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Sittard
  
"Ein feines Städtlein"
Albrecht Dürer im Juli 1520

 

Häuserfassaden am Markt von Sittard

 


Sittard wird zur Zeit der Karolinger zwischen 700 und 1000 n. Chr. gegründet, ein genaues Datum ist nicht überliefert. Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 1157. Damals besteht die Grundbarkeit Sittard aus mehreren Siedlungen und einer befestigten Motte an der Stelle des heutigen "Oude Markt".

1243 erhält die Siedlung durch den minderjährigen Walram II. - später auch "Walram der Gute" genannt - und dessen Mutter Elisabeth van Bar das Stadtrecht verliehen, kurz darauf werden die Dörfer Wehr, Broeksittard, Munstergeleen und Hillensberg der Stadt angegliedert, die bis in das Jahr 1280 zum Herzogtum Limburg an der Vesdre gehört. Es ist damals die einzige Stadt im westlichsten Hoheitsgebiet des Limburger Regenten und erhebt deshalb in der Neuzeit den Anspruch, historisch gesehen der Nabel der heutigen, im Jahr 1815 gegründeten, niederländischen Provinz Limburg zu sein.

Ab 1280 regieren die Herren von Valkenburg über Sittard, um 1300 später herrschen sie auch über Munstergeleen und Born. Zwei Jahrzehnte später können sich dann die Valkenburger den erstarkenden Herrschern in Brabant und Lüttich nicht mehr erwehren: 1318 fällt der Herzog von Brabant ins Land der Valkenburger ein und erobert dabei auch die Stadt Sittard.
 

Historische Gemeindewappen

 

Historisches Wappen der Gemeinde Sittard

Historisches Wappen der Gemeinde Broeksittard

Historisches Wappen der Gemeinde Munstergeleen

Historisches Wappen der Gemeinde Limbricht

 

 

Sittard

Broeksittard

Munstergeleen

Limbricht

 


Im Jahr 1400 wird die Stadt zusammen mit den Gemeinden Born und Susteren für 70.000 Gulden an den Herzog von Jülich verkauft und von diesem in der Folge mehrfach verpfändet. Als das verpfändete Sittard 1494 zurück an den Herzog von Jülich und Geldern fällt, setzt dieser einen "Ambtmann" ein, der seine Interessen wahrt und der die Anordnungen und Gesetze des Jülichers durchsetzt.

1543 muss sich der Landesherr Wilhelm V. im "Geldrischen Erbfolgekrieg" dem von Rene von Oranien geführten kaiserlichen Heer ergeben, weil die erhoffte französische Unterstützung ausbleibt. Die Stadt Sittard unterwirft sich Kaiser Karl V., indem sie eine Abordnung zu dem in Wassenberg weilenden Kaiser schickt und diesem die Stadtschlüssel übergibt. Im nachfolgenden Vertrag von Venlo ist Karl V. dem geschlagenen Herzog Wilhelm gegenüber sehr gnädig: Der Jülicher muss zwar große Teil von Geldern abtreten, die nun niederländisch werden, Sittard und dessen unmittelbares Umland verbleiben ihm aber. Allerdings müssen die Festungswerke gesprengt und die Wehrmauer geschliffen werden.

1555 werden die Selfkant-Gemeinden Tüddern und Süsterseel angegliedert. Um die Administration und die Finanzen der durch die Angliederungen stark gewachsenen Stadt kümmert sich nun ein Bürgermeister.


Wappen der niederländischen Stadt Sittard
Wappen von Sittard seit 1982


Im sieben Jahre dauernden "Holländischen Krieg" des französischen Königs Ludwig XIV. gegen die im Jahr 1581 aus der Utrechter Union hervorgegange "Republik der Sieben Vereinigten Provinzen der Niederlande" marschieren 1677 französische Truppen auch in Sittard ein. Auf Befehl des kommandierenden Generals Melac legen dessen Soldaten die Stadt in Schutt und Asche. Der gleiche Comte de Melac lässt ein Jahrzehnt später mit äußerster Brutalität die Städte Mannheim, Speyer und Worms vernichten, 1689 befiehlt er sogar die Sprengung des Heidelberger Schlosses.

Während der französischen Revolution marschieren 1794 erneut französische Truppen in Sittard ein und besetzen die Stadt. Im Folgejahr setzen sie eine weitreichende Landreform durch, die Sittard zum Zentrum der neuen Großgemeinde mit den zugehörigen Ortschaften Berg, Born, Broeksittard, Buchten, Einighausen, Grevenbicht, Guttecoven, Hillensberg, Holtum, Limbricht, Susteren, Süsterseel, Tüdderen, Urmond und Wehr werden lässt.

Folgerichtig bestimmen die Franzosen vier Jahre später Sittard zum Zentrum des neuen Kantons, der dem "Département de la Roer" angehört. Die Orte Havert und Millen werden angegliedert.

Durch die die Beschlüsse des Wiener Kongresses im Jahr 1814 und die nachfolgende Zusammenlegung der südlichen und nördlichen Provinzen zum "Vereinigten Königreich der Niederlande" wird Sittard 1815 niederländisch, eine in der Bevölkerung umstrittene Angliederung. So verwundert es nicht, dass sich die Stadt 1830 der pro-belgischen Loslösungsbewegung anschließt. Die anti-niederländischen Bestrebungen erhalten jedoch wenige Jahre später einen Dämpfer: Durch den Londoner Vertrag von 1839 wird die Stadt dauerhaft dem heutigen Königreich der Niederlande zugeschlagen.

 


Begleiten
Sie uns nun auf unserem Rundgang durch die Altstadt von Sittard:

 


Vom Dominicanenwal zum Markt


St. Michielskerk und Basilika Onze Lieve Vrouw van het heilig Hart


Vom Markt zum Kritzraedthuis und zu den Wällen

 

 


Stadtplan von Sittard-Geleen
 

 

 

Allgemeine Tipps:

 

   Anreise

Sittard liegt im Süden der niederländischen Provinz Limburg nahe der deutsch-niederländischen und der niederländisch-belgischen Grenze.

Mit dem Auto erreicht man Sittard von Norddeutschland kommend am besten über die A40 Duisburg - Venlo und von da über die neugebaute Autobahn nach Maastricht. Von Süddeutschland aus empfiehlt sich die Anreise über die A76 Köln - Aachen - Heerlen bis zur Abfahrt Geleen-Sittard.

Mit der Eisenbahn ist Sittard von Aachen und Maastricht aus über Heerlen sowie von Eindhoven aus über Roermond im Stundentakt zu erreichen.
 

   Hotels

  Hotels buchen:
Hotel Reservation Service

 

   Links

Gemeente Sittard-Geleen
VVV Tourist-Information Südlimburg: Sittard

 

   Literaturtipps

Reiseführer Niederlande von Dirk Sievers
Reiseführer Niederlande von Dirk Sievers

 

   Parken in Sittard

Parkmöglichkeiten gibt es in Sittard ausreichend: In der Nähe der Altstadt gibt es 17 ausgeschilderte Parkplätze, die zum Großteil jedoch nur für 2 bzw. 4 Stunden in Anspruch genommen werden dürfen. Wir empfehlen deshalb die Parkhäuser "Odaparking" in der Haspelsestraat 41 und "Parkeergarage Hub Dassenplein" in der Schuttestraat 5. In beiden ist ganztägiges Parken möglich und die Parkgebühr ist - im Gegensatz zu den anderen Parkplätzen - bei der Ausfahrt zu bezahlen.
Hier finden Sie einen Parkwegweiser der Stadtverwaltung Sittard-Geleen
 

   Partnerstädte

Die Partnerstädte von Sittard sind Böblingen in Baden-Württemberg und Hasselt in der belgischen Provinz Limburg.
 

   Veranstaltungen

Karneval in Sittard
Sittard hat sich zu einer Hochburg des rheinisch/niederländischen Karnevals entwickelt. Hier feiert man die närrischen Tage sogar mit einem traditionellen Faschingsgebäck, die "Nonnevotte".

Sint Josephmarkt
Seit mehr als 200 Jahren feiert man in Sittard jedes Jahr am 19. März, dem Namenstag des Heiligen Joseph, einen großen Jahrmarkt, der im Volksmund "Sint Joep" genannt wird. Es ist der älteste und wohl auch der größte Jahrmarkt in den Niederlanden, die Stände und Verkaufswagen reihen sich über mehr als fünf Kilometer aneinander.









 




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Seite erstellt: 03.09.2010