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Soest
    
Zum Osthofentor und zum Großen Teich

 


Fachwerkfassaden am Vreithof der Stadt Soest



Entlang der Nordseite des historischen Rathauses schlendern wir zum neu gestalteten "Vreithof", auf dem traditionell der Soester Wochenmarkt stattfindet und wo sich einmal im Jahr mittelalterlich gekleidete Händler, Gaukler, gemeines Volk und Bettler zum Mittelaltermarkt "Gaudium in Susato" treffen.


Stark überhängende Fachwerkfassade am Vreithof in Soest








Den Vreithof begrenzen einige sehenswerte Fachwerkhäuser wie das stark überhängende Kaufmannshaus mit der Hausnummer 10, dessen drei obere Stockwerke zum Einlagern von Handelswaren genutzt wurden...


Kleines Fachwerkhaus am Vreithof in Soest









... oder das kleine, schmucke Haus Nummer 1, dessen Treppe von roten Kletterrosen flankiert ist.


Blumengeschmücktes Fachwerkhaus am Vreithof in Soest









Ganz erstaunlich: Das Fachwerkhaus mit dem ehemaligen Gasthaus "Die Traube", 1661 von Baumeister Johan Ficke für die Eheleute Peter und Elisabeth Huleman errichtet, wartet seit Tagen auf neue Mieter.


Rückseite des Rathauses am Vreithof in Soest




Die Westseite des Vreithof begrenzt der "neue" Teil des historischen Rathauses, der so bezeichnet wird, weil dieser Ostflügel mehrfach umgebaut und stark verändert wurde, zuletzt im Jahr 1929.


Alte Fachwerk-Fassaden in der Probst-Nübel-Straße in Soest


Wir biegen in die Probst-Nübel-Straße ein, die nach Johann Eberhard Nübel (1802-1876) benannt wurde. Johann Eberhard Nübel wurde im Jahr 1859 erster Probst von St. Patrokli.

Hier am Loerbach waren früher die Loh- und Weißgerber angesiedelt, die das Wasser des Baches zur Herstellung von Lederkleidung, Schuhen und Sätteln nutzten.


Haus Stuve aus dem Jahr 1722 in der Osthofenstraße von Soest






Vorbei an der Fachwerkfassade von "Haus Stuve" aus dem Jahr 1722...


Osthofenstraße nahe dem Osthofentor in Soest






... folgen wir der Osthofenstraße bis...


Osthofenstraße und Osthofentor in Soest



... zum Osthofentor, dem einzigen erhaltenen Stadttor von Soest.

Das Osthofentor wurde von 1523 bis 1526 errichtet und ersetzte ein älteres, kleineres Stadttor.


Blick vom Nottebohmweg auf die Feldseite des Osthofentores in Soest


Das auf der Feldseite mit Schießscharten und Erkern versehene Osthofentor hatte früher auch ein Außentor und einen Zwinger, der Tordurchgang war durch schwere Torflügel und ein Eisengitter gesichert. Das ursprünglich in die Stadtbefestigung integrierte Tor steht heute frei, weil die angrenzende Wehrmauer im Jahr 1890 abgebrochen wurde.

1982 wurde das Osthofentor renoviert und in den oberen Stockwerken das "Osthofentormuseum" eingerichtet. Das Museum zur Geschichte von Soest zeigt mittelalterliche Waffen- und Wehrtechnik und verdeutlicht die Stadtentwicklung vom Mittelalter bis in die Neuzeit.

Hier findet man auch eine weltweit einmalige Sammlung mit 25.000 historischen Armbrustbolzen aus dem 14. - 16. Jahrhundert, die zuvor bei Umbauarbeiten im Westwerk der Kirche St. Patrokli entdeckt worden waren.


Altre Stadtmauer von Soest am Nelmannwall nahe dem Osthofentor




Nachdem wir uns den angrenzenden Wall und die parallel zum Nelmannwall verlaufende Stadtmauer angesehen haben, gehen wir durch die Straße "Düsterpoth" ...


Kirche St. Maria zur Höhe in Soest


... zur Kirche St. Maria zur Höhe. Das im Volksmund auch "Hohnekirche" genannte Gotteshaus wurde zwischen 1220 und 1230 auf den Resten einer kleinen Vorgängerkirche aus dem 12. Jahrhundert als Hallenkirche errichtet.

Die Haube wurde 1671 aufgesetzt, nachdem das eingestürzte oberste Geschoss des Turmes erneuert war.


Portal der auch Hohnekirche genannten Kirche St. Maria zur Höhe in Soest








Das Hauptportal auf der Südseite der Hohnekirche zeigt im Tympanon neben einer Kreuzigungsgruppe auch kniende, liegende und kopfstehende Figuren sowie ungewöhnliche Verzierungen.


Hauptschiff und Chor der Kirche St. Maria zur Höhe in Soest





Ungewöhnlich ist auch der Innenraum von St. Maria zur Höhe: Er ist breiter als lang und die Seitenschiffe werden nur durch zwei Pfeiler vom Hauptschiff abgetrennt.


Altar und Altarbild der Kirche St. Maria zur Höhe in Soest





Sehenswert ist nicht nur der vom Meister von Liesborn um 1470 geschaffene Altar, dessen Altarbild die Kreuzigung Christi darstellt, ...


Sakramentshaus vor farbenprächtigen Wandmalereien in der Hohnekirche in Soest









... auch das Sakramentshaus vor den farbenprächtigen Wandmalereien...


Mittelalterliche Deckenmalereien in der Kirche St. Maria zur Höhe in Soest





... und die zwischen 1220 und 1260 entstandenen mittelalterlichen Deckenmalereien lohnen einen Besuch.


Taufe der Kirche St. maria zur Höhe in Soest








Die Taufkapelle befindet sich hinter niederen, verzierten Säulen in der Südwestecke des Gotteshauses, der figurengeschmückte Taufstein ist erstaunlicherweise breiter als die Zugänge zur Taufkapelle.


Mittelalterliches Scheibenkreuz in der Hohnekirche in Soest






Absoluten Seltenheitswert hat das mittelalterliche Scheibenkreuz aus dem frühen 13. Jahrhundert.

Das lateinische Kreuz ist mit Reliefscheiben verziert, die Scheibe hat einen Durchmesser von 2,70 Metern. Es ist das einzige Kreuz dieser Art in Deutschland; Scheibenkreuze kennt man sonst nur auf der schwedischen Insel Gotland.


Orgel von 1679 in der Hohnekirche in Soest






Die wunderschöne Orgel der Hohnekirche wurde 1679 gebaut und im Jahr 1730 renoviert.


Türme der Kirche St. Maria zur Wiese in Soest








Ganz in der Nähe steht westlich der Hohnekirche unser nächstes Ziel, die gotische Hallenkirche "St. Maria zur Wiese", die im Volksmund auch "Wiesenkirche" genannt wird.

Um sie zu erreichen, ...


Pfarrhaus der St. Marien-Kirche in der Wiesenstraße in Soest





... folgen wir der Wiesenstraße und passieren das Pfarrhaus der Wiesenkirche, das sich mit seiner Bauweise deutlich von den vielen Fachwerkhäusern der Stadt abhebt.


Eingerüsteter Turm der Kirche St. Maria zur Wiese in Soest




Hier im lange brachliegenden Nordosten der Soester Altstadt stand im 13. Jahrhundert die Vorgängerkirche "St. Maria in palude" - Maria in den Sümpfen, die nach der Trockenlegung des Feuchtgebietes erstmals im Jahr 1257 als "St. Maria in pratis" - in den Wiesen - urkundlich erwähnt wurde.

Mit dem Bau der heutigen Wiesenkirche wurde 1313 begonnen, vollendet wurde sie nach mehreren langjährigen Bauunterbrechungen wegen Geldmangels erst 1882.

Die Türme von St. Maria zur Wiese folgten mit Unterstützung durch das preußische Königshaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bei unserem Besuch sind sie wegen mehrjähriger Sanierungsarbeiten teilweise eingerüstet.


Portal der Kirche St. Maria zur Wiese in Soest



Das Südportal der dreischiffigen, gotischen Hallenkirche wurde im 14. Jahrhundert fertiggestellt.

Besonders sehenswert sind im Kircheninneren der Flügelalter aus der Schule des Conrad von Soest um 1420, der St. Annen-Flügelaltar von 1473 und der Brabanter Schnitzaltar.

Einzigartig ist die um 1500 entstandene Glasmalerei an einem Fenster über dem Nordportal, die das "Westfälische Abendmahl" zeigt: Jesus und die Jünger sitzen in einem westfälischen Gasthaus beim Abendmahl mit Schinken, Pumpernickel, Bier, Schnaps und Schweinskopf...

Fotos haben wir im Kircheninneren nicht gemacht, es besteht ein Photographierverbot.


Kopfsteingepflasterte Hohe Gasse nahe der Kirche St. Maria zur Wiese in Soest









Vorbei am Grünsandstein-Bogen der engen "Hohe Gasse"...


Fachwerkhaus Am Damm nahe dem Großen Teich in Soest









... gehen wir zum "Damm", der Straße "Am Seel"...


Großer Teich in Soest
... und zum "Großen Teich".

Der sich ursprünglich bis zur Wiesenkirche erstreckende Quellsumpf wurde im 12. Jahrhundert eingefasst und zu einem Teich aufgestaut. Mehrere Quellen mit Trinkwasserqualität versorgen den Großen Teich auch heute noch mit Frischwasser.

Links im Bild führt die schon im 14. Jahrhundert zur Bestrafung von Felddieben benutzte "Gelbe Wippe" in den Teich, am rechten Ufer findet man den kleinen Theodor-Heuss-Park, die Terrasse des Restaurants Bontempi...


Teichsmühle am Großen Teich in Soest



... und die "Teichsmühle", in der die Tourist-Information Soest untergebracht ist.

Die nach der Aufstauung des Großen Teiches entstandene und erstmals im Jahr 1231 erwähnte Mühle gehörte früher dem St. Patrokli-Stift.


Mühlrad der Teichsmühle am Großen Teich in Soest







Die Teichsmühle wurde in den 1930-er Jahren nach den Plänen von Paul Schlipf erweitert.

Das Wasserrad der Teichsmühle wird heute nur noch zu Schauzwecken bewegt.


Großer Teich in Soest mit den Türmen von St. Patrokli und St. Petri




Bevor wir zum Marktplatz von Soest weitergehen, machen wir auf der Terrasse des Restaurants Bontempi Mittagspause und genießen die leckeren Pizzen, den Rotwein aus Montepulciano und den wunderschönen Blick auf den Großen Teich und die Türme von St. Patrokli und St. Petri.



Hier geht es weiter:
Vom Markt zur Stadthalle


Weitere Informationen:
Soester Mittelalterfestival

Osthofentormuseum

Evangelische Kirchengemeinde St. Maria zur Höhe

Evangelische Wiese-Georg Kirchengemeinde Soest

Tourist-Information Soest

Bontempi im Park









 



Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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Seite erstellt: 21.10.2009