Die auf der Nordseite des Schneebergs, in der
Breiten Ries gelegene Hütte ist eine Unterkunft der Bergrettung. Benannt
wurde sie nach Ferdinand Bürkle, einem Mitbegründer des Wiener alpinen Rettungswesens.
Bürkle, geboren am 1.1.1857 in Bürs/ Vorarlberg, erhielt in Innsbruck eine
Lehrerausbildung und wirkte sodann in Puchberg über 20 Jahre als Lehrer.
Er war strikter Vegetarier und trank keinen Alkohol. Er unterstützte die
Dorfbewohner in jeder Weise, übernahm Amts- und Gerichtswege, und nach seiner
Idee gründete man dort eine Milchgenossenschaft.
Ferdinand-Bürkle-Hütte
im Sommer 1993
Bürkle erwanderte und erkundete den über 2.000
m hohen Schneeberg systematisch. 1884 beging er mit Gefährten erstmals den
Herminensteig. Dieser wurde benannt nach dem Vornamen der Frau seines vieljährigen
Tourenbegleiters Dr. Knauer. Noch im gleichen Jahr beging er mit den Gefährten
H.R. Schmitt, J. Grossinger und Moriz von Statzer den Grat zwischen Krummer-
und Breiter Ries ebenfalls erstmals; er ist heute als Bürklesteig bekannt.
1899 gelang Bürkle mit den Gefährten Crespi, Dr. Otto Knauer und Moriz von
Statzer die erste Begehung des Stadlwandgrates, der auch heute noch eine
der schönsten Klettertouren am Schneeberg ist.
Am 22.5.1896 gründete sich das "Alpine
Wiener Rettungskomitee" mit dem Ziel, in Bergnot Geratenen Hilfe zu
leisten. Noch im gleichen Jahr übernahm Ferdinand Bürkle die Leitung der
Lokalstelle Schneebergdörfl, die er bis zu seiner schweren Erkrankung im
Jahre 1902 führte. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand 1903 zog es ihn
wieder ins Brandnertal zurück, heiratete ziemlich spät und lebte als Landwirt
bis zu seinem Tode am 30.12.1945.
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