Foto-Reisebericht
- Reiseführer - Reise-Info Nibelungenstadt
Worms am Rhein Vom
Marktplatz über den Weckerlingsplatz zum Judenfriedhof
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Nach
einer kurzen Rast auf dem Marktplatz starten wir zum zweiten
Teil unseres Stadtrundgangs.
In
unmittelbarer Nähe liegt die Dreifaltigkeitskirche, die an der
Stelle des 1689 vollkommen zerstörten Prunkrathauses, der Münze,
erbaut wurde. In dessen Kaisersaal huldigten die Bürger ihrem
Kaiser, hier bekannte sich Martin Luther vor Kaiser und Reich
zu seinen Thesen.
Sie erinnern sich: 1689 ließ Ludwig
der XIV., der Sonnenkönig, zweihundert Städte und Dörfer dem
Erdboden gleichmachen, weil
Prinz Eugen nach der Abwehr der Türken vor Wien an den Rhein
kommen wollte, um die alte Ordnung wiederherzustellen. Worms
wurde völlig zerstört, Heidelberg ein Trümmerhaufen, Mannheim
und Frankenthal eingeebnet.
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Nur
wenige Schritte sind es bis zum Siegfried-Brunnen vor der
heutigen Stadtbibliothek.
Über den Wasserkaskaden ist der Nibelungenheld
Siegfried von Xanten dargestellt, der gerade den Drachen erschlagen
hat.
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Am Eingang der Stadtbibliothek befindet sich auch
das große Sandstein-Relief mit Siegfrieds Einzug in Worms...
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... und die Statue des Volker von Alzey, Spielmann am
Hofe König Gunthers. Volker von Alzey hielt mit Hagen
von Tronje die Schildwacht am Hofe König Etzels und kämpfte
Seite an Seite mit Hagen bis zum Untergang der Nibelungen.
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Einzig erhaltener Wormser Adelshof ist das ehemalige
Palais des Freiherrn von Prittwitz, in dem heute die Adler-Apotheke
ihren Sitz hat.
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Wir folgen der Andreasstraße, biegen
nach links in die Dechaneigasse ein und erreichen die
Magnus-Kirche am Weckerlingsplatz, eine dreischiffige
Basilika, die bereits im Jahr 1141 zum ersten Mal
urkundlich erwähnt wurde und deren Name auf den hl.
Magnus zurück geht.
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Vom
Weckerlingsplatz aus schauen wir auf die Ost-Türme des Doms,
die Magnuskirche und den Eingang zur Andreaskirche und dem sehenswerten
Museum der Stadt.
Das Hauptschiff der Magnuskirche, der
ältesten Kirche in Worms, stammt
aus der Zeit der Karolinger, die romanischen Seitenschiffe wurden
später angebaut. Seit
der Reformation ist die ehemalige Pfarrkirche des Stiftes St.
Andreas lutherisch.
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Auch die Türme der Andreaskirche - abgebildet
ist der südliche Turm - sind über tausend Jahre alt.
Im
Kirchenraum und in den angegliederten Räumen des ehemaligen
Stiftes Sankt Andreas sind neben archäologischen Funden der
Vorzeit, der Zeit der Römer und der Franken auch mittelalterlichen
Kunstwerke und Dokumente der Stadtgeschichte zu sehen.
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Sehenswert
ist der romanische Kreuzgang
des Museums...
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... in dem die beiden einzigen erhaltenen
Kaiser-Porträts...
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... der ehemaligen Münze, des Prunkrathauses des
Stadt, ebenso ausgestellt sind...
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wie Sarkophage, Grabsteine, Altäre, Göttersteine, Reitergrabmäler
und Meilensteine aus römischer Zeit.
Hier sehen Sie römische
Reiteroffiziere und Standartenträger, und hier erfahren Sie,
dass mitunter römische Legionäre ihren gefallenen Kameraden
Grabsteine setzten.
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Wir gehen an Luginsland in der südwestlichen Ecke
der Stadtmauer vorbei.
In Luginsland wurde im Jahr 1235
der von seinem Vater Kaiser Friedrich II. zu lebenslanger Haft
verurteilte deutsche König Heinrich VII. inhaftiert, bis er
dann nach Heidelberg und in der Folge nach Apulien überstellt
wurde.
Nun sind es nur noch wenige Schritte
bis zu unserem nächsten Ziel.
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Hier, mitten in der Stadt, zwischen innerer und äußerer Befestigungsmauer,
befindet sich der Judenfriedhof "Heiliger Sand".
Der Heilige Sand entstand vor mehr als tausend Jahren und ist mit seinen
ca. 2.000 Gräbern der älteste Judenfriedhof Europas.
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Etwa 1.000 Gräber stammen aus der Zeit des 11. bis 17. Jahrhunderts.
Der
älteste lesbare Grabstein des Jakob Ha-bachur stammt aus dem
Jahr 1076.
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Berühmt sind die von
1293 und 1307 stammenden Gräber des in Worms geborenen jüdischen Gelehrten und Märtyrers
Rabbi Meir von Rothenburg, Maharam genannt, und seines Schülers Alexander ben
Salomon Wimpfen Süßkind.
Hier beten auch heute noch Juden aus aller Welt, halten Zwiesprache
mit der mehr als tausendjährigen Geschichte ihres Volkes und
legen Steine des Andenkens auf die Grabsteine.
Der "Heilige
Sand" ist ein Stück unberührter Natur mitten in der Stadt
und in Sichtweite des Doms, dem wir uns jetzt zuwenden.
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Bitte
folgen Sie uns nun zum 3. Teil unseres Stadtrundgangs: Der
Dom und
seine Umgebung
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