Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Holsteinische
Schweiz Luftkurort
Lütjenburg Stadt der Handwerker und des Korns
|
|
Das
über 800 Jahre alte Lütjenburg liegt im Norden der Holsteinischen
Schweiz zwischen dem Selenter See und Oldenburg. Bis zur Ostsee
bei Hohwacht oder Behrensdorf sind es nur fünf Kilometer.
Wir beginnen
unseren Stadtrundgang am idyllischen Stadtteich
an der Teichtorstraße, wo man meistens einen freien Parkplatz
findet.
Von hier aus sind es nur wenige Schritte...
|
...
bis zum
Zentrum von Lütjenburg. Der Marktplatz, dessen Form über Jahrhunderte
hinweg unverändert blieb, wird von schönen backsteinroten Bürgerhäusern
eingerahmt.
Hier findet man auch die Tourist-Information
und das...
|
...
Färberhaus aus dem Jahr 1576,
das älteste Wohnhaus der Stadt. Das Fachwerkhaus mit seiner
schmucken Bemalung beherbergt heute das Standesamt - ein wunderschönes
Ambiente für eine Hochzeit!
|
Vor
dem Färberhaus befindet sich der Marktbrunnen
mit dem von dem Bildhauer Karlheinz Goedtke geschaffenen Denkmal für das Lütjenburger Original Hein Lüth, der
hier Ende des 19. Jahrhunderts viele Jahre lang Nachtwächter
war.
Hein Lüth läutete den Lütjenburgern des Nachts mit
seiner Glocke die Stunden, Tagsüber läutete er auch damit, denn
er war auch Lütjenburgs öffentlicher Ausrufer - so eine Art
wandelnde Lokalzeitung.
Und weil er Tag und Nacht in
der Stadt unterwegs war, machte man ihn auch noch zum Gesetzeshüter
und spendierte ihm eine schmucke Uniform.
Den Sockel
des 1994 geschaffenen Brunnens schmücken Handwerkszeichen.
|
An
der südöstlichen Ecke des Marktplatzes steht die romanische
Backsteinkirche St. Michaelis, die ab dem Jahr 1156 erbaut wurde.
Der Chorraum der Michaeliskirche wurde 1280 erweitert
und in
gotischem Stil neu gestaltet, der Turm wurde nach
den Beschädigungen durch den schweren Stadtbrand von 1826 erneuert.
|
Das
Kircheninnere schmücken Logen und ein großes Triumphkreuz aus
dem 15. Jahrhundert, das den Erzählungen nach lange Zeit auf einem Dachboden lag und das
dessen Vater restaurieren und ins Kircheninnere zurückbringen
ließ, ...
|
...
ein wunderschön geschnitzter spätgotischer
Flügelaltar von 1467 mit einer zentralen Kreuzigungsdarstellung
und Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie eine ...
|
...
Renaissance-Kanzel
aus dem Jahr 1608 und eine verzierte Gutsloge, die ebenfalls
aus dem 17. Jahrhundert stammt.
|
Eine
goldfarbene Orgel überragt die große Empore über dem Haupteingang.
|
Durch
die Markttwiete erreichen wir das von
hohen Linden umgebene Barock-Rathaus, das im Jahr 1790 als Wohnhaus
erbaut und ab 1867 von den Ratsherren genutzt wurde, weil das
mitten auf dem Marktplatz stehende alte Rathaus wegen Baufälligkeit
abgerissen werden musste. |
Für
die Verleihung der Stadtrechte
findet man in der Literatur zwei Jahreszahlen: nach vielen Geschichtsbüchern
verlieh Graf Gerhard von
Holstein im Jahr 1275 die Stadtrechte, die Historikerin Dr.
Irmgard Engling fand eine erste Erwähnung der Stadt Lütjenburg
in einer Urkunde aus dem Jahr 1163. Gesichert ist, dass 1642
König Christian IV. von Dänemark die Stadtrechte erneuerte und
Lütjenburg zur "königlichen Stadt" erklärte. |
Zufall
oder Programm: Nicht weit vom Rathaus entfernt stoßen wir in
der Rosenstraße auf
die Kornbrennerei
von Detlev Hinrich Boll, der hier seit 1824 seinen Lütjenburger Korn
brannte. Vor einigen Jahren wurde zwar die Produktion in eine neue Brennerei
am Stadtrand verlagert, ...
|
...
die
Probierstube im alten Stammhaus ist jedoch noch in Betrieb und
leicht zu finden: schauen Sie einfach in Rathaus- oder Marktplatznähe
nach dem Korn-Fass vor dem Haus...
|
...
oder nach den Flaschen mit dem Lütjenburger Weizenkorn.
Die
Kornbrennerei hat in Lütjenburg Tradition: da früher fast jeder
Bäcker seinen Korn brannte und dadurch bis zu elf Brennereien
in der Stadt konkurrierten, wurde Lütjenburg auch "Kümmelburg"
genannt.
|
Andere
Lütjenburger Zunftschilder vor der Metzgerei am Markt ...
|
...
oder vor dem im Jahr 1976 abgebrannten und danach neu
errichteten Kaisersaal sind nicht weniger aussagekräftig! Im
alten Kaisersaal kamen die Handwerksgesellen auf ihrer Walz
unter und hier feierten und tanzten die Lütjenburger, der neue
Kaisersaal ist ein Restaurant.
|
Im alten Posthof aus dem Jahr 1777 war bis 1880 das Lütjenburger Postamt
untergebracht, vor dem die Postreiter und Postkutschen von bzw.
nach Plön und Kiel ankamen und abfuhren.
Das Klappern der Hufe auf dem alten Kopfsteinpflaster muss durch
ganz Lütjenburg geschallt haben!
|
Irgendwie
fühlen wir uns auf unserem Weg durch die Posthof- und Neuwerkstraße
beobachtet...
|
Zurück
am Stadtteich beschließen wir, uns auch das über der Stadt
in den wolkenlosen blauen Himmel ragende Wahrzeichen
Lütjenburgs anzusehen, ...
|
...
den Bismarckturm auf dem 60 Meter hohen Vogelberg, dessen Name
auf das seit fast dreihundert Jahren praktizierte Vogelschießen
der Schützengilde zurückgeht.
Lütjenburger Bürger bauten
den 18,5 Meter hohen Aussichtsturm im Jahr 1898. Der Turm wurde
1900 umgetauft und erhielt seinen Namen zu Ehren des zwei Jahre
zuvor verstorbenen Otto
von Bismarck, dem ersten Kanzlers des Deutschen Reiches.
Der
Zugang zur Aussichtsplattform erfolgt vom Restaurant aus über 96 Stufen
gegen einen kleinen Obolus
zur Unterhaltung des Bauwerks.
|
Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht
auf die Stadt und deren Umgebung, ...
...bei guter Fernsicht sogar
bis hinüber zu den dänischen Inseln.
|
|
Hier geht
es ins mittelalterliche Luitchaburg
|
Hier geht
es in die Umgebung von Lütjenburg
|