Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Husum
Vom
Wasserturm zum Schloss
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Wir
verlassen die A7 bei Schleswig und erreichen die Stadt über
die B201. Unseren Mondeo parken wir auf dem großen, kostenfreien
Ganztagesparkplatz an der Marktstraße unmittelbar beim Husumer
Wasserturm.
Der 1902 fertiggestellte Wasserspeicher war
bis 1963 in Betrieb. Seit 1983 ist er in privatem Besitz, seine
Aussichtsplattform ist aber für Besucher zugänglich.
Ärgerlich:
Das Drehkreuz mit einem Münzeinwurf befindet sich etwa auf halber
Höhe. Es gibt da zwar auch einen Geldwechsel-Automaten, der
Geldscheine in 1-Euro-Münzen wechselt, allerdings gibt der Münzeinwurf des
Drehkreuzes
keine überzahlten Beträge zurück - bei einer Eintrittsgebühr
von 1,50 Euro. Da könnte man auch direkt 2 Euro kassieren.
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Von
der Aussichtsplattform
in 24 Meter Höhe hat man einen schönen Ausblick auf das Husumer
Umland, den Deich mit dem dahinter liegenden Heverstrom ...
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und das Stadtzentrum mit den Silos am Hafen.
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Wir
folgen der Straße "Neustadt" bis zum Theodor-Storm-Hotel -
einen historischen Bezug zum großen Dichter konnten wir nicht
finden - und biegen dann...
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in die Schloßstraße ein, um uns das Torhaus des Husumer Schlosses
anzusehen, das im Jahr 1612 fertiggestellt wurde und das die
Jahrhunderte unverändert überstand.
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Über
dem reich verzierten Portal stehen in Nischen rechts und links
des Wappens die Figuren der antiken Göttinnen Aphrodite und
Athene.
In der dritten Nische über dem Wappen befindet
sich eine Kopie der lange verschollenen und erst im Jahr 2003
zerbrochen wieder aufgefundenen Figur der Hera, deren Original
witterungsgeschützt im Treppenhaus des Schlosses aufgestellt
wurde.
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Das
Schloss selbst wurde von Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf
zwischen
1577 und 1582 außerhalb der damaligen Stadt errichtet, um auch
bei seinen Aufenthalten an der Westküste seines Herzogtums standesgemäß
wohnen zu können.
Bis in das 17. Jahrhundert diente
Schloss Husum den Herzögen zeitweise als Residenz, danach wurde
es bis 1684 als Witwensitz der Herzoginnen genutzt.
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Den
Zugang zum Schloss
bewachen auch heute noch schildbewehrte Löwen.
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Ab
1721 gehörten Stadt und Schloss zu Dänemark. In dieser Zeit
verfiel der ehemalige Herzogssitz mehr und mehr, bis König Friedrich
V. das Backstein-Gebäude ab 1750 im Barockstil umbauen und dabei
vollkommen renovieren und modernisieren ließ.
Das Treppenhaus,
der Rittersaal, die Kapelle und die Empfangsräume von Schloss
Husum blieben bis heute erhalten und können besichtigt werden.
Im Schlossmuseum werden auch Teile der herzoglichen Gemäldesammlung
und Originalmöbel gezeigt.
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Im
linken Seitentrakt findet man das Schlosscafe,
das von Hörgeschädigten und Körperbehinderten des Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerkes
Husum betrieben wird und ...
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vor dessen Fassade der alte Schlossbrunnen zu finden ist.
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Im
Schlosspark erinnert eine Büste an den großen deutschen Soziologen
und Philosophen Ferdinand
Tönnies, der hier in Husum aufwuchs, das Husumer Gymnasium besuchte
und der nebenher als Korrekturleser für Theodor Storm jobbte.
Bereits
mit 16 Jahren bestand Ferdinand Tönnies sein Abitur mit Auszeichnung
und verließ 1872 die Stadt, um in Jena ein Studium der Philologie
und Geschichte zu beginnen.
Tönnies habilitierte 1881
an der Universität von Kiel, wo er 1909 auch eine Professur
antrat. 1933 verlor er seinen Lehrauftrag und seine Beamtenbezüge,
weil er Hitler massiv kritisierte und starb verarmt im Jahr
1936 in Kiel.
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Wenige
Meter weiter steht das von Adolf Brütt im Jahr 1898 geschaffene
Denkmal für Theodor
Storm, das zum 10. Todestag des größten Sohnes der Stadt errichtet
wurde.
Wir werden auf unserem Rundgang durch die Stadt
noch mehrfach auf die Spuren des großen Husumer Dichters stoßen...
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Vorbei
am Kriegerdenkmal ...
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spazieren wir weiter durch den Schlosspark und ...
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umrunden dabei das Husumer Schloss, dessen Fassade von der Ostseite
aus gesehen noch mächtiger wirkt als vom Innenhof her.
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