Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Norwegen Trondheim "Zur
Trondheim Sentralstasjon und dem Fosenkaia"
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Wir
sind früh aufgestanden. Schon beim Frühstück sehen
wir, dass es in der Nacht wieder geregnet hat.
Als
wir dann das Best Western Hotel in der "Søndre
gate" verlassen, hat sich die Wolkendecke etwas
gelichtet, aber es ist sehr frisch geworden.
Am
Pfingstmontag liegen die Temperaturen im Zentrum
von Trondheim gerade einmal bei 8 Grad.
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Wir
schauen uns die alten Holzhäuser an der "Fjordgata"
und an dem Kanal an, ...
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der
bei der Brücke "Verftsbrua" von der Nidelva
abzweigt und am "Fosenkaia" und "Kanalkaia"
entlang zum "Skansen Gjestehavn" führt.
Am
gegenüberliegenden Ufer sehen wir das von Balthazar Lange
geplante und im Jahr 1883 eröffnete Empfangsgebäude
des Hauptbahnhofs Trondheim, das heute als Hotel
und Restaurant genutzt wird.
Das ursprünglich
zweistöckige Gebäude erhielt im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen
Mitte der 1950er Jahre ein drittes Stockwerk.
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Zurück
in der Søndre gate überqueren wir dann den Kanal
und spazieren zur modernen "Trondheim
Sentralstasjon".
Der Hauptbahnhof von
Trondheim ist Endstation der aus dem 552 Kilometer
entfernten Oslo kommenden Bahnlinie "Dovrebanen"
und Startbahnhof der 730 Kilometer langen "Nordlandsbanen"
nach Bodø.
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Die
Empfangshalle des Hauptbahnhofes ist überraschend
klein, was aber wohl auf den vergleichsweise geringen
Publikums- und Zugverkehr zurückzuführen ist.
Zwischen Oslo
und Trondheim verkehren täglich bis zu sechs Zugpaare,
die Fahrzeit beträgt etwa 7 Stunden.
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Seitlich
des Bahnhofs überquert die neue, im Oktober 2012 eröffnete Fußgängerbrücke
"Sjøgangen" die Gleise und Bahnsteige des Bahnhofs
und führt bis zum "Pirterminalen" und
dem "Brattørkaia".
Über breite
Treppen und Fahrstühle kann man von hier aus auch
die Bahnsteige erreichen.
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Wir
beobachten von hier oben das Umsetzen
der E-Lok eines am Bahnsteig stehenden Zuges,
der vermutlich die Strecke der Dovrebanen bedienen
wird, die im Gegensatz zur Nordlandsbanen elektrifiziert
ist.
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Jenseits
der Gleise erreichen wir dann das "Hurtigbåtterminal"
am Brattørkaia, von dem aus die Boote nach Vanvikan, Brekstad, Hitra, Frøya und
Kristiansund ablegen, ...
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und wir sehen die Festungsinsel Munkholmen im Trondheimfjord
liegen.
Wir werden sie vor unserer Abreise
aus Trondheim sicher noch besuchen.
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Ebenfalls
am Trondheimfjord liegt Norwegens größtes Indoor-Aqualand,
das "Pirbadet". Das Hallenbad
wurde von dem Architektenbüro Knudsen entworfen und
im Jahr 2001 eröffnet.
Die Becken mit einer
Wasserfläche von mehr als 2.500 m² sind mit 3,5
Millionen Kubikmeter Meer- und Trinkwasser gefüllt.
Rechts
neben der Glasfassade des Pirbadet sieht man das
"Clarion Hotel- und Kongresszentrum".
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Wir
gehen zurück über den Sjøgangen und passieren den
Rohbau des "Trapphuset".
Das
im Endausbau vierstöckige Gebäude
wird über den Bahnsteigen und Bahnhofsgleisen der
Sentralstasjon hochgezogen. Es wird über Büros und
Restaurationsbetriebe verfügen und soll 2016 eröffnet
werden.
Der Neubau ist der Anfang einer
großflächigen Umgestaltung und Modernisierung des
Bahnhofsbereiches, ....
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in den auch der Bahnhofsvorplatz...
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und das Busterminal zwischen Bahnhof und Polizeidirektion
mit einbezogen werden wird.
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Vor
dem Hauptbahnhof erinnert eine Skulptur an den Stadtingenieur Carl Adolf Dahl.
Carl
Adolph Dahl wurde am 31. August 1828 in Østfold
geboren und besuchte die technischen Hochschulen
in Göteborg und Hannover.
Zurück in Norwegen
arbeitete er in der staatlichen Straßenbauplanung,
bis er 1859 nach Trondheim ging, wo er als Stadtingenieur
angestellt wurde.
In den nachfolgenden 40 Jahren
veranlasste er den Ausbau des Trondheimer Hafens,
sorgte für die Landgewinnung des heutigen Brattøra,
plante eine flächendeckende Wasser- und Abwasserversorgung,
kümmerte sich um den Straßen- und Brückenbau, die
Elektrifizierung und Beleuchtung der Stadt durch
Straßenlaternen und war auch für den Bau des Bahnhofgebäudes
zuständig. Kurzum: Er schuf das moderne Trondheim.
Stadtingenieur
Dahl verstarb am 26. Dezember 1907.
Im
Jahr 1930 ehrte ihn die Stadt mit dieser von dem
Bildhauer Stinius Fredriksen geschaffenen Skulptur.
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Vom
Dahl-Denkmal aus spazieren wir am Fosenkaia entlang
und stehen kurz darauf vor dem urigen "Kafé
Skuret".
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Wir
können nicht anders: Ausgiebige Kaffeepause
auf den rustikalen Bänken direkt an den Kaianlagen,
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von wo aus wir dem Treiben auf dem Kanal interessiert
zuschauen.
Hier ist eigentlich
immer was los: Motorboote und Segeljachten fahren
raus auf den Fjord oder laufen zurückkommend durch
den Kanal wieder zu ihren Liegeplätzen, ab und zu
schippert ein Rundfahrtboot vorbei oder zeigt ein
schwerarbeitender junger Mann mit seinem Ruderboot interessierten
Touristen die Stadt Trondheim vom Wasser aus.
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Der
westliche Teil des Fosenkaia
hat den Charakter eines Museumshafen: Hier
sind etliche alte Segelschiffe...
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und auch einige Dampfschiffe festgemacht.
Das
"Seildampskibet
Hansteen" lief im Jahr 1866 vom Stapel und
wurde 2002 saniert.
Das Segeldampfschiff
ist das älteste norwegische Forschungsschiff.
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Der
Schlepper "Kaptein Dyre" wurde 1893 auf
der Walker-Werft im niederländischen Dortrecht gebaut
und war lange Zeit im Hafen von Trondheim eingesetzt.
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Die
Fjordfähre "MF Gamle Stoksund Ferja" ist deutlich
jünger: Die kleine Fähre wurde 1963 in Risør
gebaut. Mit einer Länge von knapp 18 Metern
konnte sie 7 PKW und 90 Passagiere transportieren. Die
Stoksund Ferja bediente bis 1974 die Fährlinie von dem
nordwestlich von Trondheim am Nordmeer gelegenen
Ort "Revsnes" zu den Inseln "Linesøya" und
"Stokkøya".
Danach pendelte sie
bis 1982 zwischen "Lauvøya" und "Lysøysundet"
und wurde im Anschluss als Arbeitsschiff für Taucher
eingesetzt.
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Seit
2001 ist die auch heute noch einsatzfähige historische
Fähre in Trondheim stationiert und wird zu Ausflugsfahrten
auf dem Fjord genutzt.
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Am
Ende des Fosenkaia liegt das Segelboot "Nidaros".
Die Rigg wurde von dem Bootsbauer Einar
Borgfjord mit Schülern der Volkshochschule in Rissa
in den Jahren 1996/1997 gebaut. Sie besitzt ein
Vor- und ein Hauptsegel mit zusammen 45 m² Segelfläche.
Die
Nidaros gleicht exakt jenen Booten,
die im 17. Jahrhundert an der Küste von Trøndelag,
im Trondheimfjord und auf der Nidelva zum Warentransport
genutzt wurden.
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Es ist
Abend geworden und es wird Zeit für den Rückweg,
den wir....
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auf der Brücke über den Kanal noch einmal unterbrechen. Trondheim
gefällt uns immer besser.
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