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Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info
Schleswig
Zum Schloß Gottorf und zum Prinzenpalais
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Wir
verlassen den Rathausmarkt und gelangen durch die Marktstraße
in die "Lange Straße", in der man einige sehenswerte Gebäude
findet.
Das Haus mit der roten Fassade und der
Nummer 6 wurde entgegen der Jahreszahl an der Fassade
bereits um das Jahr 1650 von Bürgermeister Johann Adolph Becker
errichtet,
später wohnten hier Hofbeamte und wohlhabende Bürger.
Seit 1995 befindet sich das Gebäude in städtischem Besitz.
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Gegenüber
den Bürgerhäusern mit den Hausnummern 12, 14 und 16...
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steht das in niederländischem Barockstil
erstellte "Arbosche Haus" von 1735, dessen
Name auf die Familie Arbo, die ersten Eigentümer, zurückgeht. Es
hat die Hausnummer 9.
Das Wappen über dem Eingangsportal erinnert an
die Familie Francke, die das Haus 1758 übernahm.
Ab
1920 gehörte das Arbosche Haus dem Schleswig-Holsteinischen
Bauernverband, seit dem Jahr 2004 ist es wieder in Privatbesitz.
Zwischen 2004 und 2007 wurde es von Grund auf saniert.
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An
der Kreuzung der "Kurze Straße" mit der "Lange Straße" erkennt
man vor dem Haus Nummer 18 noch die
alte Trasse der 1883 gegründeten Schleswiger Kreisbahn,
die Verbindungen nach Kappeln,
Satrup sowie nach Friedrichstadt an der Eider unterhielt.
Die
letzten planmäßigen Züge verkehrten hier 1988.
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Schräg
gegenüber an der Ecke Lange Straße / Königstraße
steht ein schön restauriertes Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert.
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Das
Bürgerhaus
Lange Straße Nr. 19 diente über mehrere Jahrhunderte hinweg
Hofbeamten, Kaufleuten, Juristen und Medizinern als
Wohnsitz.
Wappen und Inschriften deuten darauf hin,
dass das repräsentative Gebäude 1574 von Bürgermeister
Heinrich Münden und dessen Ehefrau Gesche errichtet
wurde.
Eine an der Fassade angebrachte Steintafel
zeigt in lateinischer Schrift den Text:
"Bewahre
oh Herr dieses Haus, und segne alle, die darin wohnen,
durch Jesus Christus Amen."
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Dort
wo die Lange Straße in die Straße "Gallberg"
übergeht, steht mit der Hausnummer 4 der "Schmiedenhof".
Amtsinspektor und Kammerdiener Joachim Schmieden ließ
das Barock-Gebäude 1662 errichten.
Heute ist der
Schmiedenhof in städtischem
Besitz.
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Wir
biegen nach links in die Fußgängerzone "Mönchenbrückstraße"
ein, ...
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der wir bis zum Capitolplatz folgen, um dann ...
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durch die Plessenstraße und vorbei am Brunnen mit dem
Fischer-Ehepaar...
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zum Alten Kreisbahnhof zu gehen, der im Jahr 2004
renoviert wurde und in dem man seitdem das "Hotel
Alter Kreisbahnhof" findet.
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Wenige
Meter weiter steht der klassizistische "Plessenhof" aus
dem Jahr 1798, in dem die Schleswiger Tourist-Information
untergebracht ist.
Seinen Namen erhielt der Plessenhof
von dem preußischen Landrat Baron Hugo von Plessen,
der hier seinen Wohnsitz hatte.
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Eines
der ältesten Häuser in Schleswig ist das "Königsteinsche Palais"
auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es wurde im
15. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich
dem Bischof als Stadtsitz.
Im 17. Jahrhundert
übernahm Baron von Königstein das Gebäude und ließ es
zu einem repräsentativen Adelssitz umbauen. Heute ist
im Königsteinschen Palais das Landesbauamt untergebracht.
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Durch
die Königswiesen und über den Schleikanal hinweg...
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erreichen wir das Ufer der Schlei auf Höhe der Möweninsel.
Die
Möweninsel ist heute Brutplatz von mehr als 1500 Lachmöwen-Paaren
und wurde wegen der kontinuierlich sinken Anzahl von
Brutpaaren zum Vogelschutzgebiet erklärt, das nicht betreten
werden darf. Betreut und bewacht wird sie vom "Möwenkönig",
dessen Amt und Funktion mehr als 250 Jahre zurückreicht.
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Damals hatte der Möwenkönig den Nachschub an Möweneiern
für die Tafel des Gottorfer Hofes sicherzustellen und
die Insel vor Eierdieben zu schützen. Nur einmal im
Jahr durfte das Volk beim "Möwenpreis" die
Insel betreten und Eier sammeln.
Als man 1989
feststellte, dass die Möweneier stark mit Schadstoffen
belastet sind, wurde der Verzehr wegen der gesundheitlichen
Risiken verboten. Geblieben ist der Verzehr
der traditionellen Schleswiger Spezialität "Möwenschiss":
Ein klarer Schnaps garniert mit einer Scheibe Mettwurst
und einem Klecks Senf oder Meerrettich.
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Von
hier sieht man auch den in der Bevölkerung umstrittenen,
90 Meter hohen Wiking-Turm, der in den 1970-er Jahren
in die Schlei hineingebaut wurde. Im 26. Stock
des Hochhauses gibt es ein Café, von dem aus man einen
tollen Ausblick auf den Yachthafen, die Stadt und die
Schlei mit der Möweninsel hat. Jedenfalls bei gutem
Wetter.
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Folgt
man der Schleiuferpromendade und dem Gottorfer Damm
in westlicher Richtung, erreicht man den von einem breiten
Burggraben umgebenen...
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und durch ein hohes Tor gesicherten...
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barocken Südflügel von Schloß Gottorf mit den davorliegenden
Wachhäusern. Schloß Gottorf entstand aus der
im 12. Jahrhundert hier vorhandenen Wasserburg
von Bischof Occos und wurde nach und nach zum größten
Schloss in Schleswig-Holstein um- und ausgebaut. Von
Schloß Gottorf aus wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg
das Land regiert und hier war auch lange Zeit das kulturelle Zentrum
von Schleswig-Holstein. Heute ist Schloß Gottorf
Sitz des Landesmuseums für Kunst und Kultur, das neben
bedeutenden Kunstsammlungen auch die im Windebyer Moor
gefundenen Moorleichen aus der Eisenzeit und das Nydam-Ruderschiff
aus dem Jahr 320 zeigt.
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Das
hohe, mit Säulen verzierte Eingangsportal führt in den
Innenhof des weitläufigen Schlosses, das für den Besucher
eine Reihe von sehenswerten Räumlichkeiten bereithält,
darunter Weißer Saal, Blauer Saal, Plöner Saal, Hirschsaal
und Gotische Halle.
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Vor
und in den ehemaligen Stallungen von Schloß Gottorf findet
man zeitgenössische Kunst, darunter Werke von Emil Nolde,
Ernst Barlach, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka
und Max Beckmann...
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und das Zweigespann
mit Wagenlenkerin von Hans Wimmer.
Das Atelier
des im Jahr 1992 verstorbenen Bildhauers mit einer Vielzahl
von Originalen ist hier dauerhaft ausgestellt, den Großteil
seiner Werke vermachte der mit vielen Auszeichnungen
geehrte Hans Wimmer der Stadt Passau. Sie sind dort
in der Veste
Oberhaus zu sehen.
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Überquert
man den Burggraben
und folgt der Schlossallee, erreicht man den Schlosspark
mit dem Fürstengarten und dem berühmten Globushaus.
Wegen
der schnell aufziehenden Gewitterfront vertagen wir
unseren Besuch bei Herkules und Hydra im Spiegelteich
vor dem Globushaus, ...
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um uns in der Gottorfstraße das Oberlandesgericht
von 1879 anzusehen, das wegen seiner roten Fassade und
seines Bauvolumens im Volksmund "Roter Elefant"
genannt wird.
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Vorbei
an der gegenüber liegenden Grünanlage mit dem Denkmal für
die Gefallenen des 1. Weltkriegs...
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erreicht man das "Prinzenpalais" in der Friedrichstraße.
Der
dreiflügelige Bau entstand um 1700 und erhielt seinen
Namen nach einem der Vorbesitzer: Friedrich Emil August Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Noer.
Heute
ist im Prinzenpalais das Landesarchiv untergebracht,
das mehr als 12.000 Pergamenturkunden, 25.000 Karten
und 100.000 Bücher mit landeskundlichem Inhalt aufbewahrt.
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Der
mit einem großen Wappen am Torhaus verzierte Durchgang schräg gegenüber führt zu "Gründeroths Hof".
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Den
ehemaligen Adelshof ließ Herzog Friedrich III. im Jahr
1634 durch Johannes Hecklauer als herrschaftliches Gästehaus
errichten. 1675 erwarb der Hofmarschall Friedrich von
Gründeroth das Anwesen und ergänzte es um das Torhaus.
Seit
1932 ist in Gründeroths Hof das Stadtmuseum von Schleswig
untergebracht, das die Geschichte der Stadt und die
deutsch-dänische Vergangenheit aufzeigt. Im Dachgeschoß
wartet eine große Spielesammlung auf große und kleine
Besucher.
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In den Nachbargebäuden findet man
eine historische
Druckerei, eine Ausstellung zur Geschichte der Fotografie
und ein Teddybär-Museum.
In Gründeroths Hof können
Familien - nicht nur bei schlechtem Wetter - mehrere
Tage verbringen ohne dass Langeweile aufkommt.
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