Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Holsteinische
Schweiz Schusterstadt
Preetz

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Die
von Seen und Flüssen umgebene, etwa 16.000 Einwohner zählende
Stadt Preetz liegt 15 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt
Kiel.
Wir parken in Bahnhofsnähe und gehen am Rathaus
vorbei...
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und durch den
Lebermannsgang zur Stadtkirche am Kirchplatz. St. Lotharii wurde
um 1200 als Wehrkirche auf einem Hügel über dem
Kirchsee errichtet.
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St.
Lotharii diente auch als Missionskirche, denn sie stand an der
Grenze zu den noch nicht christianisierten Völkern.
Erweitert
und mit Logen verziert wurde die Preetzer Stadtkirche im 18. Jahrhundert.
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Aus
dieser Zeit stammt auch die goldverzierte Empore im Barockstil.
Ebenfalls sehenswert sind der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert
und der Renaissanceleuchter.
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Schräg
gegenüber von St. Lotharii in der Kirchenstraße 54 steht das Grothkopf'sche Haus, eines der ältesten Häuser
der Stadt aus dem Jahr 1738.
Früher ging hier ein Schneider
seinem Handwerk nach, heute beherbergt das Haus mit seinem interessanten
Klinker-Muster eine Goldschmiede.
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Preetz wurde erstmals im
Jahr 1185 erwähnt. Der Name lässt sich bis ins 13. Jahrhundert
zurückverfolgen und hat einen wendischen Ursprung: Der Begriff
"Porez" stand für
"am Fluss", womit aber nicht das Rinnsal in der zum
Markt führenden Kirchenstraße
gemeint war, sondern die Schwentine, an deren Furt damals gesiedelt
wurde.
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Der
Marktplatz von Preetz ist verkehrsberuhigt. Am frühen Morgen
ist noch nichts von dem geschäftigen Treiben zu spüren, das
mit Öffnung der umliegenden Geschäfte hier bald einsetzen wird.
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Das
Schuster-Denkmal hier am Markt erinnert daran, dass Preetz bis ins 19. Jahrhundert
die Stadt der Schuster war. Über 150 Schuhmachermeister nutzten
die Wasser des Kirchsees, des Postsees, des Lanker Sees, der Postau und
der Schwentine für ihr Handwerk. Der Preetzer Albert Bünn meldete 1948 den Stollenschuh
zum Patent an Der Schuster auf seiner Bank am Markt kommt
nicht so recht zum arbeiten: während ein Hund versucht, ihm
einen Schuh zu stibitzen, richten sich in einem anderen die
Mäuse häuslich ein.
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Auch
die Figur des Schusterjungen am Feldmannsplatz erinnert an das
ehemalige Schuhmacherzentrum Preetz.
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Vorbei
an schönen Klinkerfassaden spazieren wir in die Mühlenstraße,
von der es nicht mehr weit ist ...
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bis zu dem gegenüber der alten Fachwerkhäuser von 1688 am Ortsausgang
Richtung Kiel...
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etwas versteckt gelegenen Kloster von Preetz, das
man durch das Torhaus aus dem 18. Jahrhundert erreicht.
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Die
Backstein-Gebäude innerhalb der Klostermauern mit ihren Rokoko-Türen
und den alten Fensterläden stammen teilweise aus dem 16. Jahrhundert
und werden heute von der Klosterverwaltung genutzt oder dienen
als Wohnhäuser.
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Die
Klosterkirche des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters Campus
Beatae Mariae basiert auf einem Vorgängerbau aus dem Jahre 1261,
der 1307 durch ein Großfeuer zerstört wurde.
Im Jahr 1325 begann
man den Wiederaufbau, 1340 wurde die Kirche geweiht. Im Jahr
1885 erfolgte eine Renovierung in neugotischem Stil.
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Schräg
gegenüber steht das Konventgebäude von 1456. Das Klausurgebäude
wurde wie die Klosterkirche Mitte des 19. Jahrhunderts
neugotisch renoviert.
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Wie
viele andere Klostergebäude steht auch das im Jahr 1760 erbaute
Konventualinnenhaus unter Denkmalschutz.
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Wir
gehen zurück zur Mühlenstraße und
zum Ersten
Circusmuseum Deutschlands, das am 15. Oktober 1974 eröffnet wurde. Friedel Zscharschuch
stellte zur Gründung seine umfangreiche Sammlung zur Verfügung. Zu sehen
sind Kostüme und Requisiten berühmter Clowns und Artisten,
Plakate und Circus-Modelle von Althoff, Barum, Krone, Renz,
Sarrasani und vielen anderen. 1993
wurde hier im Burow'schen Haus, das der Böttcher und Branntweinbrenner Ernst Friedrich
Burow im Jahr 1825 kaufte, auch das Preetzer Heimatmuseum mit Exponaten zur Preetzer
Geschichte und zum Preetzer Töpfer-, Goldschmiede- und Schusterhandwerk
ab dem 18. Jahrhundert eröffnet.
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Durch
die Lange
Brückstraße...
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mit ihren kleinen, einladenden Geschäften ...
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gehen
wir bis zum Haus Nr. 22.
Das Robert'sche Haus aus dem 17. Jahrhundert
wurde nach dem Kaufmann Johann Emil Robert benannt, der ab dem
Jahr 1853 Eigentümer des Gebäudes war.
Das alte Patrizierhaus
wurde um 1630 errichtet, ab 1676
siedelte hier der Färber Jürgen Otto seine Färberei an.
Heute beherbergt
das Robert'sche Haus die Preetzer Cafe-Stuben, deren Eingang...
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eine wunderschön
verzierte Rokoko-Tür schmückt.
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Interessant
sind auch die unterschiedlichen
Klinkerverbände zwischen dem Fachwerk an der Längsseite des
Hauses, an der vorbei wir über eine kleine Brücke zum Uferweg
gehen, ...
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... von dem aus wir
lange...
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... den malerischen Blick auf den Kirchsee auf die Stadtkirche
von Preetz genießen.
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