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USA - Südstaaten
    
Music City USA

 


St. Louis Cathedral und Jackson Square in New Orleans in den Südstaaten der USA


Irgendwann Ende der 70er Jahre hörte ich den Song "Music City USA" von Bobby Bare. Der Titel setzte sich augenblicklich in meinen Hirnzellen fest und infizierte mich mit dem sich ganz langsam ausbreitenden Südstaaten-Virus, einem Gemisch aus Jazz, Blues, Soul, Ragtime, Dixieland, Rock 'n Roll und Country Music

Genährt wurde dieser Virus im Lauf der Jahre mit Margret Mitchells in den Südstaaten spielenden Roman "Vom Winde verweht" und von Berichten über den Ol' Man River, die Bayous, Alligatoren, Mangroven, Baumwoll- und Zuckerrohrfelder, Southern Roots und den Chattanooga Choo Choo.

Und da hatte sich noch etwas tief in meiner Erinnerung eingegraben, das sogar noch älter war als Bobby Bare's Titel, und sehr viel ernster:


"Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.
Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase von Freiheit und Recht verwandelt.
Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, die sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird."

Martin Luther King Junior am 28.08.1963

 

Es dauerte bis zum Herbst des Jahres 2001, bis sich der Südstaaten-Virus so stark vermehrt hatte, dass mich nichts mehr von einem Urlaub in den Südstaaten der USA abhalten konnte. Die Route lag virusbedingt eigentlich schon von Anfang an fest: New Orleans als Wiege des Jazz, Memphis als die Heimat des King of Rock 'n Roll und die Country-Metropole Nashville mit ihrer berühmten Grand Ole Opry waren gesetzt. Es fehlten nur noch Abstecher zu den Plantagen des Südens und in die Weiten der ehemals indianischen Jagdgründe im Gebiet der Great Smoky Mountains.

Günstigste Reisezeit für die Südstaaten sind April bis Mai und September bis Oktober. Die Sommermonate sind oft unerträglich heiß und schwül. Die Hotels sind dann meist ausgebucht, weil die US-Bürger zu dieser Zeit selbst Urlaub machen.

Wir entschieden uns für eine Reise im Herbst, um mit etwas Glück als Abschluß der Tour in den Wäldern der Appalachian Mountains den Indian Summer zu erleben.

Der eigentliche Start- und Endpunkt unserer Südstaatentour war Atlanta, die Hauptstadt des Staates Georgia. Wir besuchten diese Südstaatenmetropole bereits während unsere Florida-Reise, deswegen verzichte ich an dieser Stelle bewußt auf eine Beschreibung.


Die Stationen unserer Rundreise waren:

 

 

 

 Covington


kleiner Provinzflecken südlich von Atlanta inmitten der typischen, üppigen Vegetation Georgias gelegen

 Apalachicola


alter Baumwollumschlagplatz an der Mündung des Apalachicola River im Nordwesten Floridas

 Pensacola


Hafenstadt und zweitälteste Stadt Floridas mit herrlicher Badeküste am Golf von Mexiko

 New Orleans


Stadt des Mardi Grass, Wiege des Jazz, Metropole des Blues am Mississippi River, Queen of the South, The Big Easy, The Crescent City

 Natchez


Ganz im Südwesten des Bundesstaates Mississippi und hoch über dem "Ol' Man River" gelegene "Perle des Südens"

 Tupelo


Die Geburtsstadt von Elvis Presley liegt im Nordosten des Staates Mississippi

 Graceland in Memphis


Elvis Presley's Graceland ist der Besuchermagnet der Stadt. Aus aller Welt pilgern die Fans zur Villa und zum Grab des Kings of Rock'n Roll

 Nashville


Die Hauptstadt von Tennessee ist auch die Hauptstadt der Country Music und nach Los Angeles die bedeutendste Musikhochburg der Staaten

 Chattanooga


Die Stadt liegt, auf drei Seiten von Bergen umgeben, an der Mündung des Chickamauga in den Tenessee River

 Great Smoky Mountains


Der über zweitausend Quadratkilometer großer Nationalpark gehört zu den Blue Ridge Mountains, einem Teil der Appalachen

 Gatlinburg


Passionsspiele, Seilbahnen, Skigebiete, bayerische Unterhaltung und bayerisches Bier: Tourismus pur im Herzen der Smoky Mountains

 Blue Ridge Parkway


Auf den Höhen der Appalachen-Ausläufer windet sich diese herrliche Panoramastraße durch die Staaten Virginia und South Carolina

 GSMR


Die Great Smoky Mountains Railroad bietet zwischen Dillsboro und Andrews Steam & Diesel live auf historischen Gleisen.

 Chimney Rock


Der Chimney Rock südöstlich der Stadt ist ein außergewöhnlicher Granitmonolith, der eine Aussicht von 100 km bietet.

 

 


Übersichtskarte

 

 

Allgemeine Tipps:

 

 

   Anreise

Wegen der positiven Erfahrungen während unserer Floridareise im Frühjahr des gleichen Jahres buchten wir erneut bei Delta Airlines, diesmal aber einen Flug ab Düsseldorf - Atlanta mit Umsteigen in Paris, um mit dem vielen Gepäck die lange und umständliche Bahnfahrt zum Flughafen Frankfurt (M) für einen Non-Stop-Flug zu vermeiden. Dafür hatten wir dann in Paris etwas Stress, rechtzeitig das richtige Gate für den Abflug in einem ganz anderen Gebäude zu erreichen - zum Glück ohne Gepäck. Durch die inzwischen in Betrieb gegangene Schnellbahntrasse Köln - Frankfurt ist ein Direktflug ab Frankfurt heute wahrscheinlich wieder die bequemere Alternative.

Es kann preislich aber auch interessant sein, mit British Airways über London oder mit KLM über Amsterdam nach Atlanta zu fliegen. Atlanta Hartsfield International ist DER Flughafen für eine Südstaatentour und einer der größten Flughäfen weltweit. Miami und Orlando lagen uns für diese Tour zu weit südlich, New Orleans wäre eine Alternative gewesen, ist von Europa aus aber direkt nicht zu erreichen und war vom Flugpreis her teuerer.
 

   Einreise

Informationen zur Einreise mit dem ESTA-Formular findet man auf der Website www.estaformular.org
 

   Elektrizität

In den USA liefert das Stromnetz 110 Volt Wechselstrom mit 60 Hertz. Mitgebrachte Elektrogeräte (220 V, 50 Hz) müssen umschaltbar sein, zusätzlich wird wegen anderer Steckdosen ein Stecker-Adapter benötigt. Unsere Ladegeräte für die Video- und Fotokamera sowie den Rasierapparat funktionierten auch mit 110 Volt. Den Adapter sollte man auf jeden Fall schon in Deutschland kaufen.
 

   Gesetze

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es natürlich auch Gesetze. Jeder Staat hat sogar eigene. Manche davon sind schwer nachzuvollziehen.
 

   Landkarten

Wir hatten uns in Deutschland einen Autoatlas USA besorgt, der jedoch abseits der Interstates und Highways nicht ausreichte. Wir nutzten deshalb einen US-amerikanischen Autoatlas sowie die kostenlosen Straßenkarten der einzelnen Staaten aus den Welcome-Centern an den Grenzen der jeweiligen Bundesstaaten, vereinzelt auch kostenlose Detailkarten aus einem Visitorcenter.
 

   Links

ausführlicher und deutschsprachiger US-Informationsservice
http://www.us-infos.de/index.html

oder direkt die Einzelseiten der jeweiligen Bundesstaaten:
http://www.us-infos.de/alabama.html
http://www.us-infos.de/florida.html
http://www.georgia-usa.de (deutsch)
http://www.us-infos.de/louisiana.html
http://www.us-infos.de/mississippi.html
http://www.us-infos.de/ncarolina.html
http://www.us-infos.de/scarolina.html
http://www.us-infos.de/tennessee.html

Visum-Portal für die USA

 

   Literaturtipps

Literaturtipp Vista Point Reiseführer Südstaaten USA
Südstaaten USA Vista Point Reiseführer
USA Südstaaten von Marc Valence

USA Südstaaten / New Orleans Marco Polo

 

   Mietwagen

Ohne Mietwagen kommt man in den Staaten kaum aus. Es verkehren zwar zwischen den großen Städten die Greyhound-Busse, außerhalb gelegene Sehenswürdigkeiten oder Nationalparks steuern diese aber nicht an.

Eine gleichzeitige Buchung mit dem Flug ist mit Sicherheit die günstigste Variante - unbedingt VOR Buchung des Flugtickets checken und alle Nebenkosten einbeziehen, nicht nur die oft extrem niedrigen Grundmieten!

Mindestalter für eine Anmietung: 21 Jahre, die zu hinterlegende hohe Kaution regelt man am besten über eine Kreditkarte.
 

   Notruf

Erste Hilfe, Polizei, Feuerwehr oder Notarzt erreicht man über die zentrale Rufnummer 911. Nur einige der von uns benutzten Autobahnen verfügten über Notrufsäulen, sonstige Hilfe kann bundesweit über die Rufnummer 1-800-336-HELP angefordert werden.
 

   Reisedokumente

Für Bürger der EU-Staaten ist die Visumspflicht aufgehoben, wenn der Aufenthalt in den USA 90 Tage nicht überschreitet. In diesen Fällen genügt zur Einreise ein Reisepass, der mindestens noch sechs Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig sein muss.

Wer als Tourist einreist, muss im Besitz eines Rück- bzw. Weiterreisetickets sein oder alternativ ausreichende finanzielle Mittel für den Aufenthalt und ein Rückreiseticket nachweisen.

Ein gültiger nationaler Führerschein reicht aus. Haben Sie noch einen alten grauen "Lappen", womöglich noch mit einem 25 Jahre alten Bild, dann sollten Sie diesen gegen einen Kartenführerschein umtauschen, um vor Ort Irrungen und Wirrungen zu vermeiden. Ein Internationaler Führerschein kann hilfreich sein, wird aber nur in Verbindung mit einem Nationalen anerkannt.
 

   Verkehr

Neben bundesweiten Verkehrsvorschriften hat auch noch jeder Staat seine eigenen Verkehrsgesetze. Im Großen und Ganzen läuft der Verkehr wie in Europa, es wird jedoch deutlich mehr Rücksicht aufeinander genommen.

Aber:
- an ungeregelten Kreuzungen ( 4 Way Stop ) hat derjenige Vorfahrt, der zuerst an der Kreuzung war.

- auf Strassen mit Gegenverkehr keinesfalls an Schulbussen vorbeifahren, wenn diese mit eingeschalteten Warnblinkern ein- bzw. aussteigen lassen. Bei getrennten Fahrbahnen (Grünstreifen, hohe Leitplanken) gilt dies nur in gleicher Fahrtrichtung.

-Ampeln stehen oder hängen hinter der Kreuzung. Rechtsabbiegen bei roter Ampel ist nach vollständigem Halt erlaubt, soweit nicht durch Schilder "No turn on red" ausdrücklich verboten

- auf langen, schnurgeraden Strassen muss mit Abblendlicht gefahren werden, ebenso bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang und bei Benutzung der Scheibenwischer.

- die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten unterscheiden sich von Staat zu Staat, sie werden an den Staatengrenzen auf großen Tafeln angezeigt. Die Einhaltung wird von der Polizei permanent überwacht, Temposünder werden hartnäckig verfolgt.

Pannenhilfe bietet die American Automobile Association (AAA) Telefon 1-800-AAA-HELP.

 

   Tanken

Das Tankstellennetz ist - wen wundert es bei so viel Individualverkehr - sehr engmaschig. Abends und Nachts wird an sehr vielen Tankstellen Vorauskasse verlangt. Die Benzinpreise lagen im Herbst 2001 bei knapp einem Dollar pro Gallone (etwa 3,8 Liter), inzwischen (Frühjahr 2003) haben die Preise deutlich angezogen und liegen bei etwa 1,70 Dollar pro Gallone.
 

   Trinkgeld

In den USA ist das Trinkgeld nur in den seltensten Fällen inklusive. Angestellte in Restaurants und Hotels haben meist sehr geringe Löhne und sind auf die Trinkgelder angewiesen. Wir haben uns angewöhnt, 10 Prozent des Rechnungsbetrages in bar auf dem Tisch zurückzulassen - wenn wir sehr zufrieden waren, gaben wir auch 15 bis 20 Prozent. Im Hotel gaben wir einen Dollar pro Gepäckstück und ein bis zwei Dollar pro Tag für den Zimmerservice.







 




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