Unser
Labrador Einstein
05.07.2008
- In vollen Zügen
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Kalli
und Ulrike
haben mich zum Bahnhof geführt.
Hatte keine
Ahnung, warum.
Und keine
Ahnung, was ein Bahn ist.
Und ein Hof war weit
und breit nicht zu sehen.
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Kalli
machte sich sofort an einer Blechkiste zu schaffen.
Wollte
Fahrkahrten kaufen.
Wir haben noch nie Fahrkarten
gekauft, wenn wir weggefahren sind.
Kalli hat
ziemlich lange gebraucht, zweimal gestöhnt, dreimal geflucht, fünfmal
auf dem Ding rumgetippt und am Ende eine Karte in einen
Schlitz gesteckt.
Dann kamen endlich aus einem anderen
Schlitz ein paar Zettel raus: Die Fahrkarten!
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Wurde
auch allerhöchste Zeit.
Denn da kam plötzlich
eine Blechkiste an, die viel größer war als unsere.
Und viel lauter.
Frauchen war zwar
bei mir, aber als Kalli dann endlich neben mir stand,
war mir deutlich wohler.
Ehrlich!
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Drinnen
war es fast wie zu Hause:
Viel Volk, wenig Platz,
alle auf den Polstern und ich auf dem Boden.
Obwohl
Kalli für mich eine Kinderfahrkarte gekauft hatte.
Die
Kinder nebenan saßen nicht auf dem Boden!
Die
durften ALLE auf die SITZE!
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Als
die Blechkiste dann anfuhr, wurde mir von dem Rattern,
Quietschen und Wackeln ganz schön mulmig.
Habe
mich vorsichtshalber in Richtung Frauchens Schoß aufgemacht.
Von
da oben konnte man sogar raussehen.
Frauchen
hat mir meine Badestelle am Kleinen Plöner See gezeigt.
Mann
was
kann die Badestelle rennen! Die
war in Null-Komma-Nichts an uns vorbeigeflitzt!
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Wirklich
gut gesehen habe ich aber nicht.
Die von den
Fahrkarten hätten die Fensterscheiben ruhig mal saubermachen
können.
Die waren ja noch schmutziger als in
unserer Blechkarre!
Vielleicht haben die aber
gedacht, dass Einstein gar nicht rausschauen kann, weil
Einstein ja eh auf dem Boden liegen muss.
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Nach
einigen Stopps - die halten deutlich öfter an als meine
Zweibeiner - mussten wir aussteigen.
Das war
gar nicht
so einfach, denn die Stufen hatten Löcher und
der Gehweg war ziemlich weit weg. Und zwischen Treppe
und Gehweg war ein dunkler Spalt.
Hat mich viel
Überwindung gekostet, da runter zu springen.
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Draußen
war ganz schön was los.
Dieser Bahnhof hatte
einen überdachten Hof und war viel
größer als der in Plön.
Einen Bahn habe ich immer noch
nicht gesehen, dafür aber noch viel mehr Blechkisten,
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...
von denen mir nur eine Einzige wirklich gut gefiel.
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Aber
noch viel besser gefiel es mir im Freien.
In
der Großstadt kann man ganz tolle Typen treffen...
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Übrigens: Seit
heute weiß ich, dass es Dinge gibt, die ich nie verstehen
werde.
Zum Beispiel, wozu Kalli die Fahrkarten
gekauft hatte.
Aber das verstand nicht einmal
Kalli. Der hat sie den ganzen Tag nicht ein einziges
Mal
aus dem Geldbeutel geholt und zu Hause in den Papierkorb
geworfen.
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