Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Kaysersberg
im Elsass Geburtsort
von Albert Schweitzer
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Kaysersberg
liegt an der Weinstraße im Herzen der elsässigen Weinberge, ungefähr
10 Kilometer nordöstlich von Colmar. Kaysersberg ist eine kleine,
typische Stadt dieser Region mit ca. 3.500 Einwohnern.
Die
Stadt ist am besten über die Autobahn A35 Strasbourg - Mulhouse,
Ausfahrt 23, erreichbar.
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Kaysersberg,
früher Keisersperg genannt, verdankt seine Existenz Kaiser Friedrich II.
von Hohenstaufen, der hier an strategisch wichtiger Stelle über
dem engen Tal der Weiss ein Bollwerk erbauen ließ, um die Heerstraße
von Lothringen an den Rhein zu sichern. 40 Ritter sollten lothringische
Einfälle verhindern. Urkundlich wird der Ort zum ersten Mal
1227 erwähnt, als Heinrich VII., Sohn Friedrich II., die Grundrechte
am Kaysersberger Schloss erwarbt und seinem Statthalter Wölflin
die Kaysersberger Burg verkaufte.
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Etwa zur gleichen Zeit
gründeten hier die Benediktiner ein Priorat, das 1282 zum Kloster
wurde.
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Im
Schutze des Militärs entwickelte sich die Ansiedlung schnell und
gewann auch an ziviler Bedeutung: Kaysersberg wurde 1293 Freie Reichsstadt
und gehörte neben Colmar,
Hagenau, Landau, Münster, Oberehnheim, Rosheim, Schlettstadt, Türkheim
und Weißenburg dem im Jahr 1354 gegründeten Zehnstädtebund "Dekapolis"
an, der bis 1648 Bestand hatte. In der Folge wurde die Stadt
mit zusätzlichen Befestigungsanlagen gesichert. Teile der
mittelalterlichen Stadtmauer und der Türme aus dem 15. und 16. Jahrhundert
blieben bis heute erhalten, u.a. die Festungsbrücke über die Weiss
sowie Kesslerturm, Spitalturm, Oberturm, und Hexenturm.
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Am
24.10.1648 fiel Kaysersberg durch den Westfälischen
Frieden - wie alle elsässigen Besitztümer des Kaisers - an Frankreich.
Durch
diesen in Münster und Osnabrück geschlossenen Friedensvertrag des Kaisers mit Frankreich, Schweden und
deren Verbündeten wurde der Dreißigjährige Krieg beendet. Das Vertragswerk
beinhaltete eine Vielzahl territorialer und konfessioneller Regelungen
und schrieb eine Reichsverfassung fest.
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Die
Altstadt von Kaysersberg hat ihren ursprünglichen Charme erhalten.
Die alten Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind gepflegt
und farbenfroh. Schmiedeeiserne Ausleger werben für die örtlichen
Handwerker, Winzer, Wirte und Hoteliers. |
In
der Rue du Generale De Gaulle steht das Geburtshaus von Albert Schweitzer.
Der evangelische Theologe, Tropenarzt und Kulturphilosoph wurde
hier am 14.1.1875 geboren. Sein Vater Ludwig war Pfarrer.
Albert
Schweitzer wuchs hier und im nahen Gunsbach im Münstertal auf und studierte in der Folge in Straßburg
Theologie und Philosophie. Weitere Studienorte waren Paris und Berlin,
wo er zum Dr. phil. promovierte. Im Jahr 1905 beginnt er ein Medizinstudium.
Die ärztliche Approbation und den Professorentitel erhielt er im
Jahr 1912.
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Im Jahr 1913 reiste
Albert Schweitzer mit seiner Ehefrau nach Afrika und gründete in
Französisch Kongo das Tropeninstitut Lambarene. 1927 wurde dort ein
größeres Spital gegründet.
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Albert
Schweitzer und dessen Lebenswerk wurden viele Ehrungen zuteil, u.a.
erhielt er 1928 für seine schriftstellerischen Fähigkeiten den Goethepreis
der Stadt Frankfurt, 1951 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
und 1952 den Friedensnobelpreis, der ihm 1953 ausgehändigt wurde.
1955 wurde er Träger des französischen Friedenordens "Pour
le Merite".
1957 wendet sich Albert Schweitzer gegen
die Kernwaffenversuche und warnt vor der atomaren Gefahr. 1959 verlässt
der große Sohn Kaysersberg Europa für immer und stirbt in Lambarene
am 4.9.1965 im Alter von 90 Jahren.
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Von
hier folgen wir der Rue du General De Gaule durch die Altstadt...
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bis zur nahegelegenen Brücke über die Weiss, ...
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von der man einen tollen Blick auf die historischen Fachwerkhäuser aus dem 16.
und 17. Jahrhundert hat.
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Der
Bergfried der alten Festung mit seinem gezackten Wall beherrscht
auch heute noch das Landschaftsbild des Weiss-Tals bei Kaysersberg.
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Die
Dächer der Fachwerkhäuser sind teilweise bunt gemustert; die Fassaden,
Fenster und Balkone sind wunderschön begrünt.
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Wir
folgen der Rue du General De Gaule und passieren zuerst das Musée
d'Histoire Locale, das neben vielen anderen Objekten
aus der Stadtgeschichte sehenswerte Statuen aus dem
14. Jahrhundert zeigt, ...
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dannach spazieren wir am alten Rathaus
aus dem 17. Jahrhundert vorbei, ...
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um uns am Place Geiler das Denkmal für Johannes Geiler
anzusehen. Johannes Geiler wurde 1445 in Schaffhausen geboren.
Nach dem Tod seines Vaters durch einen Bären wuchs er bei seinem
Großvater in Kaysersberg auf. Johannes Geiler von Kaysersberg
studierte und lehrte an der Universität von Freiburg, wurde 1476
deren Rektor und predigte ab 1486 im Straßburger Münster. Er war
bekannt für seine derbe und humorvolle Ausdrucksweise und übte harsche
Kritik an der Entsittlichung und der Verweltlichung des Klerus.
Er war sozusagen ein Vorläufer der Reformation, die er wegen seines
Todes im Jahr 1510 nicht mehr erlebte.
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Weitere Sehenswürdigkeiten
der Stadt: - Renaissance-Rathaus
- Kirche Sainte-Croix aus
dem 13. und 16. Jahrhundert mit monumentalem Flügelaltar (um 1518) - Kapelle St. Michel mit Krypta aus
dem 15. Jahrhundert
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Empfehlenswerte Literatur zum
Elsass und zu Albert Schweitzer:
Dumont
Reisetaschenbuch Elsass
Albert
Schweitzer, Sein Denken von Albert
Schweitzer
Die schönsten Routen im Elsass und in den Vogesen
von Matthias
Hepper
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