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Norwegen
    
Narvik
    
"Zum Rathaus und der Narvik Kirke"

 


Blick von der Skistua in Narvik auf die Snorresgate und den Ofodfjord

Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht im
"Best Western Narvik Hotell", in dem auch die Jugendmannschaften mehrerer Sportvereine übernachteten, nehmen wir uns viel Zeit für das breitgefächerte Frühstücksbuffet, denn die über den Ofotfjord aufziehende Wolkendecke verheißt nichts Gutes.

Als sich dann ganz überraschend doch noch die Sonne durchsetzt, spazieren wird vom oberhalb von Narvik gelegenen Hotel an der "Skistua" aus durch die "Snorresgate" Richtung Stadtzentrum.


Abschüssige Straße Trottaveien im norwegischen Narvik











Durch den abschüssigen "Tottaveien" ...


Kongensgate im Zentrum von Narvik






... erreichen wir die bunten Fassaden der Hauptverkehrsstraße von Narvik, die "Kongensgate", die uns ...


Fiskehallen am Marktplatz der Stadt Narvik

... direkt zum "Torget" von Narvik mit der "Fiskehallen" führt.

Die Fischhalle wurde 1930 fertig gestellt und ursprünglich "Torvhallen" genannt.

Wie die meisten anderen Gebäude der Stadt wurde auch die Torvhallen im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut.

Die heutige Backsteinfassade erhielt die Fiskehallen in den frühen 1960er Jahren.


Folkets Hus und Theater der norwegischen Stadt Narvik









Links von der Fischhalle steht das "Kulturhus Folketshus" mit dem Theater der Stadt, das über 430 Sitzplätze verfügt und dessen Spielplan neben Opern und Operetten auch Kabarett, Musicals und Rockkonzerte anbietet.


Brunnen vor der Fiskehallen im norwegischen Narvik


Die Grünanlage des Torget schmückt eine Brunnenanlage mit einer großen Granitkugel, die an eine Rosenknospe erinnert. Auf der Kugel steht die Statue einer jungen, nackten Frau, die auf dem Arm ein Kind trägt.

Der Brunnen des Bildhauers Finn Eriksen wurde am 30. Juni 1956 enthüllt und wurde zum Freiheitsmonument von Narvik: Sein Motto "Liv opp av kaos" symbolisiert den Überlebens- und Freiheitswillen der Menschen nach dem Chaos des Zweiten Weltkrieges.


Statue einer sitzenden Frau vor der Fiskehallen im norwegischen Narvik






Zwischen den Bänken der Grünanlage sitzt seit dem Jahr 1991 "Die Reisende".

Die Bronzeskulptur schuf die in Österreich geborene und in Oslo lebende norwegische Bildhauerin Solveyg W. Schafferer.

Die Reisende ist kein Einzelkind, Schwestern von ihr findet man in Oslo und in Troms
ø.

Irgendwie erinnert uns die gewichtige Dame an Go'Dagen in Trondheim.


Krigsminnemuseet gegenüber dem Rathaus von Narvik


An die Fischhalle schließt sich rechts das "Krigsminnemuseet" an.

Das von der Stiftung "Nordland Røde Kors" unterhaltene Museum erinnert mit seinen Exponaten an die schrecklichen Ereignisse während der Schlacht um Narvik und der nachfolgenden Besatzung durch die deutsche Wehrmacht von 1940 bis 1945.

Allein auf dem Friedhof von Narvik sind 1.474 Kriegsopfer bestattet.


Panzer vor dem Kriegsmuseum im Zentrum von Narvik






Vor dem Gebäude macht ein alliierter Schützenpanzer vom Typ Hotchkiss-H35/39 auf das Museum aufmerksam.


Stolpersteine in der Kongensgate von Narvik erinnern an die Deportation jüdische Mitbürger

An die Zeit der deutschen Besatzung erinnern auch die in das Pflaster eingesetzten "Stolpersteine":

Auf Anordnung der von Vidkun Quisling geführten, wehrmachtshörigen Norwegischen National Regierung wurden im Sommer 1941 alle jüdischen Männer verhaftet und ab November 1942 auch alle jüdischen Frauen und Kinder.

Nur wenigen gelang rechtzeitig die Flucht über die Reichsgrenze nach Schweden.


Insgesamt wurden mehr als 750 in Norwegen lebende Juden nach Auschwitz deportiert und dort umgehend ermordet; nur 34 von ihnen überlebten das Konzentrationslager. Das jüdische Vermögen wurde durch das von der norwegischen Regierung eingerichtete "Liquidationsdirektorat" eingezogen.


Rathaus und Bibliothek der norwegischen Stadt Narvik



Auf der gegenüber liegenden Seite der Kongensgate steht das 1991 errichtete "Rådhus" von Narvik.

Von hier wird sowohl die Stadt mit ihren etwa neunzehntausend Einwohnern als auch die Kommune Narvik verwaltet.


Wappen von Narvik an der Rathaus-Fassade
Die Backsteinfassade des Rathauses ist mit dem Wappen der Stadt verziert, das mit seinem großen goldfarbenen Anker auf die Bedeutung des Hafens hinweist.

Bis um die Jahrhundertwende hieß die Siedlung am Ofotfjord mit dem kleinen eisfreien Hafen "Victoriahavn".

Erst mit dem Bau der "Ofotbanen" genannten Eisenbahnlinie vom schwedischen Kiruna hierher gewann der Ort durch die hier ganzjährig mögliche Verschiffung der schwedischen Eisenerze stark an Bedeutung und wurde in "Narvik" umbenannt.


Fageras-Skulptur eines liegenden Kindes neben dem Rathaus von Narvik

Vor dem Rathaus ist seit dem 6. August 2006 die Skulptur "Fred er Løfte om Fremtid" - "Frieden ist das Versprechen der Zukunft" - zu sehen.

Die auf einem polierten Granitsockel ruhende Bronzeskulptur wurde von dem Bildhauer Håkon Anton Fagerås geschaffen und wirkt durch ihre Ruhe.

Der Künstler wurde am 17. Juli 1975 in Bø in der Telemark geboren. Er lebt und arbeitet in Oslo.


Håkon Anton Fagerås besuchte die "Statens Kunstakademi" in Oslo und absolvierte Studienaufenthalte in Pietrasanta und Florenz. Bekannt wurde er vor allem durch seine in Oslo aufgestellte, lebensgroße Skulpturengruppe zur ersten Südpol-Expedition von Roald Amundsen.


Stein vom Nullpunkt in Hiroshima neben dem Rathaus von Narvik

Daneben erinnert ein Stein vom Nullpunkt in Hiroshima an die verheerenden Auswirkungen der Atombomben-Abwürfe über Japan:
 

Die Inschrift im Granitsockel:

Aldri mer Hiroshima
Aldri mer Nagasaki

Nie mehr Hiroshima
Nie mehr Nagasaki


Weltbekannte Wegweiser neben dem Rathaus in Narvik am Ofotfjord




Neben dem Rathaus befindet sich auch das mit Abstand am meisten fotografierte Objekt der Stadt:


Der Wegweiser von Narvik.


Mit recht interessanten Angaben: Zum Ziel unserer Reise, dem Nordkap, sind es noch 709 Kilometer und man ist hier nur noch 2.407 Kilometer vom Nordpol entfernt; die Entfernung nach Hamburg beträgt 2.089 km und bis nach Rom sind es 3.957 km.

Nun sind wir im Bild: Um nach einem Abstecher auf die Lofoten das Nordkap zu erreichen und dann zurück nach Hause zu kommen werden wir noch mehr als 4.000 Kilometer zurücklegen müssen.


Gleise zu den Hafenkais hinter dem Rathaus von Narvik
Die direkt hinter dem Rathaus verlaufenden Gleise der Ofotbahn teilen Narvik:

Im Südosten liegt am Hang des "Narvikfjellet" der von uns gerade besichtigte Stadtteil Oscarsborg mit Theater, Museen, Hochschule und Verwaltungsbauten, im Nordwesten liegt der hügelige Stadtteil Frydenlund mit der Kirche und dem Krankenhaus.

Hier am Rathaus teilen sich die Zufahrtsgleise zu den Hafenkais: Über das linke Gleis werden der Handels- und der Militärhafen versorgt, das rechte führt zum Erzhafen.


Frydenlund Brua über die Gleise der Ofotbanen im norwegischen Narvik

Über die sechs Gleise der Ofotbanen hinweg verbindet die am 15. September 1928 eingeweihte "Frydenlund brua" die beiden seit der Eröffnung der Erzbahn im Jahr 1902 voneinander getrennten Stadtteile von Narvik miteinander.

Eigentlich sollte der Brückenschlag viel früher erfolgen, aber an der Planung und Finanzierung musste der Erzverlader LKAB, die Norwegische Staatsbahn NSB, die Kommune sowie die Geschäftsleute beiderseits der Gleise mit ihren teilweise konträren Interessen beteiligt werden.
Wir kennen das...


Immerhin einigte man sich nach 23 Jahren auf den Bau einer hölzernen Behelfsbrücke für Fußgänger, die 1925 errichtet wurde und die wegen der 50 Treppenstufen auf jeder Seite bald "Seufzer-Brücke" genannt wurde. Drei Jahre später ersetzte dann endlich die massive "Frydenlund-Brücke" das hölzerne Behelfsbauwerk.


Entladegleise der Ofotbanen nahe dem Hafen von Narvik





Leider ist die Sicht von der Brücke auf die ausgedehnten Gleis- und Entladeanlagen für die Erzzüge durch Bäume und durch über zwei Meter hohe, vergitterte Brückengeländer stark beeinträchtigt.


Hochschule von Narvik am Hang des Narvikfjellet

Immerhin sehen wir von der Brücke aus die am Hang des Narvikfjellet gelegene "Hogskolen i Narvik".

Der Campus der am 1. August 1994 gegründeten Hochschule ist mehr als 27.000 m² groß und hier sind mehr als 1.800 Studenten aus über 40 Nationen eingeschrieben.

Stolze Zahlen für die kleine Hafenstadt jenseits des Polarkreises, die auch eine Niederlassung im nordnorwegischen Alta hat.


Kirche der Heilsarmee im norwegischen Narvik






Jenseits der Brücke über die Gleise der Erzbahn erreichen wir an der "Frydenlundgata" die Kirche der "Frelsesarmeen".

Die Heilsarmee war in Narvik seit dem Jahr 1900 in der Håreksgate im Stadtteil Oscarsborg angesiedelt, von wo aus sie hauptsächlich Kinder und Senioren betreute.

Im Februar 2012 bezog sie das heutige Gebäude an der Frydenlundgata, wo sie auch einen Second-Hand-Laden betreibt.


Krankenhaus der norwegischen Stadt Narvik

Wir folgen der Frydenlundgata und sehen an deren Ende dann das Krankenhaus am "Sykehusveien" über uns liegen.

Ein erstes, aus Holz erbautes Krankenhaus wurde in Narvik im Jahr 1919 erbaut und die ersten fünf Jahre vom Verein "Sanitetsforeningen" betrieben.

1924 übernahm dann die Kommune das Haus, die es 1938 um einen Anbau aus Beton erweiterte.


Das alte Holzgebäude wurde schließlich 1973 abgerissen und 1977 durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Das "Sykehus" von Narvik gehört heute zum Verbund der Universitätsklinik Nordnorwegen mit weiteren Kliniken in Tromsø, Harstad und Longyearbyen auf Spitzbergen.


Modernes Scandic-Hotel vor dem Narvikfjellet im norwegischen Narvik










Gegenüber dem Krankenhaus und jenseits der Gleise sehen wir das moderne Hotelhochhaus des "Scandic Narvik".


Kirche von Narvik in der Kirkegata

Durch die Kirkegata erreichen wir schließlich die "Narvik kirke".

Die dreischiffige Hallenkirche wurde nach den Plänen des Architekten Olaf Nordhagen erbaut und am 16. Dezember 1925 geweiht.

Sie überstand als eines der wenigen Gebäude der Stadt die Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges.

Besichtigen können wir die verschlossene Kirche von Narvik leider nicht.


So spazieren wir über die Frydenlund brua zurück in den Stadtteil Oscarsborg und beginnen den ansteigenden und anstrengenden Rückweg zu unserem Hotel an der Skistua. Hatte sich der Himmel auf dem Weg zur Kirche von Narvik mal wieder richtig zugezogen, ...


Blick vom Fosseveien in Narvik auf den abendlichen Ofotfjord



... so hat sich das schon wieder geändert, als wir gegen 21 Uhr den "Fosseveien" kurz vor unserem Hotel erreichen.

Der schöne Blick hinunter zum Ofotfjord in der Abendsonne lässt uns für morgen auf einen sonnigen Spaziergang zum Hafen hoffen.

 



Hier geht es weiter:
Zum Hafen von Narvik und zum Major Hyldmos Plass


Hier finden Sie weitere Infos:
Kommune Narvik

Narvik Kulturhus
Fiskehallen Narvik
Krigsminnemuseet Narvik

Håkon Anton Fagerås
Hogskolen i Narvik

Frelsesarmeen Narvik

Universitetssykehus Narvik

Narvik kirke











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 09.11.2015