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Husum
  
"Tor zur Halligwelt"

 


Bunte Häuserzeile am Binnenhafen von Husum

"Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt,
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig durch die Stadt."
Theodor Storm über sein Husum im Jahr 1852


Wir haben bei unserem Besuch in Husum Kaiserwetter und können uns am Husumer Binnenhafen Theodor Storms graues und nebliges Husum kaum vorstellen. Wir sehen bunte Schiffe, farbenfrohe Häuserfassaden und einen sich im Wasser spiegelnden wolkenlosen blauen Himmel. Im Frühjahr ist es in der Stadt noch bunter, wenn die violettfarbenen Blüten unzähliger Krokusse den Schlosspark verzaubern. Wie anders muss Husum im 19. Jahrhundert zu Lebzeiten des großen Dichters an stürmischen, wolkenverhangenen, regnerischen und nebligen Tagen ausgesehen haben.
 

Wappen der Stadt Husum


Eine erste Besiedlung während der Steinzeit wird durch Funde belegt, die beim Bau der Eisenbahnbrücke und des Schleusenhauses ausgegraben wurden. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird die Stadt im Jahr 1252, als der Dänenkönig Abel versucht, den Nordfriesen eine neue Steuer aufzuzwingen, die seine dänischen Untertanen bereits klaglos zahlen. Die eigensinnigen Nordfriesen weigern sich aber vehement, diese zusätzliche Steuer zu entrichten. Abel will und kann wohl auch nicht klein beigeben und zieht deshalb in den Kampf. Das hätte er besser gelassen, denn er fällt am Mildedamm bei "Husembro" (Bücke an den Häusern).

Die Grote Mandräke, auch Zweite Marcellusflut genannt, eine der schwersten Sturmfluten an der Nordseeküste, lässt 1362 ganze Inseln verschwinden und reißt riesige Landstriche weg. Für Husum und dessen Einwohner wirkt sie sich aber positiv aus: vor Husum wird so viel Land weggeschwemmt, dass die Stadt über Nacht über eine schiffbare Verbindung zum Meer verfügt, die man dann zu einem Hafen ausbaut, der sich in der Folge zu einem bedeutenden Umschlagplatz entwickelt und der den Einwohnern beträchtlichen Wohlstand bringt.

Die wirtschaftliche Blüte setzt sich im 16. und 17. Jahrhundert fort - auch wenn der Dänenkönig Christian I. im Jahr 1472 den Husumern das geforderte Stadtrecht verweigert, deren Aufstand niederschlägt, die Anführer hinrichten lässt und eine hohe Strafsteuer verhängt - denn ab 1544 regiert Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf das Land, der in Husum ein Schloss errichten lässt, das 1582 fertiggestellt wird. Im gleichen Jahr gewährt er der Stadt das Marktrecht und 1603 wird Husum mit seinen inzwischen viertausend Einwohnern dann auch das Stadtrecht gewährt.

Sturmfluten, Kriege und die erneute Einbindung in das dänische Königreich ab 1721 sowie die damit verbundene Randlage und große Entfernung zum Handels- und Machtzentrum Kopenhagen läuten Husums Niedergang ein, der bis 1864 dauert: Dänemark muss das Herzogtum Schleswig als Folge des verlorenen Deutsch-Dänischen Krieges an Preußen abtreten. Nach diesem Übergang in den Preußischen Staat geht es wirtschaftlich wieder aufwärts, die Anbindung an das preußische Eisenbahnnetz verstärkt diesen Aufschwung und begründet den größten Viehmarkt Norddeutschlands, der bis 1970 existiert.

Heute ist Husum Kreisstadt des Kreises Nordfriesland und hat etwa 22.000 Einwohner. Der Hafen hat nicht mehr die große Bedeutung von einst, dennoch werden hier jährlich knapp 300.000 Tonnen umgeschlagen und etwa 250 Tonnen Krabben angelandet. Zu einem wichtigen Wirtschaftszweig hat sich der Fremdenverkehr entwickelt: In der Stadt werden etwa 1.400 Betten für Touristen und Urlauber vorgehalten.

 


Begleiten
Sie uns nun auf unserem Runndgang durch Husum:

 

Vom Wasserturm zum Schloss

Die Altstadt von Husum

Der Hafen von Husum

 

 


Übersichtskarte

 

 

Die Partnerstädte von Husum sind Kidderminster in Großbritannien, Gentofte in Dänemark, Trzcianka in Polen und Heiligenstadt in Thüringen.

 

 

   Anreise

Mit dem Auto erreicht man Husum von Flensburg kommend über die B200, von Heide aus über die B5. Der nächstgelegene Autobahnanschluss befindet sich etwa 30 Kilometer entfernt bei Schleswig (A7 Hamburg-Flensburg).

Husum verfügt über den bedeutendsten Knotenbahnhof in Nordfriesland, der sowohl von den InterCity-Zügen der Deutschen Bahn auf der Linie Westerland - Hamburg als auch von den aus Kiel, Schleswig, Rendsburg und St. Peter-Ording kommenden Regionalzügen der Nord-Ostsee-Bahn angefahren wird.
 

   Hotels

  Hotel buchen:
Hotel Reservation Service
 

   Jugendherberge

Die Jugendherberge Husum liegt am nordwestlichen Stadtrand und ist vom Marktplatz aus mit dem Stadtbus Richtung Schobüll zu erreichen.
 

   Links

Stadt Husum
Tourismus-Service Husum

 

   Literaturtipps

Literaturtipp Husum
Husum. Führer durch die Stormstadt von Ulf v. Hielmcrone

Storm-Stadt Husum von Günter Pump

Mit Storm auf Schritt und Tritt von Karl E. Laage

Theodor Storm - Leben und Werk von Karl E. Laage

 

   Veranstaltungen

Internationaler Winter-Marathon
Seit 1972 veranstaltet der LAV Husum jeweils im März den traditionellen Winter-Marathon.

Husumer Hafentage
Jeweils Mitte Juni geht das größte maritime Volksfest der schleswig-holsteinischen Nordseeküste über die Bühne.

Pole Poppenspäler-Tage
Im September finden die Aufführungen des internationalen Figurentheaters statt.

Husumer Krabbentage
Im Oktober feiert Husum die Krabbentage, ein buntes Hafenfest, bei dem sich alles um die Nordseekrabbe dreht.









 




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Seite ergänzt: 05.03.2008