Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Nordkap-Tour Hirtshals "Tor
nach Norwegen"
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 Um
unsere Tour zum Nordkap nicht zu einem Gewaltakt
werden zu lassen, beschließen wir, auf dem Weg
zum dänischen Fährhafen in Schleswig
und in Nordjütland zu übernachten.
Wir
entscheiden uns für das Hotel "Hjallerup Kro"
in Hjallerup, weil es über gute Rezensionen verfügt
und nur 60 Kilometer vom Fährhafen Hirtshals
entfernt liegt.
Das
empfehlenswerte Hotel ist wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten
zwar komplett eingerüstet, wir erfahren während
unseres kurzen Aufenthaltes aber keinerlei Störungen
oder Unannehmlichkeiten.
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Nach
dem Einchecken gehen wir auf Erkundungstour.
Wir
schauen uns das nahe gelegene "Indre Missions
Hus" aus dem Jahr 1917 an, ...
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werfen einen Blick auf die schmucken Häuser in der
Søndergade...
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und stehen schließlich vor der Mosaik-Schnecke des
Künstlers Poul Hermansen. In dem dahinter
gelegenen Restaurant Alanya genießen wir dann unser
Abendessen.
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Am
nächsten Morgen touren wir ganz gemütlich über
die 559 und die E39 nach Hirtshals, um von dort
aus mit der Nachmittagsfähre nach Larvik in Norwegen überzusetzen.
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 Direkt am
Ortseingang des Städtchens am Skagerrak liegt rechts
der E39, am Willemoesvej, das "Nordsøen Oceanarium
Hirtshals".
Hier findet man in einer Vielzahl von Aquarien
die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen des Nordatlantiks, im "Robbarium" schwimmen Seehunde
und Robben und mit der "R/V Nordsøen"
kann man auf Expeditionstour gehen.
Highlight
des Nordsøen ist das riesige, 22 x 33 Meter große
und mit 4,5 Millionen Litern Meerwasser
gefüllte "Oceanarium".
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Hier tummeln
sich ganze Fischschwärme und um 13:00 Uhr können
die Besucher durch eine über 70 m² große
Glasscheibe Tauchern beim Füttern der Nordseehaie
und Rochen zuschauen.
Das zugehörige Museum
widmet sich hauptsächlich dem Fischfang im 19. Jahrhundert.
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 Wir
folgen nun dem Ålborgsvej bis zum ersten Kreisverkehr,
biegen in die Jørgen Fibigersgade ein und erreichen
das eingerüstete Rathaus des Städtchens.
Die Geschichte
von Hirtshals ist überschaubar: Der Ort wurde
1920 gegründet, um über den Eisenbahnanschluss des
großen, zangenartig ins Meer hinaus gebauten und
im Jahr 1930 eingeweihten Fischereihafens
den Hering- und Makrelen-Fang europaweit exportieren
zu können.
Den städtebaulichen Entwurf fertigte
der Architekt Steen Eiler Rasmussen.
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1937 entstand
dann ein Passagier-Terminal für die erste Dampfschiff-Verbindung
zwischen Hirtshals und Kristiansand in Norwegen.
Kriegsbedingt
erlebte Hirtshals erst in den 1950er Jahren einen
wirtschaftlichen Aufschwung. Fischfabriken und Fischmehlanlagen
wurden gebaut und der Fährverkehr nahm stark zu, weshalb
der Hafen in den 1960er Jahren auf seine heutige
Größe erweitert werden musste.
Auch
heute ist die Stadt Heimathafen einer großen Fischereiflotte,
deren Trawler hier versorgt und unterhalten werden.
Zusätzliche Einnahmen bringt der Fährhafen, von
dem aus die großen Fährschiffe Mitteleuropa
mit Südnorwegen, den Färöer-Inseln und mit Island
verbinden.
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Auf
der anderen Straßenseite der Jørgen Fibigersgade steht die "Svenske
Sømandskirke", die ab Oktober 1953 für die
vielen schwedischen Seeleute errichtet wurde, die
hier in Hirtshals ihre Fänge landeten.
Das Gotteshaus konnte nach
nur 19-monatiger Bauzeit am 30. April 1955 geweiht
werden. Im Jahr 2009 wurde die schwedische
Seemannskirche für 229.000 DK von Grund auf
renoviert. Sie wird seitdem als Kulturhaus genutzt.
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Neben
der Kirche führt der "Skagerakvej"
hinunter zum Vestkai des Hirtshalser Hafens, der
mit etwa 200 registrierten Trawlern der zweitgrößte
dänische Fischereihafen ist.
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Von
der Jørgen Fibigersgade zweigt wenige Meter weiter
die Sophus Thomsensgade nach links ab, in der man
das "Hirtshals
Museum" findet.
Das in einem Fischerhaus
aus dem Jahr 1880 untergebrachte Museum zeichnet
die Geschichte der Stadt, des Hafens und der Fischerei
nach.
Hier findet man auch den Turistservice
Hirtshals.
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Zurück
auf der Jørgen Fibigersgade folgen wir dieser weiter
bis zu dem schmucken "Den
Grønne Plads" mit dem Restaurant "Lilleheden",
dessen Name an das gleichnamige, vor der Gründung
von Hirtshals hier existierende Gehöft erinnert.
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 Unser
eigentliches Ziel ist aber der am Kystvejen gelegene
Leuchtturm
"Hirtshals Fyr".
Der 35 Meter hohe
Leuchtturm wurde nach den Plänen des Architekten
Niels Nebelong ab 1860 errichtet und am 1. Januar
1863 in Betrieb genommen. Er hat eine Leuchthöhe
von 57 Metern. Seit 1939 wird das Leuchtfeuer mittels
Strom erzeugt, 1973 wurde der Betrieb automatisiert.
Da
sein Bau in die Regierungszeit von König Frederik
VII. fiel, findet man dessen Monogram als Verzierung oberhalb
der Eingangstür.
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Laut unserem
Dumont-Reiseführer und der offiziellen Website kann man Hirtshals Fyr nach Zahlung einer kleinen Gebühr über
144 Treppenstufen
besteigen, die Aussicht von
der Plattform auf den Hafen und die Stadt
soll sehr schön sein. Leider war der Turm bei unserem
Besuch geschlossen.
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 Vom
Parkplatz neben dem Leuchtturm aus erreicht man in wenigen
Schritten das "Bunker-Museum", das seine
Existenz der deutschen Wehrmacht verdankt.
Um
die Hafenanlagen zu schützen, baute
hier die Wehrmacht im Jahr 1941 die "10. Batterie"
mit 69 Bunkern und Sicherungsanlagen und östlich
von Hirtshals die ähnlich angelegte 9. Batterie.
Um
Angriffe von See her abzuwehren, verfügten die Batterien
über vier Kanonenbunker mit 10,5 cm Geschützen,
mehrere Munitions-, Mannschafts- und Sanitätsbunker
sowie Bunker mit 4,7 cm Panzer-
und Flugabwehrkanonen.
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Ab
Dezember 1943 wurde in der 10. Batterie ein Radarbunker
betoniert, der im Sommer 1944 mit einem neu entwickelten
und weit reichenden Radar-Teleskop des Typs "Würzburger
Riese" bestückt wurde, um den Schiffsverkehr
im Skagerrak zu überwachen.
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Einige
der Bunker des "Bunker Museet" kann man besichtigen, ...
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die ehemaligen Munitionsbunker und die für die Unterbringung der Soldaten geschaffenen
Kasematten sind verschlossen. Ein original ausgestatteter
Mannschaftsbunker ist jedoch zugänglich.
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Es
ist inzwischen fast Mittag geworden und es wird
höchste Zeit, zum Fährterminal der Reederei ColorLine
zu fahren.
Um 12:45 Uhr wird die von uns
gebuchte Fähre nach Larvik in Norwegen ablegen und
wir sollen 60 Minuten vor Abfahrt eingecheckt
haben.
Wir schaffen es rechtzeitig zu dem
modernen, beeindruckenden Reederei-Gebäude, ...
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dessen Silhouette uns irgendwie an ein Fährschiff
erinnert.
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Der
Check-In ist schnell erledigt und es bleibt uns
sogar noch Zeit für einen Kaffee in der Terminal-Cafeteria
im 3. Stock.
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Zurück
am Fahrzeug im Wartebereich sehen wir dann das aus
Kristiansand kommende Fährschiff "Superspeed 1"
einlaufen, ...
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auf das am Pier schon zwei Tanklastzüge warten.
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Es
dauert nur wenige Minuten, dann ist die Fähre festgemacht:
Es beginnt die Entladung
der PKW und LKW und über die gläserne Brücke verlassen
die Fußgänger das Schiff.
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Gleichzeitig
werden
Versorgungscontainer entladen und die Verbrauchsstoffe
und Vorräte an Bord ergänzt.
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Kurz
darauf heißt es: Zu den Fahrzeugen....
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und es beginnt die Beladung des Pkw-Decks via Rampe.
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Wir
haben Glück und dürfen als drittes Fahrzeug einfahren.
Dadurch erreichen wir mit als Erste das
Personendeck und können uns bequeme und aussichtsreiche
Sitzplätze sichern, ...
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bevor wir zum Promenadendeck gehen, um vom Colorline-Port,
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... von
Hirtshals und von Dänemark Abschied zu nehmen.

Norwegen
wir kommen!!!
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