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Pitigliano
  
Klein Jerusalem in der Toskana

 


Panorama von Pitigliano in der Toskana von der SR 74 nahe der Kirche Madonna della Grazie aus gesehen


Pitigliano wurde spektakulär auf einem 300 Meter hohen Tuffsteinfelsen am Zusammenfluss von Lente, Procchio und Meleta erbaut und ist auf drei Seiten von tiefen Schluchten umgeben. Das weiche Gestein der senkrechten Klippen wurde schon von den Etruskern wie Bienenwaben ausgehöhlt und als Vorrats- und Weinkeller benutzt. Heute lagert in diesen kühlen Höhlen der bekannte Weißwein Bianco di Pitigliano.
 


Ein hoher Bogen verbindet die Neustadt mit der Altstadt von Pitigliano in der Toskana




Vorbei an der mächtigen Tuffstein-Brücke aus dem Jahr 1861, die den historischen Stadtkern mit dem neuen Stadtteil von Pitigliano verbindet, fahren wir zum großen Parkplatz an der
Via N. Ciacci in der Nähe des Krankenhauses. Hier kann kostenlos und zeitlich unbegrenzt geparkt werden.


Blick auf die Altstadt von Pitigliano in der Toskana






Zu Fuß gehen wir dann über die
Piazza Francesco Petruccioli zur Altstadt.


Stadttor von Pitigliano, der einzige Zugang zur mittelalterlichen Altstadt







Die mächtige Toreinfahrt in die Altstadt war früher durch eine schwere Zugbrücke zusätzlich gesichert, die sich jedoch später als Hindernis darstellte und weichen musste. Der ehemalige tiefe Graben wurde zugeschüttet. Erhalten blieb das große Travertin-Wappen des Grafen Orsini aus dem Jahr 1545.

Aufgepasst: Die Zufahrt ist nur Anliegern erlaubt!


Teatro Salvini in der Altstadt von Pitigliano in der Toskana





Hinter dem Eingangstor liegt die Piazza Guiseppe Garibaldi mit dem Rathaus der Stadt und dem Teatro Salvini sowie zwei sehenswerten, großen Renaissancetreppen, die zur Zitadelle und zur Brücke in die Neustadt führen.


Das 15-bögige Aquädukt Acquedotto Mediceo ragt steil in den Himmel über Pitigliano






Um die Wasserversorgung der Stadt dauerhaft sicherzustellen, ließ Graf Gianfranco Orsini Mitte des 16. Jahrhunderts ein 15-bögiges Aquädukt erbauen, das Acquedotto Mediceo.


Historischer Brunnen auf der Piazza del Repubblica in Pitigliano in der Toskana






Dieses Aquädukt endet in einem von 5 Bögen überspannten Brunnen auf der Südseite der Piazza della Repubblica. Von hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Tal der Meleta.


Löwenskulptur vor der Orsini-Burg in Pitigliano






Auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza della Repubblica bewacht seit Jahrhunderten ein steinerner Löwe den Zugang zum ...


Zinnenbewehrter Palazzo Orsini in Pitigliano in der Toskana





... zinnenbewehrten Palazzo Orsini, mit dessen Bau im 14. Jahrhundert begonnen wurde. Bis ins 16. Jahrhundert hinein wurde die Befestigungsanlage erweitert und verstärkt.

Beachtenswert sind der reich verzierte Balkon und die Renaissance-Loggia über dem Palasteingang.


Innenhof des Palazzo Orsini mit dem Zugang zum Museo Civico Archeologico in Pitigliano in der Toskana





Den Innenhof des Palazzo schmückt ein mit Orsini-Wappen verzierter Brunnen. Hier befindet sich auch der Zugang zum Museo Civico Archeologico, das eine sehenswerte Sammlung etruskischer Fundstücke zeigt.


Schmale Gassen im ehemaligen jüdischen Ghetto in Pitigliano









Durch die Gassen des alten Ghettos, in das im 15. Jahrhundert die im angrenzenden Kirchenstaat verfolgten jüdischen Familien flohen, gehen wir...


Gebetsraum der Synagoge von Pitigliano in der Toskana



... zu der im 16. Jahrhundert erbauten, im 18. Jahrhundert erneuerten und 1995 renovierten Synagoge in der Via Zuccarelli.

Bis ins 20. Jahrhundert gab es in Pitigliano eine große jüdische Gemeinde. Heute leben hier nur noch einige wenige jüdische Einwohner.


Historischer Kasher-Weinkeller der Synagoge in Pitigliano




Hier kann man neben dem historischen Weinkeller, in dem der nach hebräischen Regeln hergestellte koschere Wein gelagert wurde, auch die Mikwe besichtigen, in der sich die Frauen am Ende des monatlichen Zyklus und vor der Heirat dem Ritus der Reinigung unterzogen.


Backofen der Azzime in der Synagoge in Pitigliano in der Toskana
Neben dem jüdischen Schlachthaus liegt die Bäckerei Forno delle Azzime, in der einmal im Jahr das ungesäuerte Brot für die Ostertage und der Osterkuchen der Gemeinde gebacken wurde.
 
Letztmalig war der Backofen im Jahr 1936 in Betrieb, danach sorgten antisemitsche Propaganda und die Rassengesetze dafür, dass die jüdische Gemeinde von Pitigliano durch Emigration und Deportation ausgelöscht wurde.
 
Ganz unstrittig ist die Renovierung und Zur-Schau-Stellung der faktisch gemeindelosen Synagoge von Pitigliano nicht:
http://www.berlin-judentum.de/gruppen/diaspora.htm.


Bärensäule aus Travertin auf der Piazza Gregorio VII in Pitigliano






Zurück in der Via Zuccarelli gehen wir zur Piazza Gregorio VII. mit der Bärensäule, die an die mächtigen Orsini erinnert.


Fassade des Doms in Pitigliano in der Toskana mit Renaissance-Portal







Die Cattedrale dei Santi Pietro e Paolo, der Dom von Pitigliano, entstand zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert, die vorgesetzte Barock-Fassade mit dem Renaissance-Portal stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Die Statuen beiderseits des Portals stellen St. Peter und St. Paul dar.


Barocker Innenraum des Doms in Pitigliano in der Toskana



Im barocken Kircheninneren findet man rechts und links des Altars geschichtsträchtige Gemälde von Pietro Aldi.

In einem Bild ist die Berufung des Ildebrando da Sovana dargestellt, im anderen wird gezeigt, wie Ildebrando Jahre später als Papst Gregor VII. den Stauferkaiser Heinrich IV. im Investiturstreit in Canossa in die Knie zwingt.


Trapezförmige Kirche S. Roco (auch S. Maria) in Pitigliano in der Toskana




Im Schnittpunkt von Via Zuccarelli,
Via Aldobrandeschi und Via Generale Orsini steht die älteste Kirche von Pitigliano, die dem heiligen Rocco geweiht wurde, dem Schutzpatron der Stadt, dessen Wundertaten einst vor der Pest schützten.


Dickmadame in Pitigliano in der Toskana: Originelle Art, Brot feilzubieten









Wir decken uns noch schnell bei der netten Bäckerin in der Via Unita d' Italia mit frischem Brot ein, denn wir wollen hinunter ins Tal.


Die Häuser von Pitigliano scheinen aus dem Fals zu wachsen









Hier unten hat man den Eindruck, dass die Häuser von Pitigliano direkt aus den Felsen wachsen.


Bogen, Pfeiler und alte Gemäuer prägen das Stadtbild von Pitigliano in der Toskana









Vom gegenüberliegenden Bergrücken aus sehen wir uns noch einmal in aller Ruhe die Arkaden und Bögen der Stadt an, ...


Der 35 Meter hohe Campanile des Doms von Pitigliano überragt Wälder, Felsen und Häuser






... bevor wir Pitigliano den Rücken kehren, um uns die nahegelegenen Tuffsteinstädte
Sorano und Sovana anzuschauen.



Literaturtipp:

Baedeker Allianz Reiseführer Toskana



Weitere Infos zu Pitigliano
http://www.comune.pitigliano.gr.it











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:

Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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