Zu den bedeutendsten Pionieren des Alpinismus
zählt der Ötztaler Gletscherpfarrer Franz Senn (1831-1884). Er war gleichzeitig
Ankurbler des Fremdenverkehrs im Ötztal. Ihm genügte die Tätigkeit des 1862
gegründeten OeAV nicht, er wollte die Alpen durch die Errichtung von Wegen
und Hütten erschließen und seine Mitmenschen für das Bergsteigen begeistern.
So wurde Franz Senn im Jahre 1869 zusammen mit Stüdl, Trautwein und Hofmann
Mitbegründer des DAV.
Franz-Senn-Hütte
im Sommer 1976
In den Ötztaler Alpen gelangen ihm, meist mit dem
Führer Granbichler zusammen, 15 Erstbesteigungen, darunter Fluchtkogel,
Finailspitze und Weißseespitze. Als Kurat wirkte er in Vent, wo er sein
Widum für Gäste erweiterte und die Straße nach Zwieselstein ausbaute. Weiter
schuf er die Wege zu den Rofenhöfen und über das Hochjoch ins Schnalstal.
Durch seine Baumaßnahmen stürzte er sich in
Schulden, die ihn zeitlebens begleiteten, da ihn der OeAV nicht unterstützte.
Senn wirkte auch als Pfarrer in Nauders und zuletzt in Neustift im Stubaital.
Auf seine Anregung hin wurde durch den Handwerksmeister Karl Pfurtscheller
aus Fulpmes 1885 im Oberbergtal die Hütte gebaut, die seinen
Namen trägt. Leider konnte er ihre Fertigstellung nicht mehr erleben, da
er zuvor an Tuberkulose starb. Der Sennkogel in den Ötztaler Alpen
erinnert ebenfalls an ihn. Wer noch mehr über Franz Senn und seine Leistungen
wissen möchte, dem sei der Roman "Der Gletscherpfarrer" von Josef
Musshauser empfohlen.
Die Franz-Senn-Hütte wurde nach dem Tod des Gletscherpfarrers
von der Sektion Innsbruck übernommen, deren Mitglieder in der
Folge neben vielen Gipfelwegen auch die Übergänge ins Ötztal,
Sellrain und das Innerstubai schufen.
Die Hausberge sind Sommerwand (2677 m), Rinnenspitze
(3003 m) und Ruderhofspitze (3473 m). Wildes Hinterbergl (3288 m) sowie Wilder
Turm (3294 m) sind weitere Bergziele.
Franz-Senn-Gedenkstein
in Neustift
Weitere Infos:
www.franzsennhuette.at