilzentrum Gent. Für diese unerlaubte Ausfuhr wurde er von den Engländern wegen Industriespionage in Abwesenheit zum Tode verurteilt.


Dank seiner unternehmerischen Fähigkeiten florierte die Textilherstellung in kürzester Zeit, so dass Bauwens die Produktion bis nach Paris ausweitete, wofür er von Napoleon Bonaparte im Jahr 1810 in Gent persönlich mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde. Lieven Bauwens verstarb in Paris am 7. März 1822.


Duivelsteen-Gebäudeteil in Gent mit dem flandrischen Staatsarchiv









Vorbei an einem Seitentrakt des Duivelsteen...


Denkmal für Hubert und Jan van Eyck nahe des Doms Sankt Bavo in Gent
... spazieren wir zum nahe gelegenen "Huberto & Johanni van Eyck-Denkmal", das von der dahinter stehenden Sint-Baafskathedraal überragt wird.

Der flämische Maler Hubert van Eyck wurde um 1370 geboren und war Hofmaler von Herzog Philipp dem Guten von Burgund. Hubert van Eyck begann um 1420 mit den Arbeiten für den berühmten "Genter Altar".

Nach seinem Tod im Jahr 1426 führte Jan van Eyck, zuvor Hofmaler des Herzogs von Bayern, die Arbeiten an dem grandiosen Flügelalter fort und vollendete das Werk 1436.


Die beiden van Eycks werden oft als Brüder bezeichnet, was aber historisch nicht gesichert ist.


Straßenbahn nach Moscou im belgischen Gent







In der Limburgstraat stellen wir dann fest, dass Gent nicht nur Dank seiner Autobahnanschlüsse über eine sehr gute Verkehrsanbindung verfügt: Die Straßenbahnlinie 4 fährt bis nach Moskou...


Blick aus der Limburgstraat auf die Südseite der Sint-Baafskathedraal in Gent




Den hohen Turm der Sint-Baafskathedraal sahen wir während unseres Rundgangs durch Gent schon mehrfach aus der Ferne, hier in der Limburgstraat sehen wir das beeindruckende Gotteshaus zum ersten Mal aus der Nähe.


Turm des Doms Sankt Bavo am Sint-Baafsplein in der Altstadt von Gent


Die Kathedrale entstand durch Umbauten und Erweiterungen der romanischen Vorgängerkirche "Sint-Jans", die Johannes dem Täufer geweiht war und deren Krypta heute noch vorhanden ist.

Der Ausbau zur heutigen Großkirche erfolgte in drei Phasen. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde der hochgotische Chor geschaffen, der 89 Meter hohe, spätgotische Westturm wurde zwischen 1462 und 1538 hochgezogen. Mit den Arbeiten am Hauptschiff wurde im Jahr 1533 begonnen, das Querschiff war 1560 fertiggestellt.

Ihren heutigen Namen erhielt die dem Heiligen Bavo von Gent geweihte Kirche im Jahr 1540 durch Kaiser Karl V.

Zur Kathedrale wurde das Gotteshaus durch die Gründung der Diözese Gent im Jahr 1559.

Wir betreten die Sint-Baafskathedraal durch den Haupteingang unterhalb des hoch über den Sint-Baafsplein aufragenden Turmes, ...


Blick in das Hauptschiff der Sint-Baafskethedraal in Gent


... durchschreiten ein mit Wappenschildern verziertes Renaissanceportal aus Eichenholz aus dem Jahr 1572 und erreichen eine Abtrennung zum Hauptschiff hin, hinter der zum Schutz der ausgestellten Kunstwerke ein absolutes Fotografier- und Filmverbot gilt, an das wir uns natürlich halten. Unsere Fotos hätten die Pracht der vielen Altäre, Gemälde und Statuen eh nur andeutungsweise wiedergeben können.

Das Kircheninnere der Sint-Baafskathedraal ist bei einem Gent-Besuch ein absolutes Muss: Die Krypta mit den alten Bischofsgräbern, dem Kirchenschatz und dem Schrein des Heiligen Macarius, der im Jahr 1012 in Gent verstarb, das Kalvarientriptychon, die Gemälde von Peter Paul Rubens, die Barockkanzel aus Carrara-Marmor von 1745, die alten Chorschranken mit den Figuren von Petrus und Paulus sowie der Verbruggen-Hochaltar von 1719 mit Stiftungen des Kaisers Napoleon Bonaparte sind absolute Highlights der Kunst- und Kirchengeschichte, die kostenlos besichtigt werden können.


Für den Zutritt zur Villa-Kapelle, in der der berühmte "Genter Altar" von Hubert und Jan van Eyck ausgestellt ist, wird eine Gebühr von 5 Euro erhoben. Bezahlen Sie die 5 Euro, es lohnt sich. Der kostbare Flügelaltar wurde von dem Genter Patrizier Josse Vijd in Auftrag gegeben und sollte eine Kapelle im Chorumgang schmücken. Er zeigt auf seinen farbenprächtigen Tafelbildern den Heilsweg vom Sündenfall bis zur Erlösung und wird wegen des Motives im Zentralbild auch "Die Anbetung des Lamms Gottes" genannt.

Weiterführende und bebilderte Informationen zur Sint-Baafskathedraal und dem Genter Altar findet man im Baedeker Reiseführer Belgien. Dass der Genter Altar auch heute noch Rätsel aufgibt und sogar in die Kriminalgeschichte einging, kann man unter
www.ask1.org nachlesen.


Belfried und Lakenhal am Sint-Baafsplein im belgischen Gent


Bei Verlassen der Sint-Baafskathedraal fällt unser Blick auf den hoch aufragenden Belfort und die davor stehende Lakenhal jenseits des Sint-Baafsplein.

Die Lakenhal wurde ab 1426 nach den Plänen von Simon van Assche errichtet, im Jahr 1441 wurden die Bauarbeiten jedoch vor Fertigstellung des Gebäudes eingestellt.

Von den elf geplanten Fensterachsen waren zu diesem Zeitpunkt sieben fertig gestellt. Erst im Jahr 1903 wurden die Fehlenden ergänzt.


Die Lakenhal diente den Genter Woll- und Tuchhändlern - Halleheeren genannt - als Versammlungshalle und hier lagerten sie ihre Waren bis zum Witerverkauf ein.


Denkmal für Jan Frans Willems auf dem Sint-Baafsplein im belgischen Gent
Das Denkmal auf dem Sint-Baafsplein erinnert an den flämischen Schriftsteller Jan Frans Willems, der am 11. März 1793 im belgischen Boechout geboren wurde, nach seinem Studium eine zeitlang in Antwerpen lebte und dann nach Gent zog, wo er am 24. Juni 1846 verstarb.

Der Philologe und Historiker machte erstmals mit eínem Gedicht zum Frieden von Tilsit auf sich aufmerksam, das im Jahr 1810 mit einer Auszeichnung bedacht wurde.

Jan Frans Willems war ein glühender Verfechter eines Vereinigten Königreiches der Niederlande und gilt als Vater der "Vlaamse Beweging", die in den Nord- und Südstaaten des Landes die niederländische Sprache als Gegengewicht zur offiziellen Staatssprache Französisch durchsetzen wollten. Die Bewegung knüpfte Kontakte in die Niederlande, wurde von dort aus unterstützt und erreichte schließlich 1946 mit dem "Cultureel Verdrag" eine offizielle Zusammenarbeit zwischen Belgien und den Niederlanden zum Thema Standardsprache und einheitliches Wörterbuch.


Theater Koninklijke Nederlandse Schouwburg am Sint-Baafsplein in Gent



Von seinem Denkmal schaut Jan Frans Willems über den Sint-Baafsplein hinweg zur ehemaligen "Koninklijke Nederlandse Schouwburg".

Das Ende des 19. Jahrhunderts nach den Plänen des Architekten Edmond de Vigne im Renaissancestil errichtete Gebäude wird auch als "Koninklijke Vlaams Theater" bezeichnet und zeigt im großen Bogenfeld des Giebels ein Mosaik, das Apollo mit die Musen darstellt.


Das Theater wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt, von 1987 bis 1991 grundlegend saniert sowie die Bühnentechnik modernisiert und wird seitdem vom Nederlands Theater Gent (NTG) bespielt. Geöffnet ist die Koninklijke Nederlandse Schouwburg nur während der Vorstellungen, der Restaurantbetrieb im Foyer und auf der Balkonade über dem Eingangsbereich hat jedoch normale Öffnungszeiten, ist frei zugänglich und während unserer sonntäglichen Besuche bis auf den letzten Platz besetzt.


Historische Häuserzeile am Sint-Baafsplein mit dem restaurent Bridge in Gent




Wir machen deshalb unsere Mittagspause im "Bridge" auf dem Sint-Baafsplein. Weil auch hier jede Menge Betrieb ist müssen wir bis zur Bestellung zwar recht lange warten, aber der Service ist zuvorkommend und das Essen ausgezeichnet.


Ein Eis als Nachtisch für Einstein

Als Nachtisch genehmigen wir uns am Eiswagen auf dem Sint-Baafsplein Eiscreme für alle.

Natürlich auch für Einstein. Der musste uns im Bridge schließlich beim Essen zusehen.

Einstein schleckt Eis für sein Leben gern. Ganz akurat. Da geht absolut nichts daneben.

Nur mit dem Halten der Waffel hat er Probleme...


Pferdekutsche vor der Lakenhal im belgischen Gent


Gesättigt und ausgeruht überqueren wir den Sint-Baafsplein und überlegen einen Moment, ob wir vor der Lakenhal eine Pferdekutsche zu einer Fahrt durch die Altstadt nehmen sollen.

Wir entscheiden uns letztlich gegen eine Rundfahrt, weil wir uns bewegen wollen und weil Einstein ganz schön Respekt vor den großen Vierbeinern hat.

So gehen wir zur Freitreppe an der schmalen Südseite der Lakenhal...


Blick vom Emile Braunplein auf den Belfort im belgischen Gent


... um den 118 Meter hohen "Belfort" zu besteigen.

Der mächtige, auch als "Belfried" bezeichnete Turm wurde ab 1313 nach den Plänen von Jan van Haelst als Wahrzeichen der Genter Unabhängigkeit errichtet. Da die Bauarbeiten durch die Genter Aufstände und Kriege mehrfach unterbrochen wurden, erfolgte die Fertigstellung erst 1380.

Die ursprünglich hölzerne Turmspitze war Mitte des 19. Jahrhunderts marode und wurde deshalb durch eine Stahlkonstruktion ersetzt, die allerdings bald zu rosten begann. Kurz vor der Weltausstellung in Gent im Jahr 1913 wurde die heutige steinerne Turmspitze nach den noch vorhandenen Plänen aus dem 14. Jahrhundert ergänzt.

Der belgische König stellte den Belfort 1936 unter Denkmalschutz, die UNESCO nahm ihn 1999 in die Liste des schützenswerten Weltkulturerbes auf.


Der Belfort war früher eines der wichtigsten Gebäude der Stadt: Die Uhr und die Glocken des Turms bestimmten den Tagesablauf in Gent, die Turmwächter auf dem Belfort alarmierten die Bevölkerung bei Bränden, Unglücken und heranrückenden Feinden. Hier wurden auch die Urkunden aufbewahrt, in denen die Privilegien der Stadt besiegelt waren


Großer Saal in der historischen Lakenhal am Sint-Baafsplein in Gent



Der Zugang zum Belfort erfolgt über die Freitreppe zum Obergeschoß der Lakenhal, wo man an einer Rezeption gedruckte Informationen zum Turm, zur Lakenhal und zu Gent erhalten und wo man auch die Eintrittskarten für die Turmbesteigung kaufen kann.


Historische Stadtansicht von 1534 im Großen Saal der Lakenhal in Gent






Vorbei an der alten Genter Stadtansicht des Jahres 1534 und über eine kleine, abwärtsführende Treppe...


Modelle der Turmwächter des Belfort im belgischen Gent




... erreicht man das Erdgeschoss des Belfort, in dem Eins-zu-Eins-Modelle der am Turm in schwindelnder Höhe angebrachten Wächterfiguren die Dimensionen des Bauwerks und die filigrane Verzierung des Figurenschmucks verdeutlichen.

Wegen starker Verwitterung musste die letzte Originalfigur im Jahr 1870 vom Turm geholt und in der Folge durch ein Duplikat ersetzt werden.

Die vier Figuren stellen Mitglieder der Gilde des Heiligen Georg (mit Schwert und Schild), der Gilde des Heiligen Sebastian (mit Lanze und Schild), der Metzgergilde (mit Beil) sowie den Stadttrompeter (mit Schwert und Trompete) dar.


Kopie des Turmspitzen-Drachen im Turmwächterraum des Belfort im belgischen Gent




Im Stockwerk darüber befindet sich der ehemalige Turmwächterraum mit der Wetterfahne des Belfried, dem "Drachen von Gent".

Der erste Drache wurde 1380 auf dem Turm montiert und blieb dort bis zum Abriss der hölzernen Turmspitze im Jahr 1839. Nach fast 500 Jahren in Sturm und Wind war er nicht mehr zu renovieren und wurde durch einen Nachfolger ersetzt, der wegen Altersschwäche jedoch schon 1979 vom Turm genommen werden musste.

Der aus vergoldetem Kupfer geschaffene Zwillingsbruder des im Turmwächterzimmer ausgestellten Drachen wurde 1980 mit einem Hubschrauber auf den Turm geflogen. Seine "technischen Daten" sind der Größe des Turms angepasst: Länge 3,80 Meter, Höhe 1,90 Meter, flugfertiges Gesamtgewicht 455 Kilogramm.


Übrigens: Wenn Sie sich den anstrengenden Aufstieg über die vielen Stufen nicht zutrauen oder wenn Sie Probleme mit der Enge der Wendeltreppen befürchten, können Sie ab hier alle darüber liegenden Stockwerke mit einem Aufzug erreichen.


Glockenmuseum im Turmwächterraum des Belfort im belgischen Gent





Ein Stockwerk höher ist ein Glockenmuseum untergebracht.


Glocke Roland im Belfort von Gent



Im 3. Stock des Belfort hängt die 5 Tonnen schwere Roeland-Glocke aus dem Jahr 1948.

Bereits im frühen 14. Jahrhundert hing im Belfried eine Glocke Roeland, die geläutet wurde, wenn der Feind im Anmarsch war, hoher Besuch die Stadt erreichte und Genter Feste eröffnet wurden.

Diese erste Roeland-Glocke wurde im 17. Jahrhundert eingeschmolzen und durch drei "Triomfanten" ersetzt, deren größte wiederum "Roeland" genannt wurde. Sie hing bis 1950 im Turm, wurde dann abgenommen und auf dem Emile-Braunplein aufgestellt. Wegen der Bauarbeiten im Rahmen der Umgestaltung von KOrenmarkt und Emile-BRAunplein durch das Projekt "Kobra" ist diese Glocke derzeit in einem Depot eingelagert.


Mechanik des Glockenspiels im Belfort von Gent


Im 4. Stock des Belfort sind das Uhrwerk der Turmuhr und die Mechanik des Glockenspiels zu sehen.

Die kupferne Walze mit ihren 17600 kleinen Löchern wurde von Pieter Hemony im Jahr 1659 geschaffen und steuert auch heute noch über die nach oben geführten Drahtseile die Hämmer des Glockenspiels.

Das erste Glockenspiel war den Genter Bürgern Mitte des 17. Jahrhunderts zu klein, weshalb Frans und Pieter Hemony aus dem niederländischen Zutphen beauftragt wurden, ein neues Geläut mit 37 Glocken im Turm einzubauen.

Da die Turmspitze zur Weltausstellung neu geschaffen wurde, konnte das Glockenspiel in der nun steinernen Glockenstube mit einer deutlich höheren Tragfähigkeit auf 52 Glocken erweitert werden.


Blick vom mittelalterlichen Belfort in Gent auf den Turm der Sint-Baakskathedraal








Ein Stockwerk höher erreichen wir dann nach insgesamt 386 Stufen die umlaufende Balustrade, von der man einen einzigartigen Ausblick auf die Sint-Baafskathedraal und den Sint-Baafsplein, ...


Blick vom Belfort in Gent auf die Koninklijke Nederlandse Schouwburg










... die Koninklijke Nederlandse Schouwburg, ...


Blick vom Belfort in Gent auf das Stadhuis









... das historische Rathaus am Botermarkt...


Blick vom Belfort in Gent auf den Emile Braunplein und die Sint Niklaaskerk









... und auf die archäologischen Ausgrabungen am Emile-Braunplein mit der dahinter stehenden Sint-Niklaaskerk hat.



Hier geht es weiter:
Vom Stadhuis zur Vlaamse Opera und zur Sint-Michielsbrug


Weitere Infos:
Zwimbad Van Eyck
 
Portus Ganda
 
Belgisches Staatsarchiv Gent

Sint-Baafskathedraal
 
Nederlands Theater Gent











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Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 25.10.2010