Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Pisa in
der Toskana Stadt der schiefen
Türme
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Ursprünglich
hatten wir gar nicht vor, nach Pisa zu fahren, denn den
"Schiefen Turm" kannten wir von vielen Bildern
und Berichten.
Es gibt wohl kaum einen Reiseführer über Italien, der die Stadt,
den Dom und den schiefen Turm nicht beschreibt.
Die begeisterten Schildungen unserer Tochter Sabine machten uns dann aber doch
neugierig - und dass es in Pisa mehrere schiefe Türme gibt,
erfahren wir erst vor Ort.
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Nach
zwei Stunden Fahrt erreichen wir die etwa 100.000
Einwohner zählende Stadt im Nordwesten der Toscana. Von unseren Gastgebern Gabi und
Klaus wussten wir, dass die Stadt verkehrsmäßig eine einzige
Katastrophe ist. Wir verzichten deshalb auf eine nervende Parkplatzsuche
in der Innenstadt und fahren direkt zum Bahnhof, wo wir
auf Anhieb einen freien Abstellplatz finden. In
den engen pisaner Innenstadtstraßen einen freien Parkplatz zu
ergattern kommt einem Sechser im Lotto gleich.
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Vom
Parkplatz in Bahnhofsnähe marschieren wir dann Richtung
Arno, denn das geschäftige Zentrum und der schiefe Turm
neben dem Dom liegen auf der anderen Flussseite. Auf der Ponte
Solferino genießen wir einen wunderschönen Blick über den
Fluss und die nahen Pisaner Berge.
Der Lagunenort lag zu Zeiten der Etrusker noch
am Meer, war in der Folge wichtiger römischer Flottenstützpunkt
und beherrschte als mächtige Seerepublik das Mittelmeer.
Die Schiffswerften waren berühmt, die Flotte bestand aus
mehr als 300 Galeeren. Im 13. Jahrhundert versandete der
Hafen immer mehr - heute liegt er 8 Kilometer ausserhalb
der Stadt.
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In
unmittelbarer Nähe der Brücke steht am südlichen Flussufer
die sehenswerte kleine gotische Kirche Santa Maria della Spina, die
im frühen 14. Jahrhundert erbaut wurde und mit vielen kleinen
Skulpturen verziert ist. Ein Dorn der Krone Christi wird
als Reliquie aufbewahrt und gab der Kirche ihen Namen.
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Fast
unglaublich aber wahr: Santa Maria della Spina stand früher hochwassergefährdet
auf Flusshöhe. 1871 wurde sie vor den häufigen Überschwemmungen
"nach oben" in Sicherheit gebracht.
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Am
südlichen Ufer des Arno entlang spazieren wir ...
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vorbei an alten Wohnhäusern, ...
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Handelsniederlassungen...
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... und
Palästen wie Logge di Banchi und Palazzo Gambacorti vorbei
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zur stark frequentierten, lauten und nach Zweitaktöl riechenden
Piazza Garibaldi. Hinter dem Platz findet man belebte Geschäftsstraßen
und etwas flussab ...
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hinter den Palazzi Reale und alla Giornata das Universitätsviertel mit seinen
engen Gassen und vielen kleinen,
gutbesuchten und preiswerten Lokalen. Über die Via Roma
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erreichen wir schließlich die Piazza dei Miracoli, auch
"Platz der Wunder" oder Piazza del Duomo genannt
mit Baptisterium, Dom und Schiefer
Turm.
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Mit dem Bau des knapp 60 Meter hohen Turmes
wurde 1173 begonnen, schon 1187 begann er sich noch während
der Bauzeit langsam zu neigen.
Um 1370 betrug die Neigung
1,60 Meter, 1550 etwa 3,80 Meter und 1817 wurden 4,97 Meter
Überhang gemessen.
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Der imposante, im
Jahr 1063 begonnene, romanische Dom wurde im 13. Jahrhundert
fertiggestellt. Hier findet man u.a. die Lampe, mit der
Galileo Galilei die Pendelgesetze entdeckte.
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Die
im 14. Jahrhundert vollendete Taufkirche ist mit 107 Metern
Umfang die größte ihrer Art weltweit. Die
Piazza ist mit den unzähligen Souvenir-Buden verunstaltet,
fest in asiatischer Hand und dermaßen überlaufen, dass wir
2½ Stunden auf eine Turmbesteigung zu gesalzenen Preisen
warten sollen, weil jeweils nur kleine Besuchergruppen hinauf
dürfen. Wir verzichten.
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Statt dessen schauen
wir uns noch einige der wunderschönen Skulpturen an
und schlendern
dann durch die enge Altstadt mit ihrer lärmenden Hektik zurück
zum Bahnhof...
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und sind froh, als wir am späten Abend wieder unser
ruhiges Domizil in Radicondoli erreichen.
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Literaturtipp:
Baedeker Allianz Reiseführer
Toskana Stadtplan
Pisa
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