Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info
Plön
Das
Plöner Schloss und dessen Umgebung

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Nur
ein paar Schritte vom Marktplatz entfernt überragt das strahlend weiße Plöner
Schloss die Stadt. Ursprünglich stand hier die im 11. Jahrhundert erstmals erwähnte
Burg Plune, die Herzog Joachim Ernst schleifen ließ, um zwischen 1633 und 1636
an der
gleichen Stelle Schloss Plön im Spätrenaissancestil errichten
zu lassen. Zwischen 1730 und 1750 entstand ein Lustgarten nach Entwürfen des Hofgärtners Georg Tschierske.
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Mit
dem Tod von Herzog Adolf August und dessen Sohn erlosch das
Plöner Herzogshaus und Schloss Plön fiel an die dänische Krone.
König Christian VIII. von Dänemark wählte Plön als offiziellen
Sommersitz des Königshauses. Dann fiel Holstein an
Preußen. 1868 wurde in Schloss Plön die preußische
Kadettenanstalt untergebracht, später beherbergte das Schloss
ein Internat, dessen Schulbetrieb im Jahr
2001 eingestellt wurde.
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Seitdem ist Schloss Plön in privater Hand,
kann aber im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
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Im
Erdgeschoss des renovierten Schlosses beeindruckt uns der riesige
Gartensaal, an dessen Stirnseite ...
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ein Wandteppich aus dem 17. Jahrhundert hängt, auf dem Hermes
mit seinem Spiel Argus unterhält.
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Ähnlich
groß wie der Gartensaal ist auch der Rittersaal im 2. Obergeschoss,
auf dessen Emporen früher die Musiker untergebracht waren, wenn
sie zum Ball aufspielten.
Heute wird der Rittersaal u.a.
zu Konzerten und Empfängen genutzt.
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Im
Ostflügel des Plöner Schlosses sind mehrere Privatzimmer des
Herzogs Friedrich Carl zu sehen, die um 1740 von ihm und seiner
Gemahlin Christine Armgard dem Stil der Zeit angepasst wurden:
Neben dem Vorzimmer mit einem sehenswerten Fayence-Ofen
und einer wunderschönen Stuckdecke sehen wir das hier abgebildete
Audienzzimmer mit Seidentapeten und hölzernen Paneelen sowie
das Alkoven-Schlafzimmer mit dem Paradebett, in dem der Herzog
gemäß dem Hofzeremoniell ausgesuchte Besucher empfing.
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Im
Keller des Schlosses befindet sich die Schlosskapelle, deren
Neugestaltung von Kaiserin Auguste Victoria im Jahr 1897 in
Auftrag gab und in deren ...
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angrenzender Gruft dreizehn Sarkophage die Jahrhunderte überstanden
haben.
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Direkt
unterhalb des Schlosses steht die im
Jugendstil gehaltene Schwimmhalle aus dem Jahr 1906, die ursprünglich
für die Hohenzollernprinzen gebaut wurde.
Heute findet
man hier das Kulturforum und ein Bistro.
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Die
wunderschöne Villa gegenüber der Schwimmhalle bewohnte früher
der Kommandant der Kadettenanstalt, später der Schuldirektor des Internats.
Im
Dachgeschoss hatten Internats-Pfadfinder ihr Pfadfinder-Zimmer.
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Herzog Friedrich Carl von Sonderburg-Plön ließ den Schlossbezirk
Mitte des 18. Jahrhunderts
deutlich erweitern.
Zur
Unterbringung der 56 herzoglichen Zuchtpferde wurde in den Jahren 1745/46
nach Plänen von Johann Gottfried Rosenberg neben dem Reit- und Exerzierplatz als erstes Gebäude
der 57,5 Meter lange Marstall errichtet, ...
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dessen Attika mit einer schönen Sandsteingruppe "Rossbändiger"
von Johann Sigismund Marchalita
verziert ist: Um eine Vase herum gruppieren sich Putten und
ein liegendes Pferd.
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Als
zweiter Bau folgte im Jahr 1746 das Reiterhaus, wegen seiner
großen Uhr im Giebel auch Uhrenhaus
genannt. Ebenfalls von
Baumeister Rosenberg entworfen, war das Bauwerk als
Reithalle für Herzog Friedrich Carl konzipiert.
Die mit Sand ausgestreute Halle erstreckte sich über 2/3 des
Gebäudes, über den angrenzenden Ställen wurde ein Festsaal eingerichtet.
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Die
vom Exerzierplatz zwischen Marstall und Uhrenhaus abzweigende
Straße führt uns zum Prinzenhaus, dessen Mittelteil Herzog
Friedrich Carl von 1744
bis 1751 im Rokoko-Stil als Gartenschloss erbauen ließ.
Prinzenhaus nennt
man das Gebäude, weil hier zur Kaiserzeit zwischen 1896 und
1910 die sechs Hohenzollernprinzen wohnten, unterrichtet wurden
und ihr Abitur ablegten, was die beiden
Flügelanbauten
notwendig machte, die 1895 entstanden.
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Das Prinzenhaus kann im Rahmen von Führungen besichtigt
werden, es lohnt sich! Anmelden kann man sich bei der Tourist-Information.
Im
Flora- oder Begrüßungszimmer kann man reichhaltige Stuckverzierungen von Bartholomeo Bossi bewundern,
die Türen, Spiegel und Bilderrahmen umranken ...
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und deren Farbenpracht und Detaillierung uns begeistert.
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Für
uns der schönste Raum des Prinzenhauses: das Marmorkabinett.
Der Name geht auf den künstlichen Stuckmarmor zurück, dessen
rötlicher Schimmer dem Raum eine angenehm warme Atmosphäre verleiht.
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Zentrum
des Prinzenhauses ist der prachtvolle ovale Gartensaal, der ebenerdig
hinaus in den Schlossgarten führt und in dessen festlichem Flair
regelmäßig Konzerte und Tagungen stattfinden.
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Durch
den Schlossgarten und über die Bahnlinie hinweg erreichen wir
den Uferweg am Großen Plöner See ...
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und genießen die traumhaften Perspektiven, ...
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die malerischen Motive...
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und die vielfarbige Blütenpracht.
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Entlang des Seeuferweges spazieren
wir zum Kadettenfriedhof, der an der Stelle des ehemaligen Küchengartens
des Schlosses angelegt wurde und auf dem ein Gedenkstein an
die in den beiden Weltkriegen gefallenen Angehörigen des Plöner
Kadettenhauses erinnert.
Nach Schließung der Kadettenanstalt
wurden hier auch Mitarbeiter und Angehörige der Internatsschule
beigesetzt.
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Wir
überqueren eine kleine Holzbrücke und folgen dem Weg über die
etwa 3 Kilometer lange und an der engsten Stelle nur
30 Meter breite Prinzeninsel, der am Niedersächsischen
Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert endet. Über
der Eingangstür findet man die Inschrift "nihil melius
nihil homine libero dignius agricultura 1901" - Nichts
ist besser, nicht dem freien Menschen würdiger als die Landwirtschaft:
Auf dem einstigen
Bauernhof eigneten sich einst die Söhne des Kaisers landwirtschaftliche
Kenntnisse an. Wir kehren hier ein und genehmigen uns
eine wohlverdiente Brotzeit, bevor wir zum Schloss zurückgehen.
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Eine
Alternative zum langen Fußweg zurück in die Plöner Altstadt
ist die etwa 15 Minuten dauernde Fahrt mit einem der Ausflugsschiffe.
Der Anleger Prinzeninsel befindet sich in unmittelbarer Nähe
zum Niedersächsischen Bauernhaus.
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Von
der Terrasse des Plöner Schlosses genießen wir lange den traumhaften
Ausblick ...

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und erinnern uns an die "Fahrt über den Plöner See"
von Wilhelm Lehmann:
Es schieben sich wie Traumkulissen, Bauminseln
stets erneut vorbei. Als ob ein blaues Fest uns rufe, Die
Landschaft eine Bühne sei.
Sich wandelnd mit des Bootes
Gleiten Erfrischt den Blick Laub, Schilf und See, Hier
könnte Händels Oper spielen, Vielleicht Acis und Galathee.
Die
Finger schleifen durch das Wasser, Ein Gurgeln quillt um
Bordes Wand, Die Ufer zieh'n wie Melodien, Und meine sucht
nach deiner Hand.
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Übrigens: Plön bietet besonders während der Sommermonate
eine Vielzahl besuchenswerter Veranstaltungen. Weit über die
Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das seit vier Jahrzehnten stattfindende
Weinfest im Juli. Im August findet das Plöner Stadt-Bucht-Fest
statt. Machen Sie's wie wir: Wir lassen uns das Programm dieses
dreitägigen maritimen Events nicht entgehen und werden im September
auch die Plöner Kulturnacht genießen!
Man sieht
sich! Beim Stadt-Bucht-Fest in Plön, bei der Plöner
Kulturnacht, beim Jazz-Festival, Weinfest, Gildefest oder beim Harley-Davidson-Event
Plön am See!
Tschüss!
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