Foto-Reisebericht
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Hasselt "Zur Virga Jessebasilika und zum Grote
Markt"
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Von
Stadhuis aus folgen wir weiter der Lombardstraat
und erreichen nach wenigen Metern das ehemalige
Provinzratsgebäude.
Das beeindruckende Bauwerk
wurde um die Jahrhundertwende im eklektischen Stil
errichtet, die Pläne fertigte der Brüsseler Architekt
Paul Pierre Saintenoy.
Die mit Wappen und
Löwenköpfen reich verzierte Backsteinfassade wird
von einem Turm mit einer achteckigen Laterne überragt...
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und den auf etwa halber Höhe vor einem großen Rundbogen
eine bronzene Statue der "Jungfrau van Limburg"
schmückt, die von dem ebenfalls aus Brüssel stammenden
Bildhauer Jaques de Lalaing geschaffen wurde.
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Durch
die "Aldestraat" und die "Hoogstraat" spazieren
wir zu der an der Einmündung der "Kapelstraat"
in den "Grote Markt" gelegene Apotheke "In
Het Zwaard".
Das tolle Fachwerkgebäude im maasländischen
Stil wurde erstmals 1452 erwähnt und beherbergte
ursprünglich ein Gasthaus, seit 1659 findet man
hier eine Apotheke.
Das alte Fachwerkhaus
mit dem überstehenden dritten Stockwerk musste 1659
und 1923 saniert werden.
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An
der Hausecke ist der Name der Apotheke "In
Het Zwaard" verdeutlicht:
Das Emblem
zeigt eine Maske mit einem behandschuten Arm, der
ein mächtiges Schwert in die Höhe hält.
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Bevor
wir uns den angrenzenden "Grote Markt"
näher ansehen, spazieren wir durch
die Kapelstraat zur "Virga
Jessebasiliek", die auch unter dem Namen "Onze-Lieve-Vrouwkerk"
bekannt ist.
Eine erste Kapelle existierte
hier seit dem Jahr 1334. Mit dem Bau des großen
Gotteshauses wurde im Jahr 1728 begonnen, die Pläne
stammten von dem Architekten D. Verstraete.
Bereits
drei Jahre nach Baubeginn konnte die Liebfrauenkirche
geweiht werden, der Turm wurde 1740 fertig gestellt.
Während
der Kriegshandlungen des Jahres 1944 wurde die Kirche
durch einen Bombenangriff zerstört, nach dem Krieg
erfolgte von 1950 bis 1952 der Wiederaufbau. Der
Architekt E. Vreven plante den Neubau im ursprünglichen
Stil.
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Die
spätbarocke, einschiffige Kirche wurde aus Ziegelsteinen
errichtet und mit Mergelstein sowie Stuck verziert.
Die
Sakristei baute man an der Südseite an.
Die
Inneneinrichtung stammt überwiegend aus der Zeit
um 1800 und überstand das schwere Bombardement.
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Der
reich verzierte Barockaltar wurde von dem belgischen
Bildhauer Jean Del Cour im Jahr 1681 geschaffen
und zeigt neben schlanken Marmorsäulen die Statuen
des Hl. Bernhard und der Mutter Gottes.
Der
Altar stand ursprünglich in der Kirche der Zisterzienserabtei
Herkenrode, ...
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genau wie die beiden Marmor-Seitenaltäre...
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und die gotische Madonnenstatue "Virga
Jesse", die in das 14. Jahrhundert datiert
wird.
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Sehenswert
sind auch die beiden erhalten gebliebenen Mausoleen:
Das
Barock-Grabmal aus dem Jahr 1675 für Anna-Catharina
de Lamboy, Äbtissin des Klosters Herkenrode, stammt
von Artus Quellin d. J
und zeigt die Grablegung
Christi.
Das Rokoko-Grabmal für Barbara
de Rivière d'Arschot, Äbtissin von 1738-1744, schuf
L. Delvaux im Jahr 1744 und stellt die Auferstehung
dar.
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Die
mit schönen Holzschnitzereien verzierten Beichtstühle
der Virga
Jessebasiliek entwarf der Bildhauer Cornelis Janssens aus
Sint-Truiden. Sie
wurden zwischen 1858 und 1867 gefertigt.
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Auf
der Empore über dem Eingang zur Basilika wurde 1952 eine Arnold-Clerinx-Orgel
aus dem 18. Jahrhundert aufgestellt.
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Vor
dem Gotteshaus wurde am 7. September 1982 die Skulptur
"De Langeman" des Künstlers Robert Vandereycken
enthüllt.
Das Werk des in Hasselt geborenen
und wirkenden Bildhauers zeigt einen Ritter in einer
spanischen Uniform des 15. Jahrhunderts.
Der
"Langemann" erinnert daran, dass bereits
im Mittelalter die Figur eines Riesen bei Prozessionen
zu sehen war. Und auch heute noch begleitet
während der alle sieben Jahre
stattfindenden "Virga
Jesse Prozession" eine sieben Meter hohe Figur
aus dem Jahr 1810 die Madonnenstatue auf ihrem Weg durch die Stadt.
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Vor
der Basilika findet man auch eine von
René Aerts geschaffene Bronzebüste des Kanonikers J. Cools.
Der
am 18.8.1902 in Hasselt geborene J. Cools setzte
sich als Direktor der Technischen Institute in Bree
und Hasselt engagiert für die Nutzung der Technik
im Rahmen der beruflichen Ausbildung ein.
Er
verstarb nach einem nur zweijährigen Ruhestand am
03.03.1991 hier in Hasselt.
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Wir
spazieren nun weiter durch die Kapelstraat,
biegen nach links in die Straße "Maagdendries"
ein und folgen an der nächsten Kreuzung dem "Havermarkt"
in östlicher Richtung.
Hier am Havermarkt entstand im Jahr 1899 im
eklektischen Stil das beeindruckende Alte Postgebäude.
Das dreistöckige "Oude Postgebouw"
mit seinen Gauben
und dem schlanken Turm ist mit neubarocken Lisenen,
Gesimsen und Steinbändern verziert.
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Etwa
50 Meter weiter erreichen wir an der Einmündung
der "Cellebroedersstraat" in den Havermarkt
den "Gerechtshof"
von Hasselt.
Das L-förmig angelegte Backsteingebäude
wurde von dem aus Brügge
stammenden Architekten Jérôme Vermeersch geplant
und 1934 erbaut, weil der an gleicher Stelle stehende
Vorgängerbau abgebrannt war.
Das gelb geklinkerte
Gerichtsgebäude wird von dem schlanken Eckturm dominiert,
unter dem sich das Eingangsportal befindet.
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Die
Fassade des Gerichtshofes ist mit sieben überlebensgroßen
Statuen des belgischen Bildhauers Jan Boedts aus
Tongeren verziert.
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Ganz
in der Nähe steht auf der gleichen Straßenseite das sehenswerte "Huis
t' Leerske", das wohl älteste Haus der Stadt,
das auch "Het Leerske" genannt wird.
Das Fachwerkhaus mit dem überstehenden
Obergeschoss wurde im 16. Jahrhundert auf den
Fundamenten eines Vorgängerbauwerkes errichtet.
Ursprünglich diente das Huis
t' Leerske als Poststation, später als Handelshaus;
heute wird es von einem Optiker genutzt.
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Wenige
Schritte weiter erreichen wir den "Grote
Markt", der schon seit Jahrhunderten als Marktplatz
von Hasselt genutzt wird.
Im 14. Jahrhundert
nannte man die Freifläche "Op den Marct",
dreihundert Jahre später "Corenmerct",
dann "Graenmarkt", "Markt" und
schließlich "Grote Markt".
Auch
wenn sich der Name des Marktplatzes im Laufe der
Jahrhunderte so oft änderte, er war immer und ist
auch heute noch das Zentrum von Hasselt und der
Region.
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 Und
er ist bei unseren Besuchen immer gut besucht.
So
gut besucht, dass man neben dem Skulpturenpaar "Hendrik
en Katrien" nur mit viel Glück einen Sitzplatz
findet.
Der
in Hasselt lehrende Bildhauer Marc Cox schuf das
Bronzepaar im Jahr 1989 und nannte es 'Luisteren naar de beiaard'.
In
Anlehnung an die ersten beiden Bewohner der Stadt
taufte der Volksmund die Skulptur jedoch bald in
"Hendrik
en Katrien" um.
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Gut besucht
ist auch die Gastronomie auf der Nordseite des Grote
Markt.

Wir
entscheiden, unser Mittagsessen
im "Drugstore" einzunehmen. Eine gute
Wahl: Das Essen und der Service waren prima.
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