Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Lagunenstadt
Venedig Sestriere
di San Marco
Von Santo Stefano zur Markus-Basilika
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Am nördlichen
Ende des Campo Santo Stefano steht die gleichnamige Backsteinkirche
der Augustiner. Diese Säulenbasilika stammt aus
dem 15. Jahrhundert ...
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und besitzt eine wunderschön verzierte Holzdecke. In Santo Stefano
befindet sich das Grab des Komponisten Giovanni Gabrieli, der
die frühbarocke Musik maßgeblich mitprägte.
Auch der
Doge Francesco Morosoni wurde hier beigesetzt. Morosoni eroberte
im Jahr 1687 den Peloponnes zurück und ließ dabei das den Türken
als Pulvermagazin dienende Parthenon auf der Akropolis unter
Beschuss nehmen. Eine einzige Kanonenkugel reichte aus,
das bereits im 5. Jahrhundert vor Christus entstandene
Gebäude in die Luft zu jagen.
Neben den Gräbern sollte
man sich auf jeden Fall die Gemälde "Abendmahl", "Fußwaschung"
und "Christus auf dem Ölberg" von Jacopo Tintoretto
ansehen.
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In
der Mitte des Campo Santo Stefano steht das Denkmal für den Schriftsteller Niccolo Tommaseo,
der seit 1838 in Venedig lebte und durch seinen "Kommentar
zu Dante" und seine "Canti Popolari Toscani"
bekannt wurde.
Hinter
dem Denkmal kann man den Palazzo
Loredan aus dem 16. Jahrhundert erkennen, den früher der Doge
Leonardo Loredan bewohnte, dem Venedig sein Bestehen gegenüber der Liga
von Camprai verdankt.
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Uns
gefällt besonders die Balustrade des Palazzo auf der Westseite des Campo
mit den aus Stein modellierten Vorhang-Attrappen über den Fenstern.
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Im
Süden wird der Campo Santo Stefano von
dem Barockpalast Palazzo
Pisani aus dem frühen 17. Jahrhundert und dem direkt daran
anschließenden
Palazzo Morosini des Dogen Francesco Morosini begrenzt.
Hier
geht der Campo Santo Stefano nahtlos in den Campo San Vidal über,
zu dem wir einen Abstecher machen ...
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um uns die nahegelegene Ponte dell' Accademia anzusehen.
Die am anderen Ufer des Canal Grande gelegene
Gemäldegalerie Galleria
dell' Accademia ist wegen
Renovierungsarbeiten leider vollständig verhüllt.
Wir genießen
deshalb um so mehr den
Blick auf den Palazzo Barbarigo, den Palazzo da Mula und den daran anschließenden
Palazzo Venier dei Leoni mit der Collection Peggy Guggenheim,
ein weltbekanntes
Museum für moderne Kunst.
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Am
gegenüberliegenden, "unserem" Ufer grenzen der wunderschön
renovierte, spätgotische Palazzo
Cavalli Franchetti und der daneben liegende Palazzo Barbaro
an den Canal Grande.
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Wir
spazieren zurück zum Campo Santo Stefano und gehen dann weiter
zum Campo San Maurizio, wo wir eine schöne Privatgondel entdecken.
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Die
an den Campo grenzende kleine Kirche San Maurizio verdankt
ihre Existenz dem Trotz der Venezianer, denn als Napoleon im
Jahr 1810 die
an der Piazza San Marco stehende Kirche San Geminiano einfach
abriss, um an deren Stelle die Ala Napoleonica errichten zu lassen, bauten
die Venezianer ihre geliebte Kirche hier originalgetreu
wieder auf.
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Wenige
Schritte weiter kommen wir zum Campo Santa
Maria del Giglio mit der gleichnamigen Barock-Kirche aus dem
9. Jahrhundert, deren Fassade von dem venezianischen Kommandeur Antonio
Barbaro im 17. Jahrhundert gestiftet wurde.
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Im
hellen Innenraum findet man wertvolle Werke von Giuseppe
Salviati und Jacopo Tintoretto. Die "Heilige Familie"
in der Capella Molin wird dem Maler Peter Paul Rubens zugeschrieben.
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Durch
die Calle delle Ostreghe erreichen wir die für venezianische
Verhältnisse ungewöhnlich breite Einkaufsstraße Calle Larga XXII Marzo,
in der man neben den Geschäften der Top-Designer und Nobelmarken
auch Delikatessen-Läden sowie einladende Cafes und Restaurants
findet und an deren Ende ...
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die kleine Kirche San
Moise aus dem 9. Jahrhundert wie ein ruhiger Fels in der
Brandung steht.
Die meisten der shoppenden Tagestouristen
haben nach ihrem Venedig-Besuch keine Ahnung davon, wie nahe
sie z. B. der "Fußwaschung" von Tintoretto oder dem
"Abendmahl" von Palma dem Jüngeren gekommen sind ...
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Kurz
hinter der Chiesa San
Moise erreichen wir durch die Ala Napoleonica den Mittelpunkt
Venedigs, die Piazza
San Marco mit den Alten und Neuen Prokuralien, der Basilica
di San Marco und dem Campanile.
Der riesige, mit Trachytplatten
gepflasterte Platz wird von den umliegenden Bauwerken begrenzt
und beherrscht. Weder Grünanlagen noch Denkmäler schmälern die
Weite dieses von Tauben- und Touristenscharen bevölkerte Carré,
das sich von der Markuskirche zur Ala Napoleonica hin kaum wahrnehmbar
verjüngt.
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Die
erste Markus-Kirche wurde im 9. Jahrhundert zur Aufnahme
der Reliquien des Heiligen Markus erbaut und wurde im Jahr 976
bei einem
im Dogenpalast entstandenen Brand ein Raub der Flammen. Die danach
errichtete dreischiffige romanische Basilika riss man Anfang
des 11. Jahrhunderts wieder ab.
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Die heutige Basilica di San Marco
wird zur Erinnerung an den Dogen Domenico Contarini, Initiator
des Kirchenbaues, auch Contarini-Kirche genannt. Sie ist die
dritte Markus-Kirche in Venedig und wurde 1094
in Anwesenheit von Kaiser Heinrich IV. geweiht. San Marco wurde nach
dem Fall von Byzanz zur Unterbringung der eroberten Kunstwerke
erweitert, seine endgültige Gestalt erhielt
die Basilika ab dem 14. Jahrhundert.
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An
der Westfassade sieht man wunderschöne Verzierungen und Gemälde
wie die Darstellung von Christus als Weltenrichter über
dem Hauptportal ...
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oder die Himmelstreppe über dem Mittelbogen mit Engeln, dem
Heiligen Markus und dem vergoldeten Markuslöwen.
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Da
sich am späten Nachmittag die Schlange der auf Einlass Wartenden
aufgelöst hat, schauen wir uns nun in aller Ruhe die Markus-Basilika
von innen an und steigen als erstes hinauf zum Museo Marciano.
Von
der dem Museum vorgelagerten Galleria der Basilika haben wir einen tollen Blick
auf die Piazzetta mit den Colonne di Marco e Teodoro ...
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und auf die Duplikate der berühmten bronzenen Pferdestatuen
von San Marco. Die Originale, deren genaue Herkunft bis heute
unklar bliebt, ...
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wurden im Museo Marciano wettergeschützt untergebracht.
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Von
der Galeria aus erkennt man auch die beiden Bronzemohren auf dem an
der Nordseite der Piazza gelegenen Uhrturm Torre dell' Orologio,
die mit ihren Hämmern jede volle Stunde schlagen.
Die
aus dem Jahr 1492 stammende Turmuhr zeigt neben der Uhrzeit
auch den Lauf von Sonne und Mond, die Tierkreiszeichen sowie
die Monate und Tage des Jahres.
Der Uhrturm selbst wurde
von Mauro Codussi Ende des 15. Jahrhunderts entworfen,
das blaue Mosaik mit dem Markuslöwen ließ Giorgio Massari im
Jahr 1755 folgen.
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Bindeglied
zwischen dem Palazzo Ducale und der Basilika di San Marco ist
die von Giovanni
und Bartolomeo Bon von 1438 bis 1442 geschaffene, reich verzierte,
hochgotische Porta del Carta, in deren Zentrum der Doge Francesco
Foscari vor dem Markuslöwen kniet.
Im Giebelfenster darüber
ist der heilige Markus dargestellt, über dem wiederum die Gerechtigkeit
von zwei Löwen flankiert ist.
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Die riesigen
Dimensionen des
Kircheninneren der Basilica di San Marco, die wundervollen Mosaiken und die
unermesslichen Kunstschätzen
kann man nicht beschreiben ...
... die muss man mit eigenen
Augen
sehen und auf sich wirken lassen, ...
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... ebenso den Blick
auf die Biblioteca Marciana und die Piazza San Marco ...
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mit den Alten und neuen Prokuratien, der Ala Napoleonica und
dem Torre dell' Orologio.
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