Foto-Reisebericht
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Luxemburg
- Luxembourg - Lëtzebuerg
"Gibraltar
des Nordens"
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Nach
einem ausgiebigen, sonntäglichen Frühstück Anfang Mai kommt
die Lust auf ein leckeres Eis. Zum nächsten Eiscafe? Nöö, zu
früh. Wohin dann? Nach Luxemburg? Nach Luxemburg!
Also
rauf auf die A61 und über Koblenz und Trier ins Großherzogtum
Luxemburg.
Wir folgen den Ausschilderungen zum Spielcasino und landen schließlich
im Parkhaus an der Post - mitten im Zentrum.
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Über
die Rue de la Poste erreichen wir - zu Fuß - den Place d'Armes
mit dem Stadt-Palais. Das Gebäude beherbergt neben mehreren
Festsälen auch das 'Luxembourg City Tourist Office'.
Ein
Fries der Fassade stellt die Übergabe des Freiheitsbriefes an
die Bürger im Jahr 1244 dar.
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Auf
dem Clairefontaine-Platz treffen wir auf die Statue der - von
den Luxemburger Bürgern hoch verehrten - Großherzogin Charlotte,
die das Land zwischen 1919 und 1964 regierte.
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Hoch
über dem Place Guillaume II befindet sich das bronzene Reiterstandbild des
Königs und Großherzogs Wilhelm II. von Oranien-Nassau.
Gegen
Ende seiner Regentschaft gab er dem Großherzogtum 1848 seine
erste parlamentarische Verfassung - die liberalste in ganz Europa. |
Die
St. Michaelskirche ist sicherlich die älteste erhaltene Kirche
der Stadt.
Ihr heutiges Aussehen erhielt sie um 1690. Sie steht
auf den Resten einer 987 errichteten Burgkapelle der Grafen
von Luxemburg.
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Nur
ein paar Meter weiter, hoch über der Alzette, thront der 'Bock-Felsen',
auf dem bereits im Jahr 963 eine erste Befestigungsanlage errichtet
wurde. Hier entstanden im 15. und 16. Jh. gewaltige
Ringmauern. Festungsingenieure aus ganz Europa bauten die Stadt
zu einer der weltweit stärksten Festungen aus. Wegen der steilen
Felsen und des unter der Leitung des Festungsbauers Ludwigs des XIV,
Sébastien Le Prestre de Vauban
(1633-1707), erstellten Verteidigungssystems mit massiven
Befestigungsgürteln und 24 Forts erhielt die Stadt den Namen "Gibraltar des
Nordens".
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Ab
1644 wurden im 'Bock-Felsen' die ersten Kasematten geschaffen,
ein gewaltiges Tunnelsystem in mehreren Ebenen mit einer Länge
von fast 25 Kilometern, das nicht nur Soldaten und Pferden Schutz
bot, sondern aus dem auch die Truppen und die Bevölkerung versorgt
werden konnten.
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Nachdem
Luxemburg im Jahr 1867 seine Neutralität proklamierte, musste die Festung
geräumt und anschließend geschleift werden.
Zwar wurden
die Gebäude auf
dem 'Bock' während der 16 Jahre dauernden Schleifung
abgerissen, die Kasematten jedoch konnten ohne eine Gefährdung der
Stadt nicht gesprengt werden.
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Die Hauptverbindungen und Eingänge
wurden zwar geschlossen, 17 Kilometer der Kasematten blieben jedoch
erhalten. Sie wurden 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärt.
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Richtige
Kasematten-Fans besuchen natürlich auch noch die weiter westlich,
am Ufer der Petrusse, gelegenen Petruss-Kasematten mit ihren
54 Geschützständen, die jedoch nicht ganzjährig geöffnet sind.
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Bis
zu 38 dieser Spanischen Türmchen entstanden Mitte des 17. Jahrhunderts
als Teil der großen Befestigungsanlage, die von den Spaniern
begonnen wurde.
Der Zweck dieser kleinen Türmchen an den Mauern?
Bis heute ungeklärt!
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Die
"Corniche" wird auch als "der schönste Balkon Europas" bezeichnet.
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Sie
verläuft parallel der von den Spaniern und Franzosen errichteten
Wälle und entlang der Alzette, vom Bock-Felsen bis hin zur
Heiliggeist-Zitadelle.
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Der Ausblick ist phantastisch!
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Vor
der Schleifung der Festungsanlagen war die Corniche
an steil abfallenden Stellen mit Treppen versehen; die in der Folge eingeebnet
wurden.
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Beinahe
laufen wir an ihm vorbei, ohne ihn zu bemerken: den Großherzoglichen
Palast. Die Stadtresidenz der großherzoglichen Familie befindet
sich mitten in der geschäftigen Altstadt.
Hier befand
sich ursprünglich das erste Rathaus der Stadt, das 1554 durch
eine Pulverexplosion zerstört wurde.
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Auch
hier im Großherzogtum werden erste Sparmaßnahmen offensichtlich:
die Wachmannschaft vor dem Palais wurde halbiert.
Ein wenig
Optimismus ist aber immer noch vorhanden: das zweite Wachhäuschen
hat man für bessere Zeiten erst einmal stehen lassen.
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Der
Tourismus und die Gastronomie jedenfalls boomen bereits wieder
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was bei einigen Gastronomen und Kneipiers zu ersten Freudentänzen
führt. Es geht wieder aufwärts!
Mit solch positiven
Luxemburger Wirtschafts-Signalen im Gepäck machen wir uns beschwingt
auf den Heimweg.
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Empfehlenswerte Literatur zum Großherzogtum
Luxemburg:
HB
Bildatlas Luxemburg DuMont
direkt Luxemburg von Reinhard Tiburzy
Marco
Polo Reiseführer Luxemburg von
Wolfgang Felk
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