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Nijmegen - Nimwegen
    
Zum Grote Markt, zum Casino und zum Velorama

 


Kirchhof der Sint Stevenskerk im Zentrum von Nimwegen









Nach unserem Rundgang durch die St. Stevenskerk schauen wir uns den Kirchenvorplatz "Sint Stevenskerkhof"...


Denkmal für die Weltkriegsopfer vor der Sint Stevenskerk in Nijmegen






... mit der Skulptur für die Nijmeeger Weltkriegsopfer an.


Philipse bietet Kaffee und Kuchen in den alten Domherrenhäusern von Nijmegen










Dann umrunden wir das Gotteshaus...


Historische Latijnse-School auf dem Kerkhof der Sint Stevenskerk in Nijmegen






... und erreichen die "Latijnse School" am Sint Stevenskerkhof Nr. 2.


Historische Latijnse-School auf dem Kerkhof der Sint Stevenskerk in Nijmegen




Die historische Lateinschule wurde nach den Plänen von Herman Männer Grave im Stil der Frührenaissance erbaut und 1545 fertig gestellt.

An der schön verzierten Fassade sind die Statuen der 12 Apostel zu sehen, der darunter zwischen dem Erd- und Obergeschoss verlaufende Fries zeigt die 10 Gebote in lateinischer Sprache.

1842 wurde die Lateinschule geschlossen und das Gebäude als Turnhalle genutzt, 1881 zog dann eine Musikschule, später die Polizei und das Arbeitsamt ein.

Seit der umfangreichen Renovierung in den 1960er Jahren findet man hier ein Architektenbüro.


Kerkboog von 1605 zwischen der Sint Stevenskerk und dem Grote Markt in Nijmegen




Im Mittelalter konnte die St. Stevenskerk nur durch einen kleinen Eingang von der Tuchhalle am Grote Markt aus betreten werden.

Mit dem Rückgang des Handelsaufkommens wurde diese Tuchhalle nur noch teilweise genutzt, so dass man in den Jahren 1542-1543 einen Teil des Gebäudes abriss, um einen doppelbogigen Durchgang bauen zu können. 

Dieser "Kerkboog" genannte neue Durchgang zur Kirche wurde 1542-1545 in einem Mischstil von Spätgotik und Renaissance durch Claes die Waele erbaut und 1605 im Stil des Baumeisters Vredeman de Vries um den Treppenstufengiebel mit seinen zahlreichen Verzierungen und einen achteckigen Turm auf der Seite des ehemaligen Friedhofs ergänzt.


Durchgang des Kerkboog zum Grote Markt in Nimwegen






Durch den Kerkboog ...



... erreichen wir den breit angelegten "Grote Markt".

Grote Markt in Nijmegen mit Kerkboog und Waag


Seit langer Zeit wird hier der Nijmeegse Wochenmarkt abgehalten. Der dreieckige Platz war früher unter den Namen "Grootemarkt" und "Kruismarkt" bekannt, seinen heutigen Namen "Grote Markt" bekam er durch einen Ratsbeschluss des Jahres 1924.


Marktseite des Kerkboog im Zentrum von Nimwegen











Wir schauen uns die dem Markt zugewandten Schauseite des Kerkboogs ...


De Waag auf dem Grote Markt im Zentrum von Nijmegen


... und das den Markt begrenzende, wunderschöne "Waaggebouw" an, das einst "Boterwaag" genannt wurde.

Damit die Händler und Kaufleute ihre Kunden nicht weiter übervorteilen konnten, baute man in den Jahren 1612-1613 nach einem Entwurf von Cornelis Janssen van Delft im holländischen Renaissancestil die Nijmeger Stadtwaage "De Waag".


Giebelseite von De Waag am Grote markt in Nimwegen





Das Gebäude hatte mehrere Funktionen: Im linken Teil wurde der Fleischmarkt untergebracht, der Mittelteil mit seinen großen Toren diente als Umladehalle und recht befand sich die Stadtwaage, die von allen Verkäufern gegen Gebühr genutzt werden musste. Fair Trade Anno 1613!

De Waag wurde über die Jahrhunderte hinweg mehrfach umgebaut und verändert, aber 1886 restaurierte der Stadtarchitekt Jan Jacob Weve das Bauwerk und versetzte es anhand historischer Zeichnungen in seinen Originalzustand. Dabei wurde auch die große, zwischenzeitlich abgerissene Freitreppe wieder hergestellt.

Heute findet man in der Waag ein Café und ein Restaurant.


Statue der Mariken van Nieumeghen auf dem Grote Markt in Nijmegen


Auf dem Grote Markt steht auch eine Skulptur, die an das niederländische Mysterienspiel der "Mariken van Nieumeghen" aus dem 16. Jahrhundert erinnert.

Mariken, die bei ihrem Onkel, dem Priester Gijsbrecht wohnt, reist eines Tages zum Markt von Nijmegen und soll bei ihrer Tante übernachten. Da diese ihr aber eine Affäre mit ihrem Onkel andichtet, ist Mariken sehr gekränkt, betet um Hilfe und äußert dabei, dass es ihr gleich sei, wer ihr helfe.

Daraufhin erscheint der Teufel in Gestalt von Moenen und bietet ihr Hilfe an, untersagt ihr jedoch das Kreuzzeichen und die weitere Nutzung ihres Namens. Mariken akzeptiert, nennt sich nun "Emken" und zieht mit dem Teufel nach Antwerpen, wo sie ein sündiges Leben führt.

Als sie Jahre später nach Nijmegen zurückkehrt, sieht sie auf dem Markt ein Mysterienspiel, in dem Gott einem bereuenden Sünder vergibt. Nun überkommt sie die Reue und sie ruft in ihrer Not Christus um Vergebung an.


Der Teufel ist über diesen Wandel derart verärgert, dass er Mariken hoch in die Luft und dann zu Boden schleudert, um sie zu töten, wird jedoch in der Folge von Onkel Gijsbert mit Gebeten vertrieben.

Da ihr weder die Nijmeeger Geistlichkeit noch der Erzbischof in Köln die Absolution erteilen, sucht Mariken den Papst auf, der ihr als Strafe auferlegt, bis zur Vergebung ihrer Sünden eiserne Ringe um den Hals zu tragen.

Mariken kehrt daraufhin in die Niederlande zurück und tritt in das Wittevrouwenklooster am Vrijhof in Maastricht ein. Dort musste sie mehr als zwei Jahrzehnte büssen, dann erschien endlich der Erzengel Gabriel und entledigte sie der Last der Ringe.


Restaurant-Cafe De Derde Kamer am Grote Markt in Nijmegen







Es ist Mittag geworden und Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause.

Wir kehren kurzentschlossen in "De Derde Kamer" - "Die Dritte Kammer" ein.

Das Essen ist erstaunlich schnell auf dem Tisch und schmeckt lecker.



Aber das Beste ist sicherlich...

Grote Markt in Nijmegen mit Kerkboog und Waag

... der tolle Blick auf den Grote Markt mit der St. Stevenskerk, dem Kerkboog und dem Waaggebouw.



Grotestraat in Nimwegen zwischen Grote Markt und Waalkade





Danach spazieren wir durch die Grotestraat mit ihren - für uns überraschend - in der sonntäglichen Mittagszeit geschlossenen Straßenrestaurants ...


Straßenrestaurants an der Waalkade in Nijmegen





... und erreichen wieder die inzwischen etwas belebtere Waalkade, ...


Kleine Künstlerin an der Waalkade in Nijmegen






... wo kleine ...


Straßenmaler an der Waalkade in Nijmegen






... und große Künstler ihre farbenfrohen, aber leider vergänglichen Werke zu Boden bringen.


Besiendershuis an der Waalkade in Nimwegen







An der Einmündung der Mussengas in die Waalkade steht das "Besiendershuis".

Das nahe dem Hafen gelegene alte Kaufmannshaus wurde im 16. Jahrhundert im niederrheinisch-spätgotischen Stil als Dienstsitz des "Besiender" errichtet, der im Auftrag des Rates der Stadt die Be- und Entladungen der Schiffe überwachte und dabei die fälligen Handelszölle einzog.


Wohnbereich im Besiendershuis an der Waalkade in Nijmegen










Wir haben Glück und können das Besiendershuis, das im Jahr 1941 grundlegend renoviert wurde, auch von innen besichtigen.


Torbogenmalerei hinter dem Besiendershius nahe der Waalkade in Nijmegen










Danach werfen wir noch einen Blick auf die Torbogenmalerei in der hinter dem Besiendershuis verlaufenen Vleeshouwerstraat ...


Holland Casino am Ufer der Waal in Nijmegen





... und folgen dann der Waalkade weiter bis zum nahegelegenen Holland-Casino.


Schwimmendes Restaurant De Boot nahe dem Casino in Nijmegen





Am Waalufer vor dem Casino liegt das schwimmende Restaurant "De Nijmeegse Boot", auf dem neben Kaffee und Kuchen auch viele Informationen zur Stadt und deren Geschichte geboten werden.


Lindenberghaven nahe der Waalbrug in Nijmegen

Am Bootsrestaurant beginnt der "Lindenberghaven", der optisch von der hohen "Waalbrug" dominiert wird.

Die 1936 eingeweihte Straßenbrücke überquert die Waal und verbindet den Stadtteil Lent mit dem Stadtzentrum.

Der kleine Hafen wird als Jachthafen genutzt, in dem man überwiegend Sport- und Segelboote findet, ...


Hausboot im Lindenberghaven in Nimwegen



... hier sind aber auch einige gepflegt aussehende und begrünte Hausboote festgemacht.

Die Szenerie erinnert uns ein wenig an unsere Tour durch die Grachten von Amsterdam.


Nationaal Vietsmuseum Velorama am Ufer der Waal in Nijmgen



Auf der Südseite des Lindenberghaven befindet sich an der Waalkade 107 das sehenswerte und in Europa sicherlich einmalige Fahrradmuseum "Nationaal Fietsmuseum Velorama".

Das Velorama zeichnet auf drei Etagen mit mehr als 250 außergewöhnlichen Exponaten die Geschichte des Rades wieder.


Kinder-Laufrad von 1820  im Vietsmuseum von Nijmegen





Neben vielen alten Laufrädern, darunter auch ein um 1820 gebautes Kinder-Laufrad aus Deutschland...


Monarch Carrier im Fahrradmuseum von Nimwegen




... kann man auch eine ganze Reihe Rennräder, Hochräder, Einräder und Transport-Fahrräder bestaunen, darunter das "Monarch Carrier" von 1890 aus Reading in England.


Shelby Donald Duck Fahrrad im Vietsmuseum von Nijmegen


Ausgestellt sind auch Fahrräder des Niederländischen Königshauses und Raritäten aus Übersee.

Das seltene Donald-Duck-Kinderfahrrad wurde von Shelby Cycle Co. um 1950 gebaut und hatte ein charakteristisches Farbschema: Gelber Rahmen mit blauen Verzierungen für die Jungs, blauer Rahmen mit gelben Verzierungen für die Mädels.



An das Velorama grenzt  ...

Museum De Stratemakerstoren am Ufer der Waal in Nijmegen

... das "Museum De Stratemakerstoren".


Die 1987 ausgegrabenen Reste des im Jahr 1526 erstmals erwähnten Festungsturmes mit seinem unterirdischen Wehrgang werden für Wechselausstellungen genutzt. Bei unserem Besuch wurde anlässlich seines Todes vor 1200 Jahren das Leben und Wirken von Karl dem Großen mit vielen sehenswerten Exponaten nachgezeichnet.




Hier geht es weiter:
Vom Valkhof-Park zum Kronenburger Park


Hier finden Sie weitere Infos:
Latijnse School

De Waaggebouw

Mariken van Nieumegen

Holland Casino

Nationaal Fietsmuseum Velorama

Museum De Stratemakerstoren











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 22.12.2014