Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info
USA Südstaaten
New
Orleans - Teil 2
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An
der Uferpromenade stoßen wir auf den Raddampfer Natchez und
entscheiden uns spontan für eine Steamboat-Tour.
Es werden täglich 3 Touren angeboten, eine Vormittags-,
eine Nachmittagsfahrt sowie die Dinner-Cruise mit Livemusik
und Abendessen. Wir entscheiden uns für die Vormittagsfahrt
- einerseits um zu filmen und zu fotografieren, hauptsächlich
waren uns aber 33,50 Dollar für einen Tages-Trip schon teuer
genug - die Abendfahrt hätte annähernd das Doppelte gekostet
- und mit dem Dinner wären umgerechnet über 200 DM fällig gewesen.
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Die
etwa zweistündige Fahrt führt uns auf dem etwa 800 Meter breiten
Mississippi River einige Meilen stromauf. Wir passieren den
Hafen von New Orleans, der zweitgrößte Hafen der gesamten Vereinigten
Staaten. Hier wurde früher hauptsächlich Reis, Zuckerrohr, Holz
und natürlich Baumwolle umgeschlagen. Danach passieren wir stromabwärts
fahrend die Skyline der Stadt.
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Man
kann auch heute noch mit Schaufelraddampfern wie der Cajun Queen
und der Creole Queen den Lauf des Mississippi River bis
Natchez, Memphis oder sogar bis zum Ohio River bereisen, ausreichend
Kleingeld vorausgesetzt: die Kabine für eine Kurztour mit drei
Übernachtungen kostet zwischen 1.000 und 1.800 Dollar, eine
zwölftägige Tour ist sicherlich nicht unter 5.000 Dollar zu
haben.
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New
Orleans liegt in einem trockengelegten Feuchtgebiet etwa 170
Kilometer oberhalb der Mündung des 'Old Man River' in den Golf
von Mexiko.
Teile der 'Crescent City', des halbmondförmigen
Stadtzentrums, liegen bis zu 1,70 Meter unter dem Meeresspiegel
und sind deshalb anfällig für Überschwemmungen durch den Mississippi
River oder durch tropische Wirbelstürme. |
Das
World Trade Center mit seinen 33 Stockwerken beherrscht die
belebte Canal Street, die das amerikanische New Orleans von
der Kreolenstadt des French Quarter trennt. Vom rotierenden
Aussichtsrestaurant liegt einem ganz New Orleans zu Füßen.
Fans
alter Straßenbahnen finden hier die grünen Streetcars. Eine
Stadtrundfahrt mit den nostalgischen Gefährten aus den zwanziger
Jahren ist sehr empfehlenswert und schont für EINEN Dollar Füße
und Socken. Hätten wir das nur gestern schon gewusst! |
Parallel
zur Canal Street verläuft die Poydras Street, die hinunter zum
Riverwalk am Mississippi River führt. Auch hier finden wir wieder
diese eigenartige Mischung von mehrstöckigen Altbauten vor den
gläsernen Fassaden neuer Bürohochhäuser.
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Das
Abendessen
nehmen wir im French Market Restaurant für 55 Dollar incl. Trinkgeld.
Uns begeistern die Spezialitäten: Seafood und Steaks, eine
hervorragende kreolische und Cajun-geprägte Küche, zuvorkommendes
Personal sowie die Einrichtung des Hauses zaubern ein stilvolles
Flair, zu dem auch die tolle Jazzband beträgt, die scheinbar
von den Trinkgeldern der Gäste lebt - nach etwa 10 Titeln sammelt
ein Bandmitglied mit einem Hut den "tip" ein.
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Das
Jeanne d'Arc Denkmal zeugt ebenso von der französischen Vergangenheit
der Stadt wie die vielen französische Straßennamen und die zahlreichen
Abbildungen der französischen Lilie.
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Neben
vielen Restaurants findet man hier unzählige Souvenir-Shops
und Musik-Kneipen, die mit ihren oft überforderten Stereoanlagen
die Strassen mit einem einmaligen Gemisch aus Blues, Creole
Jazz, Soul, Dixie, Ragtime und Zydeco beschallen.
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Das
Angebot in den Souvenirläden ist unglaublich, selbst beschürzte
Alligatoren sind für Andenkensammler erhältlich, allerdings
lässt es sich abseits der Bourbon Street deutlich ruhiger, besser
und billiger einkaufen.
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Souvenirs
à la Mardi Grass:
im Februar organisieren die mehr als
60 Karnevalsvereine der Stadt ihre Karnevalsbälle. Höhepunkt
des Mardi Grass ist die Parade musizierender Bands und Festwagen
auf der Canal Street.
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Kaum
wiederzuerkennen: die Bourbon Street bei Nacht.
Hier
findet man zahllose Restaurants, Souvenir-Shops und Musik-Kneipen.
Schon seit Jahrzehnten flanieren hier die Besucher mit
gefüllten Gläsern und im Rhythmus der aus allen Richtungen dröhnenden
Musikfetzen tänzelnd, pfeifend oder mit den Fingern schnipsend
durch die wohl bekannteste Straße der Stadt.
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Der
einfache und lockere Umgang mit Alkoholika ist vollkommen untypisch
für die USA; nicht umsonst wird die Stadt auch "The Big
Easy" genannt.
Nicht gefallen hat uns die Vielzahl
von Animierschuppen und Kaschemmen in der Bourbon Street. Diese
machen Louis "Satchmo" Armstrong, dem berühmtesten
Sohn der Stadt, sicherlich keine Ehre.
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Mit
entsprechendem Durchhaltevermögen kann der Rückweg ins Hotel
zwar zu einer recht einsamen Angelegenheit werden, die aber den Vorteil
mit sich bringt, dass die anderen Hotelgäste schon in ihren
Betten liegen. Dies sichert uns einige
Stunden Schlaf ohne Störungen durch den Lärm nächtlicher Aufzugsfahrten.
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