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List auf Sylt
  
Die "Alte Bootshalle" von Jünne Gosch

 


Gosch-Zelt mit Fischverkauf

"Alles Gute kommt von oben.
Was man liebt, kommt aus dem Meer."

Jürgen Gosch
 

Jürgen Gosch stammt aus Tönning. 1966 schickte sein Meister den 25-jährigen Maurergesellen zum Arbeiten auf die Insel Sylt.

Nach wenigen Wochen auf Sylt hatte "Aal-Jürgen" einen Nebenjob: nach Feierabend verkaufte er den Inselgästen frische Krabben und Aal.


Gosch-Handwagen zum Fischverkauf
  
Im Jahr darauf kündigte er seinen Job und pendelte fünf Jahre lang mit seinem Aal-Korb bei Wind und Wetter zwischen Lister Hafen, Wenningstedt, Westerland und dem FKK-Strand bei Buhne 16.

1972 erlaubte ihm die Behörde nach langen und zähen Verhandlungen schließlich, am Lister Hafen einen kleinen Stand aufzustellen.

Mit Hilfe der ursprünglich zwei mal zwei Meter großen Bude konnte das Angebot erweitert werden und was mindestens genau so wichtig war: es war die "Nördlichste Fischbude Deutschlands".


Gosch: Zum feuchten Hering
  
Sein zweites Standbein wurde ein Stand in der Friedrichstraße in Westerland, in dem seine Mutter über 20 Jahre lang ihre Gäste mit frischem Fisch, Salaten und Fischbrötchen verwöhnte.

Bald darauf folgte eine kleine Fischfabrik und eine Räucherei in List, was ihn autark machte und ihm ermöglichte, auch den Versandwünschen seiner Kunden nachzukommen.

Und weil in den Großstädten auf dem Festland, im Gegensatz zur Insel, immer Saison ist, eröffnete er nach und nach Filialen in Hamburg, Bremen, Stuttgart, Berlin und Hannover und einen Versandhandel.


Bootshalle mit Fischtresen
Bis 1993 waren Jürgen Gosch und seine Kunden an der nördlichsten Fischbude Deutschlands der Witterung ausgesetzt. Um auch in diesem Punkt unabhängiger zu werden, pachtete er in diesem Jahr die "Alte Bootshalle", ein großes Gebäude am Lister Hafen, das zu einem ungewöhnlichen Fischrestaurant mit stimmungsvollem Ambiente umgebaut wurde.

  
Sein Motto:
"Überall wo Gosch ist, da kriegt man Appetit
Wenn man die leckeren Meeresfrüchte sieht!
Überall wo Gosch ist, da wird ein Stückchen Sylt
mit auf Deinen Teller liebevoll gefüllt!" 


Bootshalle mit frischen Meereskostbarkeiten



Wir haben hier regelmäßig "zugeschlagen"...

... Scampi mit Knoblauchsauce, ...

... Lister Hafentopf, ...

... Rotbarsch mit Bratkartoffeln, ...

... Scampi mit Currysauce, ...


Bootshalle: das Eis zum Kühlen der Auslage wird erneuert


... Scampi mit Hummersauce, ...

... Lachs, Matjes, Sahnehering, ...

... Dorschfilet mit Salzkartoffeln und Senfsauce, ...

... Lachs mit Rösti...

Ja, Sie vermuten richtig, wir waren in der Tat häufig in Jürgen Gosch's Bootshalle zu Gast.


Bootshalle am Vormittag mit noch wenigen Besuchern




Einen Sitzplatz haben wir immer gefunden, es war Februar.

Während der Hauptsaison wird Ihnen das sicher nicht immer gelingen.


Zelt vor Bootshalle mit Kennebunkport





Dann sollten Sie in das geräumige Zelt vor der Bootshalle ausweichen...


Zelt vor Bootshalle mit Publikumsandrang





... das kulinarische Angebot, der Service und die Stimmung sind hier genauso gut. Auch dies haben wir selbstlos ganz ausgiebig getestet.


Bootshalle mit Ruderboot an der Decke hängend






Die Dekoration der "Alten Bootshalle" ist sehenswert!


Bootshalle Dekoration Mann im Mastkorb angelt






Ob die lustigen Figuren im Mastkorb ...


Dekoration Bootshalle Seeleute in den Rahen






... oder auf den Rahen, ...


Dekoration Bootshalle Heringsschwarm im Netz

... ob das auf der Empore gelegene, liebevoll gestaltete Captain's Deck oder die gemütlichen Nischen seitlich der Bühne, das dürfen Sie sich nicht entgehen lassen.

Mindestens einmal muss jeder Syltbesucher während seines Urlaubs hier gewesen sein - für die meisten wird es bei diesem einen Mal sicherlich nicht bleiben.

In diesem Punkt haben wir einschlägige Erfahrung.


Dekoration Bootshalle Fischer holt den Fang ein


In seinem sehr empfehlenswerten Buch "Eine Insel, Gosch und Meer" erzählt Jürgen Gosch seinen Werdegang . Die unterhaltsame Lektüre ist mit vielen Fotos und Aquarellen versehen. Prommi's kommen ebenfalls zu Wort.

Einige einfache Rezepte zum Nachkochen sind auch enthalten, sein Rezept der Shrimps à la Gosch hält er aber weiterhin streng unter Verschluss.


Bootshalle Zapfanlage im Bug der Seute Anna

Verständlicherweise wird im Bug der "Seute Anna" weder Kölsch noch Alt-Bier gezapft: hier fließt friesisch-herbes Jever frisch vom Fass: Geschmack braucht halt Charakter.

Wir haben aber auch mehrere hoch-zufriedene Bajuwaren gesichtet, die hier ihre gewohnten Schneider Weisse Hefe-Weizen einfahren konnten.

Wir fragten uns bei der vorgelegten Schlagzahl dann aber schon: "Wo geit all dat n's hin?"


Neubau der der nördlichsten Fischbude beim Richtfest



Richtfest für Jürgen Gosch's Neubau der nördlichsten Fischbude Deutschlands direkt neben der Alten Bootshalle war Ende Februar 2004.

Wir sind echt gespannt, was "Jünne" sich für diesen Neubau alles hat einfallen lassen...

... und in welchen Städten auf dem Festland er neue Filialen eröffnet.


Jünne Gosch im Gespräch mit Gästen

Was aus dem "alten Gosch" wird, steht jedenfalls fest:


"Ich bleibe der 'Nördlichsten Fischbude Deutschlands' treu,
solange es geht. Hier gehöre ich hin.
Hier bin ich in meinem Element und für jeden Gast da.
Und immer gilt:
Gönn' Dir Gutes, gönn' Dir Gosch!"



Stimmt!



So, wir genehmigen uns jetzt noch einen oder auch zwei,
Sie sollten derweil das List-Land besuchen.



 








Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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