Die Hütte liegt 150 m oberhalb der Pasterze
und ist im Besitz der Akademischen Sektion Wien des OeAV.
Karl Hofmann, geboren am 26.10.1847 in München,
war Jurist, Bergsteiger und Mitbegründer des DAV. Er war Miterschließer
der Glocknergruppe. Am Tage der Eröffnung des neuen Kalser Weges zum Großglockner
am 5.8.1869, der vom Prager Bergsteiger Johann
Stüdl geschaffen wurde, daher Stüdlgrat,
stieg der Jurastudent Karl Hofmann mit Stüdl und zwei weiteren Berggehern
vom Gipfel des Großglockner in 2 Stunden über die Adlersruhe direkt
zum Pasterzenboden ab. Dies wurde der heutige Hofmannsweg, die normale Aufstiegsroute.
Die erste Überschreitung des Glocknerkammes im Herbst 1869 führten Hofmann
und Stüdl mit den Führern Schnell und Groder durch. Die Vorgenannten waren
auch erstmals auf dem Schneewinkelkopf, der Klockerin, dem Bärenkopf, Hinterem
Bratschenkopf und Hohe Riffel. Neue Wege begingen sie am Kitzsteinhorn sowie
am Wiesbachhorn. Hofmann bestieg 1868 als erster den Hochgall und ein Jahr
darauf den Guffert. Die Hofmannspitze in der Glocknerwand, 3721 m hoch,
erinnert ebenfalls an den erstklassigen Bergsteiger, der am 3.9.1870 bei
Sedan gefallen ist.
Der Zugang erfolgt vom Parkplatz
Franz-Josefs-Höhe, dem Endpunkt der Großglockner-Hochalpenstraße: Auf dem
Promenadenweg erreicht man die Hütte ohne Anstrengungen in 30 Minuten. Die Hofmann-Hütte
liegt auf einem Aussichtsbalkon gegenüber dem "König" Großglockner.
Die Terrasse der Hütte gehört wohl zu den beeindruckendsten Aussichtsplätzen
der Alpen. Besonders auffällig sind der Nordpfeiler und die Pallavicini-Rinne.
Hofmann-Hütte
im Sommer 1974
Der 1. Hüttenbau erfolgte auf Anregung des
Erzherzogs Johann 1834. Er bestand nur aus einem Raum und verfiel im Laufe
der Zeit. 1869 beschlossen Stüdl und Hofmann, die Hütte auf eigene Kosten
wiederherzustellen und einzurichten. Im Jahr 1871 beschloß der DuOeAV in
Salzburg, das Bauwerk nunmehr Hofmann-Hütte zu nennen. 1887 nahm die Sektion
Prag eine gründliche Renovierung vor. Zur Schenkung an die Akademische Sektion
Wien kam es 1910.
Es gab sodann oftmalige Hüttenerweiterungen. Ein Zubau erfolgte 1953 und
weitere in Etappen von 1969-1982.
Die Gipfelziele von hier sind der Großglockner
(3798 m), der Johannisberg (3463 m), der Fuscherkarkopf (3336 m) und die
Freiwandspitze (3053 m).
Ergänzung vom 10.10.2016:
Nachdem die
Hofmann-Hütte im Jahr 2005 wegen ihres desolaten Zustandes geschlossen
und keine Finanzpartner für einen Neubau gefunden werden konnten,
ließ der Österreichische Alpenverein das zwischenzeitlich baufällig
gewordene Gebäude im Herbst 2016 abreißen.
Weitere Infos:
www.bergsteigen.at