Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Tondern
- Tønder "Älteste
Handelsstadt Dänemarks"
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Der
Hafen von Tondern ist bereits im 11. Jahrhundert bekannt.
Seit dem Mittelalter werden von hier überwiegend Vieh
und landwirtschaftliche Erzeugnisse verschifft.
In
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gründen Franziskaner
und Dominikaner in der Stadt erste Klöster. Nur
kurze Zeit später erhält Tondern im Jahr 1243 lübsches Stadtrecht
und entwickelt sich zum Handelszentrum der Region, obwohl
die Stadt wegen ihrer niederen Lage knapp über Meereshöhe
immer wieder von verheerenden Sturmfluten überrascht und
bis zu 6 Meter hoch überschwemmt wird.
Im 16. Jahrhundert
ordnet deshalb Herzog Johann der Ältere den Bau von Schutzdeichen
an, die zwar den regelmäßigen Überschwemmungen entgegenwirken
können, die aber auch eine allmähliche Versandung des Hafens
und des Zugangs zur Nordsee verursachen: Die alte Hafenstadt
verliert ihren Hafen. Eine Lösung ist schnell gefunden:
Tondern wickelt seinen Handel über die benachbarten Häfen
in Ruttebüll (dänisch: Rudbøl) und Hoyer (dänisch: Hojer) ab, die Gewinne schrumpfen dadurch aber
merklich.
Zu
neuem Wohlstand kommt das Bürgertum Mitte des 17. Jahrhunderts
durch seine guten Handelsbeziehungen zu Holland: Aus Flandern
importiert man das Know-how des Klöppeln. Bis weit ins 19. Jahrhundert
steht Klöppelspitze aus Tondern derjenigen aus Flandern in nichts
nach. In der Region klöppeln schließlich mehr als hunderttausend
Mädchen und Frauen in Heimarbeit, um ihren Familien das
dringend benötigte Zubrot zu verdienen. Die große Kasse machen
aber die Spitzenhändler aus Tondern, die ihr Monopol rigoros verteidigen
und das Unterschreiten der täglich abzuliefernden Mindestmengen
mit drakonischen Strafen ahnden. Große Patrizierhäuser mit
reich verzierten Portalen zeugen in der Fußgängerzone der
Stadt noch heute vom Wohlstand dieser Händler.
1848
schließt sich die Bürgerschaft von Tondern der Erhebung der Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark an.
Nach den Niederlage der Schleswig-Holsteiner bleibt
das in Personalunion mit dem Königreich Dämemark verbundene
Schleswig weiter dänisch verwaltet, um von 1864 bis 1920
zu Preußen und zum Deutschen Reich zu gehören. Der langanhaltende Streit
zwischen Deutschland und Dänemark um das Herzogtum Schleswig
endet 1920 mit dessen Teilung: Nordschleswig fällt durch
die im Versailler Vertrag festgeschriebene En-Bloc-Abstimmung
des Volksentscheides vom 10. Februar 1920 endgültig an Dänemark,
obwohl die Einwohner von Tondern mit
76,5 Prozent und von Hoyer mit 72,6 Prozent für einen Verbleib beim Deutschen Reich votieren
und auch Apenrade und Sonderburg mehrheitlich deutsch stimmen. Anders
als bei der Abstimmung in Südschleswig, wo einzelne Gemeinden
ihren Verbleib selbst bestimmen können, berücksichtigt die
En-Bloc-Abstimmung in Nordschleswig nur das Gesamtvotum
von knapp 75 Prozent für Dänemark. Am 15. Juni 1920 wird
folgerichtig Nordschleswig an Dänemark abgetreten. Für das
Deutsche Reich ist die Teilung Schleswigs ein herber Verlust,
für die Dänen eine späte, aber ohne das deutsch bleibende
Südschleswig gleichzeitig auch eine unvollständige Vereinigung
Jütlands. Heute
gibt es in Tondern nur noch eine deutsche, südlich der Grenze
eine dänische Minderheit.
Die
ehemalige Hafen- und Handelsstadt hat sich inzwischen zu einem Touristenmagnet
und Einkaufsparadies
nahe der deutsch-dänischen Grenze entwickelt, in dem Liebhaber
skandinavischer Produkte gerne einkaufen.
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Begleiten Sie uns nun
auf
unserem Rundgang durch Tondern:
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Vom
modernen Rathaus zum historischen Torvet
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Vom
Kirkepladsen in die Uldgade
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Mögeltondern
- Møgeltønder
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Übersichtskarte
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Partnerstädte von Tondern
sind Västervik in Schweden, Bamble in Norwegen, Närpes in
Finnland und Akranes auf Island.
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Allgemeine
Tipps: |
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Anreise
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Tønder liegt an der Vidå
in der Südweste-Ecke Jütlands nahe der
dänisch-deutschen Grenze.
Mit der Bahn kann man
Tønder von Niebüll aus mit den Zügen der Nord-Ostsee-Bahn
erreichen, von Norden her besteht eine Verbindung von Esbjerg
aus über Ribe.
Mit
dem Auto erreicht man Tønder am besten über die Autobahn
A7 / E45, die man auf dänischer Seite an der Abfahrt Nr. 75 verlässt
und dann der Fernstraße 8 folgt. Alternativ bietet sich
auch eine Anreise über Husum und Niebüll auf der Bundesstraße
5 an, die an der Grenze in die dänische Fernstraße 11 übergeht.
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Hotels
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Hotel buchen:
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Jugendherberge
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Tønder Vandrerhjem,
die Jugendherberge von Tondern, wurde 1972 erbaut und liegt
im Südosten der Stadt, nur wenige Gehminuten vom Zentrum
entfernt. |
Links
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Kommune
Tønder Turistbureau
Tønder Zeppelinmuseum
Tondern Historier
om Tønder
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Literaturtipps
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Dänemark
Nordseeküste
Dumont-Reisetaschenbuch
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Dänemark
Reisen mit Insidertipps
Marco-Polo Reiseführer
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Dänemark
Baedeker Allianz Reiseführer
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Veranstaltungen
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Tønder-Klöppelfestival Im
Abstand von drei Jahren organisiert Tondern ein überregional
bedeutendes, dreitägiges Festival, das an die alte Tradition
des Klöppelns anknüpft und das den mehr als zehntausend
Besuchern neben Ausstellungen und Verkaufsveranstaltungen
auch Klöppelkurse bietet. Die nächste Veranstaltung findet
vom 04. - 06. Juni 2010 statt.
Tønder-Festival Jeweils
am letzten August-Wochenende findet in Tondern
seit 1975 das weit über die Grenzen des Landes bekannte internationale
Folk-Festival statt, das mit mehr als 25.000 Zuschauern
eines der größten in ganz Europa ist.
Weihnachtsmarkt Ab
Mitte November verwandelt sich Tondern, die dänische "Weihnachtsstadt
des Jahres 1993", in einen großen skandinavischen Weihnachtsmarkt.
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