Foto-Reisebericht - Reiseführer - Reise-Info
   

Ribe
  
Durch das Zentrum zum Riberhus Slotsbanke
 

 


Begrüntes und von Wasser umgebenes Neubaugebiet am Stampemøllevej in Ribe



Wir erreichen Ribe über die dänische Fernstraße 24 und fahren entlang des Stampemøllevej mit dem wunderschön angelegten Neubaugebiet bis zum großen Parkplatz am Tøndervej, auf dem man kostenlos UND zentrumsnah ganztägig parken kann.


Idyllischer Lauf der Stampemølle Å am Ortskern von Ribe





Von hier führt ein schmaler Fußweg zum Damvej und über die Stampemølle Å hinweg bis zur ...


Kopfsteingepflasterte Straße Gravsgade in Ribe





... kopfsteingepflasterten Gravsgade mit ihren farbenfrohen kleinen Häusern.


Ungleiche Türme vom Dom in Ribe überragen die Dächer der umliegenden Häuser






Hier sehen wir die hoch über die Dächer von Ribe ragenden, ungleichen Dom-Türme.


Treppengiebel der mittelalterlichen Katedralskole in der Puggaardsgade von Ribe





Wir biegen nach links in die Puggaardsgade ein.

In der 1145 gegründete Ribe Katedralskole in der Puggaardsgade Nr. 22 wird auch heute noch unterrichtet.


Backstein- und Fachwerkfassaden in der Puggaardsgade in Ribe





Wenige Schritte weiter finden wir die ersten wirklich alten, teilweise schiefen, sehenswerten Fachwerkhäuser.


Ehemaliger Bischofssitz Tårnborg in der Puggardsgade von Ribe




In der Puggaardsgade beeindruckt uns besonders die einem Herrensitz gleichende Tårnborg aus dem Jahr 1550, die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein als Bischofssitz genutzt wurde.


Schmucke Fachwerkhäuser in Puggaardsgade und Sønderportsgade in Ribe






Auch in der Sønderportsgade ...


Fachwerkhaus an der Skølegade in der Altstadt von Ribe






... und der Skølegade stehen wunderschöne Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert.


Hans Tausens Hus an der Ecke Skølegade - Domplatz in Ribe
Die Skølegade führt uns zum Torvet, dem Marktplatz von Ribe.
 
Hier an der Einmündung der Skølegade auf den Domplatz findet man das "Hans Tausens Hus", in dem um 1550 der Johannitermönch, Lutherschüler und Reformator Hans Tausen (1494-1561) lebte. Eine Bronzeskulptur Tausens findet man schräg gegenüber vor dem Dom.
 
Der Dom von Ribe ist heute bis zum frühen Nachmittag wegen sakraler Feierlichkeiten geschlossen. Deshalb verschieben wir eine Besichtigung ans Ende unseres Ribe-Rundgangs.


Geburtshaus von Jacob August Riis am Torvet von Ribe





In dem 1724 erbauten Haus Skolegade Nr. 18 wurde am 3. Mai 1849 der Journalist und Fotograf Jacob August Riis geboren.


Riis emigrierte 1870 in die USA. Als Reporter der "New York Tribune" und des "Evening Sun" führte er verdeckte Recherchen durch, die u.a. in sein Buch "Wie die andere Hälfte lebt" einflossen, in dem er auf das Schicksal obdachloser und in Armut lebender Amerikaner hinweist. Riis recherchierte auch zum Thema Kinderarmut, zog gegen die New Yorker Slums zu Felde und kam durch seine Aktivitäten mit dem Polizeipräsidenten von New York und späteren US-Präsidenten Theodore Rooseveld in Kontakt, zu dem sich eine enge Freundschaft entwickelte. Jacob August Riis verstarb 1914 in Massachusetts.


Backsteingebäude Den Gamle Arrest am Torvet in RibeDas alte Gefängnis von Ribe am Torvet 11 wurde 1546 einstöckig erbaut.
  
In seiner langen Geschichte diente "Den Gamle Arrest" nicht nur als Gefängnis: Knapp 300 Jahre wohnte hier im Schatten des Doms auch die Geistlichkeit von Ribe, bis das Gebäude Mitte des 19. Jahrhunderts um zwei Stockwerke erweitert und in der Folge als Mädchenschule genutzt wurde.
  
Heute findet man in "Den Gamle Arrest" ein Hotel mit angeschlossenem Restaurant und eine Butik. Im ehemaligen Gefängniskeller werden handgegossene Kerzen und andere kunsthandwerkliche Gegenstände angeboten.


Alter Kaufmannshof Porsborg am Torvet in Ribe


Schräg gegenüber steht der ebenfalls aus Backsteinen errichtete Kaufmannshof Porsborg, der zwei Jahre nach dem großen Stadtbrand von 1580 errichtet wurde.

Hier am Torvet Nr. 3 ist das Ribe Turistbureau untergebracht, in dem man Touristen engagiert weiterhilft.


Historisches Hotel Dagmar am Torved in Ribe
Direkt nebenan liegt das romantische "Hotel Dagmar". Das Gebäude aus dem Jahr 1581 beherbergt das älteste Hotel der ältesten Stadt Dänemarks.

Hier bekränzt man heute das mit weißen Säulen eingerahmte Portal für das Brautpaar, das gegenüber in dem für uns nicht zugänglichen Dom gerade getraut wird.

Nun wissen wir wenigstens, warum wir uns noch gedulden müssen.


Der Name des Hotels erinnert an die Tochter Margaretha Dagmar von König Ottokar I. von Böhmen, die hier in Ribe im Jahr 1205 als Neunzehnjährige den Dänenkönig Valdemar Sejr heiratete. Sie setzte bei ihm die Abschaffung der Haft in Ketten durch und hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme der Armen und Hilfsbedürftigen. Die gütige, beliebte Landesmutter Dagmar verstarb 1212 nach der Totgeburt ihres zweiten Sohnes im Alter von 26 Jahren. Von ihrem Ableben erzählt das überlieferte Volkslied "Dronning Dagmar Ligger Udi Ribe Syg - Königin Dagmar von Ribe liegt erkrankt".

Das Lied berichtet, dass König Valdemar mit einem Gewalt-Ritt quer durch Jütland zu dem Sterbebett seiner Ehefrau eilte, die sich in Ringsted aufhielt und die in den Armen ihrer Freundinnen verstarb, als Valdemar gerade die ersten Häuser der Stadt erreichte. Als er sich dem Leichnam seiner Gattin näherte, um von ihr Abschied zu nehmen, erwachte Dagmar noch einmal, bat ihn, nach ihrem Tod Kirsten, die Tochter von Karl von Rise, zu heiraten und sagte ihm Lebewohl. Die Königin wurde in Ringstedt beigesetzt. Valdemar II. "der Siegreiche" folgte nicht dem Wunsch der Verstorbenen und vermählte sich im Jahr 1214 mit Berengaria von Portugal, die wegen ihrer Hartherzigkeit vom Volk gehasst wurde.

Heute erinnert das Dom-Glockenspiel mit dem Dagmar-Lied jeweils um 12 und um 15 Uhr an die vom dänischen Volk auch heute noch verehrte Königin.
 


Alte Fachwerkfassade der Weis Stue aus dem 16. Jahrhundert in Ribe




Auf der anderen Seite des hier in den Torved einmündenden Overdammen tut sich am frühen Vormittag noch nichts: das Café-Restaurant in der historischen "Weis' Stue" aus dem späten 16. Jahrhundert ist noch nicht geöffnet.


Lang Drenge - Lange Burschen am Overdammen in Ribe

Auf dem Overdammen selbst finden sich die ersten Touristen und Einheimischen ein.

Der Däne als solcher entspricht in Statur und Größe etwa dem Durchschnitts-Mitteleuropäer. Aber es gibt auch Ausnahmen. Hier in Ribe. Überragende Ausnahmen.

Die "Lang Drenge" (= Lange Burschen) trifft man in der Altstadt meist paarweise. Etwas Glück muss man aber schon haben und genau hinschauen muss man auch, denn mit ihren raumgreifenden Schritten verschwinden die Lang Drenge genau so schnell wie sie auftauchen. Die Herkunft dieser Riesen liegt ebenso im Dunkeln wie deren Vermehrung: Weibliche Exemplare wurden bisher nicht gesichtet.

Manchmal allerdings kann man ihnen minutenlang zusehen: Haben die harmlosen und gutmütigen Riesen-Dänen mit ihrer Größe einmal unbeabsichtigt Kinder erschreckt, dann überreichen sie kleine Geschenke zur Beruhigung.


Unterschiedliche Fassaden des Quedens Gård am Ovendammen in Ribe


Quedens Gård am Overdammen ist ein riesiger, vierflügeliger Fachwerkkomplex, dessen ältester Teil im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Das straßenseitige Hauptgebäude ist 200 Jahre jünger.

In Quedens Gård ist das Stadtmuseum untergebracht, das Handel, Handwerk und Leben im einstigen Ribe vermittelt, das bei unserem Besuch aber nicht zugänglich war.


Altes Mühlrad am Overdammen in Ribe







Am Übergang des Overdammen in den Mellemdammen wurde schon im Mittelalter mit der Wasserkraft des RibeÅ eine Mühle betrieben. Hier wie auch am Übergang des Mellemdammen in den Nederdammen kann man gut erkennen, dass man hier den Wasserstand des kleinen Flusses reguliert.


Farbenfrohe Fachwerkhäuser am Mellemdammen in Ribe






Auch am Mellemdammen stehen farbenfrohe und wunderschön erhaltene Fachwerkhäuser, ...


Verzierter Fachwerkgiebel am Mellemdammen in Ribe









... die an die Blütezeit von Ribe erinnern.


Tordurchfahrt und Innenhof eines Fachwerkhauses am Mellemdammen in Ribe





Ein Blick durch die Fachwerk-Toreinfahrten in die teilweise umbauten und begrünten Hinterhöfe lohnt sich.


Ursprüngliches Siedlungsgebiet im Norden von Ribe mit Blick auf die Skibbroen


Über den Nederdammen erreichen wir den nördlich des RibeÅ gelegenen Teil von Ribe. Ausgrabungen haben ergeben, dass hier die Besiedlung des Ortes begann.

Jenseits des Flusses liegt die Skibbroen, die "Schiffsbrücke", die auch heute noch als kleiner Binnenhafen genutzt wird.


Ewer Johanne Dan an der Skibbroen in Ribe



Hier ist der Ewer "Johanne Dan" festgemacht, ein traditionelles Wattschiff in Flachbauweise, das statt mit dem üblichen großen Schwert mittig unter dem Rumpf mit Seitenschwertern ausgerüstet ist. So ließen sich früher auch extrem flache Gewässer selbst mit schweren Lasten befahren.


Dänische Kirmes vor der Jugendherberge in Ribe




Die Wiese vor der Jugendherberge wird auch als Kirmesplatz genutzt. Die dänischen Kirmesattraktionen unterscheiden sich kaum von deutschen und das Lachen und Jauchzen der Kinder gleich dem auf deutschen Festplätzen...


Blick vom Nordufer des RibeA auf die Skibbroen von Ribe





... aber welcher Kirmesplatz kann schon ein solches Panorama vorweisen?


Einige wenige Sportboote liegen im Hafen von Ribe



Über den kleinen Steg Skomagerslippen überqueren wir die RibeÅ in Richtung Altstadt und Skibbroen.

Güter werden im Hafen von Ribe schon lange nicht mehr umgeschlagen. Heute machen hier nur noch Freizeitkapitäne ihre Motor- und Segelboote fest.


Große Backsteinhäuser an der Schiffsbrücke von Ribe




Die Schiffsbrücke wird von großen Backsteinhäusern gesäumt, die darauf hinweisen, dass hier früher mit dem Warenumschlag gute Gewinne erzielt wurden.


Historisches Wirtshaus Sælhunden an der Skibbroen in Ribe
Warenumschlag war damals harte körperliche Arbeit. Und wer sich körperlich anstrengt, bekommt Durst. Und wer lange durch die Straßen von Ribe läuft auch.

Abhilfe schafft das historische Wirtshaus "Sælhunden" an der Skibbroen direkt am Hafen, das einen Besuch wert ist. Nicht nur wegen der erfrischenden Getränke und der ausgezeichneten Fischgerichte, die übrigens bei gutem Wetter auch vor dem Haus und sogar an Tischen direkt am Kai serviert werden.


Erlebenswert ist auch das Ambiente innerhalb des alten Gasthauses mit seinen kleinen rustikalen Räumen mit den niederen Decken.


Hochwassersäule am Skibbroen in Ribe








Wenige Meter flußab zeigt die Sturmflutsäule die Hochwasserstände an. Die Höchstmarken von 1634 und 1825 machen deutlich, dass damals fast ganz Ribe mehrere Meter tief im Wasser versunken war.


Farbenfrohe Fassaden im Erik Menveds Vej in Ribe




Durch den Erik Menveds Vej, der den Namen des dänischen Königs Erik VI. Menved trägt und dessen bunte Häuserfassaden uns ein wenig an Burano in der Lagune von Venedig erinnern, ...


Wallanlage von Riberhus Slotsbanke in Ribe... erreichen wir die Reste des Schlosses Riberhus.
  
Riberhus Slotsbanke ging auf die von König Niels im 12. Jahrhundert gebaute Burg zurück, die später zu einem Schloss um- und ausgebaut wurde und sogar königliche Residenz wurde.
  
Während des Schwedenkrieges wurde Riberhus Slotsbanke 1659 schwer beschädigt und in der Folge von der Bevölkerung als Steinbruch genutzt, um die zerstörten Wohnhäuser instand zu setzen.
 
Die heute noch vorhandenen Wallanlagen lassen die Dimension des ehemaligen Königsschlosses gut erkennen.



Hier geht es weiter zu Teil 2 unseres Rundgangs durch Ribe:
Von der Fiskergade zu Ribes Vikinger und zum Dom 



Weitere Infos zu Ribe:
Ribe Katedralsskole

Den Gamle Arrest

Hotel Dagmar

Restaurant Sælhunden










Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 18.06.2008