Regen wird erstmals
urkundlich in einem päpstlichen Schutzbrief vom 30.
März 1148 erwähnt, in dem Papst Eugen III. bestätigt,
dass die Kirche von Regen zu dem bereits im 8. Jahrhundert
entstandenen Kloster Niederaltaich an der Donau gehört.
Man vermutet, dass Regen im 11. Jahrhundert von
der Propstei Rinchnach aus gegründet wurde. Nach dem
Bau einer ersten hölzernen Brücke über den Schwarzen
Regen im Jahr 1207 gewinnt der Ort an Bedeutung und
wird Klostermarkt.
1270 wird Regen durch einen
Tauschvertrag zwischen dem Kloster Niederaltaich und
Herzog Heinrich XIII. herzoglicher Markt und wird Sitz des herzoglichen Scherbengerichts. Knapp zweihundert
Jahre erhält der Markt am 10. Juli 1448 von Herzog Albrecht
III. das Siegel sowie das aus einem blauen Schild mit weißer
Lilie und Regenbogen bestehende Stadtwappen verliehen.
Zwanzig Jahre später bestätigt dessen Sohn Herzog Albrecht
IV. in einer Urkunde die verliehenen Marktrechte sowie
die örtliche Gerichtsbarkeit, die erst im Jahr 1803
auf das neu eingerichtete Landgericht Regen übergeht.
Während des Dreißigjährigen Krieges wird der Ort, der
inzwischen für seine Ochsenmärkte bekannt ist, mehrfach
besetzt und geplündert.
Wappen
von Regen
Einen wirtschaftlichen
Aufschwung erlebt Regen im 19. Jahrhundert mit
der Einführung des Telegraphenbetriebes 1869, der Eröffnung
der Bahnlinie Deggendorf - Zwiesel und der Einweihung
des Bahnhofs Regen im September 1877, der Gründung der
optischen Werke Rodenstock 1898, der ersten Fernsprechverbindung
1899 und der Fertigstellung der steinernen Ludwigsbrücke
über den Schwarzen Regen im Jahr 1905. Dennoch dauert es noch über
dreißig Jahre, bis Regen am 1. Januar 1932 zur
Stadt erhoben wird. Sieben Jahre später wird in Regen
das Landratsamt des Kreises Regen eingerichtet.
Mit
dem Ende des Zweiten Weltkriegs besetzen amerikanische
Truppen die Stadt, die sie erst mehr als 50 Jahre später
wieder verlassen. Auch die Bundeswehr eröffnet hier
1960 einen Standort: Regen ist Garnisonsstadt.
1972 erhält die Stadt am Schwarzen Regen den Verwaltungssitz
der zusammengelegten Landkreise Viechtach und Regen.
Danach
entwickelt sich Regen auch auf kulturellem und touristischem
Sektor: 1984 wird das Museum im "Fressenden Haus"
an der Ruine Weißenstein eröffnet, vier Jahre später
folgt das Niederbayerische Landwirtschaftsmuseum im
Stadtzentrum. 1992 wird die Insel im Regen zu einem
sehenswerten Kurpark umgestaltet. Last but not least:
Im Jahr 2004 wird Regen zum anerkannten Luftkurort,
in dem sich mehr als 35.000 Gäste jährlich erholen.
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Anreise
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Die Kreisstadt Regen liegt
im Bayerischen Wald am Fluss Schwarzer Regen.
Mit
dem Pkw erreicht man Regen über die Autobahn Regensburg - Passau,
die man bei Deggendorf verläßt, wo manr kurz der B11 folgt,
um dann - noch innerhalb der Stadt - auf die Ruselbergstraße
St2135 aufzufahren, die bis nach Regen führt.
Der Bahnhof
von Regen wird im Stundentakt angefahren. Über die
Hauptstrecke Regensburg - Passau erreicht man den Bahnhof
von Plattling, wo die Triebwagenzüge der Waldbahn
nach Bayerisch Eisenstein abfahren, die in Regen halten.
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Veranstaltungen
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Regener
Osterritt An Ostern 2009 fand in Regen der 52.
Osterritt statt, an dem mehr als 400 Reiter mit
ihren Pferden teilnahmen. Der Osterritt beginnt mit
einem Feldgottesdienst in der Tierzuchthalle. Nach dem
anschließenden Flurritt werden die Pferde auf dem Stadtmarkt gesegnet.
Goisslschnalzler und Fahnenschwinger begleiten das Fest,
das mit einem großen Ostertanz ausklingt.
Ritterspektakel
auf Burg Weißenstein Im Juni 2009 feierte man
zum 7. Mal das mittelalterliche Ritterspektakel auf
dem Gelände der Burg Weißenstein mit Festbetrieb, Feldgottesdienst,
Schaukämpfen und mittelalterlicher Musik.
Pichelsteiner
Fest Bereits zum 135.
Mal feierte man Ende Juli 2009 in der Pichelsteiner-Festhalle
und auf dem Festplatz von Regen das Pichelsteiner-Fest
mit Festzug, Pichelsteiner-Eintopf und Pichelsteiner-Festbier.
Drumherum Im
zweijährigen Turnus - das nächste Mal im Jahr 2010 -
findet seit 1998 jeweils am Pfingstwochenende das Regener
"Volksmusikspektakel" statt, bei dem bis zu
300 Musik-, Gesangs- und Tanzgruppen Volksmusik und
Volkstanz live und pur bieten.
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