15 der ehemals 72 festungsähnlichen Geschlechter- oder
Familientürme ragen noch heute hoch in den Himmel über
San Gimignano und zeugen von der Macht und dem Wohlstand
der Familien dieser
im 13. Jahrhundert entstandenen, ursprünglich etruskischen Siedlung.
Von den Parkplätzen unterhalb der autofreien Altstadt sind
es nur wenige Schritte durch enge Gassen bis...
... in die zum Domplatz führende
Via San Matteo mit ihren vielen Souvenir-, Wein- und Delikatessläden.
Die beiden höchsten Türme der Stadt waren und sind
der Rathausturm Torre Grossa mit 54 Metern und der Turm des
Palazzo del Podesta mit 51 Metern Höhe.
Höher als der Torre
des Palazzo del Popolo durfte keines der Turmhäuser der wohlhabenden
Familien der Stadt sein, die durch den Handel mit Wolle, Wein
und Gewürzen reich geworden waren.
Rund um die Piazza del Duomo findet man neben dem Palazzo del Popolo aus dem 13. Jahrhundert sowie dem etwa
hundert Jahre älteren Palazzo
del Podesta mit seinen guelfischen Zinnen
und dem riesigen Torbogen, dem Voltone, auch die Kirche Santa
Maria Assunta aus dem 12. Jahrhundert mit ihren sehenswerten Fresken.
Mittagsgeläut von Santa Maria Assunta:
Daneben erheben sich die Zwillingstürme der Familie Salvucci.
Die Angehörigen der Guelfen und der Ghibelinen waren nicht
nur wohlhabend, sie waren auch äußerst streitsüchtig.
Die hohen Geschlechtertürme dienten deshalb den Familien
auch als letzte Zuflucht.
An der ersten öffentlichen Loggia der Toscana aus dem 13. Jahrhundert vorbei erreicht man einen der hübschesten Plätze
der gesamten Region: die Piazza della Cisterna.
In der Mitte des
Platzes befindet sich auf einem
mehrstufigen Sockel die namengebende Zisterne aus grauweißem
Travertin, aus der seit dem Jahr 1273 die Wasserkübel an
Stricken nach oben in die Stadt gezogen wurden.
Heute ruhen
sich auf den Travertinstufen laufmüde Besucher aus und genießen
das Eis aus der Eisdiele an der Ecke - das beste Schokoladeneis,
das wir in der Toskana bekamen.
Die Piazza della Cisterna
wird
umrahmt von
unterschiedlich hohen und teilweise wunderschön verzierten Palästen, darunter Palazzo und Torre Cetti.
Im Norden von San Gimignano nahe der Porta San Matteo liegt das Kloster Sant Agostino
aus dem 13. Jahrhundert mit schönen Fresken, die das Leben
des heiligen Augustinus von seiner Einschulung bis zu dessen
Tod und Himmelfahrt nachzeichnen.
Auch sehenswert: die Statue einer Schwarzen Madonna und die
Capella di San Bartolo im Kirchenschiff sowie die Sakristei
mit dem daran anschließenden Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert...
... und die Abdeckplatten der Familiengräber im Kirchenschiff.
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera: Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.