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Regensburg
    
Von der Castra Regina zur Steinernen Brücke

 


Römische mauerreste der Castra Regina in Regensburg

Die "Eiserne Brücke" hinter uns lassend überqueren wir den Hunnenplatz und erreichen an der Einmündung der Straße "Unter den Schwibbögen" die Nordostecke des ehemaligen Römerlagers "Castra Regina", das 179 n. Chr. am Donau-Ufer errichtet wurde und das bis zu 6.000 Legionäre aufnehmen konnte.
 
Die mehr als 1800 Jahre alten Steinquader waren mehrere Jahrhunderte von Häusern überbaut und kamen erst bei deren Abriss wieder zum Vorschein.


Verzierte Fassade der Mädchenrealschule Niedermünster in der Niedermünstergasse in Regensburg








Durch die Adolph-Kolping-Straße und die Pfluggasse gelangen wir in die Niedermünstergasse und passieren das Portal der Mädchenrealschule Niedermünster.


Fassade der Niedermünsterkirche in Regensburg




An der Einmündung der Straße "Domgarten" erreichen wir die Kirche Niedermünster, die ursprünglich zum gleichnamigen, adeligen Damenstift gehörte, das im 8. Jahrhundert über dem Grab des hl. Erhard gegründet und im Rahmen der Säkularisation 1806 aufgelöst wurde.

Die karolingische Stiftskirche wurde beim Stadtbrand des Jahres 1152 schwer beschädigt und danach im romanischen Stil wieder aufgebaut. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Gotteshaus im Barockstil umgestaltet.

Die angrenzenden Stiftsgebäude sind seit 1825 in bischöflicher Verwaltung und dienen als Bischöfliches Ordinariat und Sitz des Bischofs.


Portal der Niedermünsterkirche in Regensburg







Das von Säulen flankierte Portal der Niedermünsterkirche entstand im Rahmen der Barock-Umgestaltung.

Neben der Jahreszahl 1621 zeigt es das Wappen des Stiftes Niedermünster mit Bischofsstab und Baum und darüber die Gottesmutter mit dem Kind.


Grabplatten im Vorraum der Kirche Niedermünster in Regensburg





In der Vorhalle findet man die Grabplatten der Äbtissinnen des Damenstiftes und das eigentliche, romanische Eingangsportal zur Kirche.


Hauptschiff der Kirche Niedermünster in Regensburg


Das im Barockstil gestaltete Hauptschiff der Niedermünsterkirche sollte Anfang der 1960-er Jahre eine Fußbodenheizung erhalten.
  
Bei den Grabungsarbeiten stieß man nicht nur auf die Gräber von Heinrich I. und dessen Gemahlin Judith sowie der Herzogin Gisela, der Gattin von Heinrich II., sondern auch auf die Überreste mehrerer Vorgängerbauten aus merowingischer, karolingischer, ottonische und sogar römischer Zeit.


Diese Funde wurden Ende der 1960-er Jahre interessierten Besuchern zugänglich gemacht. Bei unserem Besuch war das "document Niedermünster" wegen einer bis vsl. 2010 dauernden grundlegenden Neugestaltung nicht zugänglich.


Baldachinaltar im Niedermünster in Regensburg









Gelohnt hat sich der Besuch der Niedermünsterkirche dennoch: Links neben dem reich verzierten Hochaltar im Chor...


Kreuzigungsgruppe im Niedermünster in Regensburg









... zeigt eine bronzene Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert die trauernde Magdalena unter dem Gekreuzigten.


Kanzel der Kirche Niedermünster in Regensburg










Sehenswert sind auch die Kanzel im Hauptschiff mit ihrem riesigen, mit Figuren geschmückten Schalldeckel, ...


Loge im Niedermünster in Regensburg









... die Bischofsloge...


Verzierte Empore im Niedermünster zu Regensburg








... und die mit Schnitzereien verzierte Empore.

Im nördlichen Seitenschiff empfiehlt sich ein Blick auf den dreiteiligen Baldachinaltar aus dem 14. Jahrhundert. 


Orgel im Niedermünster in Regensburg





Die mit Ornamenten und Engelsfiguren geschmückte Orgel der Niedermünsterkirche erklingt nicht nur während der Gottesdienste, die ausgezeichnete Akustik wird auch gerne für sakrale und weltliche Chor- und Orgelkonzerte genutzt.


Straßenzug Unter den Schwibbögen in der Regensburger Altstadt










Durch die Straße "Unter den Schwibbögen"...


Historisches Gasthaus Zum Walfisch in der Altstadt von Regensburg









... und vorbei an der schon im 16. Jahrhundert hier bestehenden Traditionsgaststätte "Zum Walfisch", ...


Historisches Gasthausschild Zum Walfisch in der Altstadt von Regensburg





... deren historisches Wirtshausschild aus der Zeit um 1800 neben Jonas vor einem eigenartigen Walfisch auch eine Postkutsche als Hinweis auf die ehemals hier untergebrachte Poststation zeigt, ...


Zweistöckige Arkaden nahe der Porta Praetoria in der Altstadt von Regensburg










... passieren wir die alten zweistöckigen Arkaden und erreichen ...


Flankenturm der römischen Porta Praetoria in Regensburg







... die "Porta Praetoria", das ehemalige Nordtor des römischen Legionslagers Castra Regina aus dem 2. Jahrhundert.

Der erhalten gebliebene elf Meter hohe östliche Flankenturm und die rechte der beiden Toröffnungen sind neben der Porta Nigra und den Kaiserthermen in Trier die einzigen erhalten gebliebenen Hochbauten der Römer.


Tor der römischen Porta Praetoria in der Altstadt von Regensburg









Durch das 4 Meter breite Tor der Porta Praetoria, das mit schweren und ohne Mörtel aufeinander gesetzten Kalksteinquadern eingefasst ist, ...


Bischofshof in der Altstadt von Regensburg






... kommt man in den begrünten Bischofshof, ...


Domschatzmuseum am Bischofshof in Regensburg







... an dessen Südseite eine Treppe hinauf zum Domschatzmuseum in der ehemaligen bischöflichen Residenz führt. Hier werden mittelalterliche Kruzifixe, Kelche, Bischofsstäbe und Messgewänder gezeigt.

Glanzstücke des Domschatzes sind der um 1250 entstandene Wolfgangskelch und das Ottokarkreuz von König Ottokar II. von Böhmen aus dem Jahr 1261.


Gänsepredigt-Brunnen im Bischofshof in Regensburg





In der Mitte des Bischofshofes steht seit 1980 der "Gänsepredigt-Brunnen" des Eggenfelder Bildhauers Joseph Michael Neustifter.

Der Brunnen symbolisiert die Fabel vom Fuchs und den Gänsen, die die Menschen vor falschen Predigern warnt: Weil dem hungrigen Fuchs die Gänse immer wieder entwischten, verkleidete er sich als Pfarrer und begann zu predigen. Er predigte und predigte, bis die Gänse fest eingeschlafen waren. Dann schlug er erfolgreich zu - was man auf der Rückseite der Figurengruppe sehen kann.


Bischofshof in der Altstadt von Regensburg




Die Nordseite des Platzes begrenzt der auf römischen Fundamenten gegründete "Bischofshof", in dem schon im frühen Mittelalter der Regensburger Bischof residierte und der seit dem 16. Jahrhundert auch als Kaiser- und Fürstenherberge genutzt wurde.


Erinnerungstafel an die Übergabe der Stadt Regensburg an Bayern









Eine Tafel an der Fassade des Gebäudes erinnert an die hier im Bischofshof vollzogene Übergabe der Reichsstadt Regensburg an das Königreich Bayern im Jahr 1810


Tor des Bischofshofes zum Krauterermarkt in Regensburg









Verlässt man den Bischofshof durch das westliche Tor und biegt nach rechts in die "Weiße Hahnengasse" ein, erreicht man das Donau-Ufer...


Steinerne Brücke in Regensburg


... und die "Steinerne Brücke", die von 1135 bis 1146 gebaut wurde, um die nach jedem Hochwasser oder starkem Eisgang wieder neu zu errichtenden Holzbrücken über die Donau zu ersetzen.
  
Mit einer Breite von 7 Metern, einer Länge von mehr als 320 Metern und ihren ursprünglich 16 Bögen stellt die Brücke eine Meisterleistung hochmittelalterlicher Baukunst dar.


Historischer Salzstadel neben der Steinernen Brücke in Regensburg




Vor der Steinernen Brücke erinnert der von 1616 bis 1620 errichtete siebenstöckige "Salzstadel" an die Blütezeit des Regensburger Salzhandels.

Hier wurde das von den Salinen in Bad Reichenhall kommende "weiße Gold" eingelagert, bevor es in der gesamten Oberpfalz vermarktet wurde.


Historische Wurstküche an der Steinernen Brücke in Regensburg

Neben der Steinernen Brücke und dem Salzstadel steht seit mehr als 500 Jahren die "Historische Wurstkuchl".

In dem ursprünglich an die Stadtmauer angebauten Gebäude befand sich während dem Bau der Steinernen Brücke das Baubüro. Danach zog hier zur Versorgung der Hafenarbeiter die "Garküche auf dem Kranchen" ein, die aber auch von den am Dom arbeitenden Steinmetzen und Bauarbeitern genutzt wurde.


Wir haben Glück und erwischen auf Anhieb zwei freie Sitzplätze, um die Mittagszeit keine Selbstverständlichkeit. Denn die Historische Wurstkuchl ist nicht nur ein Muss für die Touristen aus allen Kontinenten, hier essen auch regelmäßig Einheimische. Trotz Hochbetrieb haben wir innerhalb von fünf Minuten unser Essen und die Getränke.


Historische Wurstküche an der Steinernen Brücke in Regensburg





Die hausgemachten Bratwürste der Wurstküche kommen frisch vom offenen Holzkohlengrill, das Sauerkraut reift im hauseigenen Krautkeller und der süße Senf wird nach einem überlieferten Rezept ebenfalls selbst gemacht.

In mehreren Reiseführern hatten wir im Vorfeld gelesen, dass man im historischen Wurstkuchl die besten Bratwürste der Region bekommt. Ob es wirklich die Besten der GESAMTEN Region sind, konnten wir bei unserem kurzen Aufenthalt in Regensburg nicht feststellen. Aber wir können bestätigen, dass sie ganz hervorragend geschmeckt haben.


Steinerne Brücke in Regensburg mit Salzstadel, Brückenturm und Amberger Stadel

Auch wenn man nicht hinüber in den Regensburger Stadtteil "Stadtamhof" will lohnt sich ein Spaziergang auf die Steinerne Brücke, die seit 1997 nur noch von Taxen und Linienbussen befahren werden darf und dadurch zu einer Art Fußgängerzone über dem Fluss wurde.

Von hier hat man eine gute Sicht auf den Salzstadel links der Brücke, den Amberger Stadel aus dem Jahr 1487 rechts davon und...


Brückenturm der Steinernen Brücke in Regensburg





... auf den Brückenturm, in dessen Türmerwohnung das "Brückturmmuseum" der Stadt untergebracht ist, das die Geschichte der Brücke dokumentiert.

Hier erfährt man auch von der ehemals strategischen Bedeutung der Steinernen Brücke, die ursprünglich über drei Türme verfügte, die den zwar festen und sicheren aber auch offenen Zugang zur Stadt sicherten.

Die Fassade des Brückenturms verziert die von zwei sitzenden Figuren flankierte Statue von Kaiser Friedrich II., der Regensburg mit dem "Fridericianum" wichtige Privilegien übertrug und der 1245 Regensburg zur Freien Reichsstadt erklärte.


Blick von der Steinernen Brücke in Regensburg auf die Donauinsel





Von der Mitte der Steinernen Brücke genießen wir lange den Blick auf die Donau und die Donauinsel, ...


Blick von der Steinernen Brücke in Regensburg Richtung Weinlände und Weinmarkt





... den Amberger Stadel, die Weinlände und den Rathausturm, ...


Blick von der Steinernen Brücke in Regensburg Richtung Marc-Aurel-Ufer und Dom





... sowie den Salzstadel, das Marc-Aurel-Ufer und den Regensburger Dom.



Hier geht es weiter:
Vom Fischmarkt zum Dom


Weitere Infos:
Niedermünsterkirche

Domschatzmuseum

Historische Wurstkuchl

Brückturmmuseum











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 15.08.2009