Foto-Reisebericht -
Reiseführer - Reise-Info Wernigerode "Von
der Johanniskirche zum Feuerwehrmuseum"
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Wir
verlassen den Neuen Markt, biegen nach rechts
in die Pfarrstraße ein...
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und gehen zum modernen Rimker Tor an der Ecke Halberstädter Straße
und Rudolf-Breitscheid-Straße, das früher den Zugang zur Wernigeröder
Neustadt sicherte und dessen Haupttor in den 30er Jahren
des 19. Jahrhunderts abbrannte und 1843 ganz
abgebrochen wurde.
Der 1999 geschaffene moderne
"Ersatz" mit dem Windspiel "Forellen"
von Roswitha Geyer war nicht unumstritten.
Uns gefällt die moderne Schöpfung mit ihrem starken
Kontrast zu der ganz überwiegend historischen Bausubstanz
der Altstadt.
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Von
hier aus spazieren wir durch die Breite Straße, eine
der Haupteinkaufsstraßen von Wernigerode, die sich vom
Rimker Tor bis zum Marktplatz hinzieht und an der sich
Fachwerkhaus an Fachwerkhaus reiht. Einige davon
schauen wir uns
etwas genauer an.
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Im
reich verzierten Fachwerkhaus Breite Straße Nr. 100
findet man das Restaurant "Harzstuben".
Da
es inzwischen Mittagszeit geworden ist, entschließen
wir uns spontan, hier einzukehren und bereuen es nicht:
Wildsuppe und Wildgerichte sind nicht nur preiswert,
sie schmecken auch ganz hervorragend.
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Die
Fassade der "Harzstuben" zeigt unterhalb der
drei Fenster im Obergeschoss sehenswerte Reliefs zum Thema
Holzwirtschaft.
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Vorbei
an der Einmündung der Schäferstraße, ...
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von der man einen schönen Blick auf das Schloss hat, ...
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und in deren Nähe sich das in einem Innenhof gelegene
Angerzentrum befindet, das mit seiner begrünten, sonnenschirmbewehrten und
windgeschützten Lage zum Verweilen einlädt.
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Schräg
gegenüber sehen wir das dreigeschossige Handwerkerhaus "Krellsche
Schmiede", dessen Name vom Erbauer Michael Krell
stammt, der aus Süddeutschland stammend in Wernigerode zuzog und 1678 die Schmiede
und mehrere Nebengebäude im Stil seiner Heimat mit abgerundeten
Rauten bauen ließ.
Michael Krell richtete
die Schmiede im Erdgeschoß ein, das aus einem
großen Raum besteht, dessen Decke auf den massiven Außenmauern
und einer einzigen tragenden zentralen Holzsäule ruht.
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Das
markante Zunftzeichen an der Fassade der Krellschen
Schmiede, der große Pferdekopf, wurde von einem Krell-Nachfolger
angebracht, um auf die im Hinterhof untergebrachte Sattlerei
hinzuweisen.
Die Inschrift
über der großen Toreinfahrt weist sowohl auf Bauherr
und Bauherrin als auch auf das Baujahr hin.
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Die
Krellsche Schmiede war über 300 Jahre in Betrieb, bevor
sie Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
geschlossen wurde.
Wir haben Glück, denn seit
September 2008 kann man hier die traditionelle
Arbeitsweise eines Schmiedemeisters an Schmiedefeuer und Amboss
wieder live erleben.
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Weiter
geht es entlang der Breite Straße...
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bis zum Haus Nummer 80, dem einstigen Rathaus der Wernigeröder
Neustadt, ...
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vor dem eine Haltestelle der Wernigeröder Schlossbahn
eingerichtet wurde, mit der man mehrmals stündlich durch
die Stadt bis hinauf zum Schloss fahren kann - und natürlich
auch wieder zurück.
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Im
Eckhaus gegenüber, an der Einmündung der Großen Schenkstraße,
existierte früher das
"Hotel zum Bären", das mit drei Obergeschossen
damals das größte Fachwerkhaus in Wernigerode war. Es wurde 1684
fertiggestellt, 1944 schwer zerstört und nach dem Krieg mit nur noch einem
Obergeschoß wieder aufgebaut.
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Auf
der anderen Straßenseite passieren wir einen Durchgang
und erreichen einen weiteren Innenhof: Im modern gestalteten
Brunnenhof decken wir uns mit leckerer Hirsch-Salami
ein, bevor
wir uns...
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das von einer motorisierten Hexe bewachte Krummelsche Haus -
Breite Straße Nr. 72 - ansehen.
Neben dem Wernigeröder
Rathaus und dem Wohltäterbrunnen dürfte das Krummelsche
Haus mit seiner in Holz geschnitzten Fassade das wohl
meistfotografierte Gebäude der Stadt sein.
Errichtet
wurde das prunkvolle Haus durch den Kornhändler Heinrich
Krummel im Jahr 1674, weitere Verzierungen der Fassade
unterhalb der vorkragenden Obergeschosse durch Ornamente
und geschnitzte Figuren ließen die Nachbesitzer Gerlitz-Hahn
1875 ergänzen.
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Die zehn
Reliefs der Brüstungen unterhalb der Fenster zeigen
ganz unterschiedliche Motive, die von einem Jungen mit
Sanduhr und Totenschädel über eine Frau auf einem Krokodil
bis hin zu einem unbestechlichen Richter reichen.
Im
ersten Obergeschoss sind diese Motive zusätzlich mit
erklärenden Inschriften versehen; man findet beispielsweise
beim unbestechlichen Richter den Text: "Ich richte
und nehme keine Geschenke von Ungerechten".
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Über
der mittigen Eingangstür erkennt man das Wappen der
Nachbesitzer Gerlitz-Hahn und die Jahreszahl 1875, ...
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und über
der rechten Eingangstür findet man auch heute noch das
von Engeln gehaltene Krummelsche Familienwappen
aus dem Jahr 1674.
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Vorbei
am 1696 errichteten Haus Nummer 71 mit den Schreckmasken
auf den Balkenköpfen...
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und dem "Bücherfreund" Breite Straße Nr. 64,
an dessen Fassade...
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eine hölzerne Eule mit Brille und Laterne zu sehen
ist, die von Mäusen umgeben über dem Spruch sitzt:
"WAS
HILFT MICH ABER LICHT UND BRIL WEN ICH DIE MEUSE
NICH SEHEN WIL"
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Das
Haus Behrend rechts davon ist ein um 1580 erbautes ehemaliges Handwerkerhaus
mit schön geschnitzten
Palmettenverzierungen in den Gefachen unterhalb der Fenster.
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Wir
biegen in die Große Bergstraße ein und gelangen durch
die Steingrube...
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zum Wernigeröder Feuerwehrmuseum, in dem der Besucher
eine Vielzahl historischer Feuerwehrgeräte findet, darunter Leitern,
Hydranten, Schlauchwagen und
eine von Pferden zu ziehende Spritze aus dem Jahr 1890...
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sowie ein sehr gut erhaltenes Löschfahrzeug
LF15 der Marke Opel Blitz aus dem Jahr 1939.
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