Die Räume der Ortsstelle Admont des Bergrettungsdienstes
waren lange Zeit in einem Teil der Oberst-Klinke-Hütte untergebracht. Da
man hier eingeengt war, regte Richard Kanduth 1968 den Bau einer separaten
Diensthütte an. Ab dem 24.4.1969 arbeiteten stets 3 Partien zu je 10 - 15
Mann. Insgesamt wurden freiwillig 3500 Stunden aufgebracht. Am 19. Oktober
des gleichen Jahres wurde die Hütte eingeweiht und in Dienst gestellt. Sie
steht am Kalblinggatterl.
Namengeber ist der 1928 in Aigen bei Admont
geborene Richard Kanduth. Er wirkte viele Jahre als Vizebürgermeister von
Admont und als Abgeordneter des steiermärkischen Landtags. Seit 1944 ist
er Mitglied des Alpinen Rettungsdienstes Gesäuse und von 1955-1980 Obmann
und Einsatzleiter des BRD. An über 150 schweren Felseinsätzen hat er teilgenommen
bzw. diese geleitet. Ihm wurden viele Auszeichnungen zuteil, darunter das
„Grüne Kreuz“, die Silberne Medaille am roten Bande für die Verdienste um
die Republik Österreich, das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark
u.v.a. Heute ist Kanduth Ehrenobmann des BRD Admont.
Der zweite Namengeber ist Alois Mühlangerer
(1917-1944), ein autorisierter Bergführer, der als Gebirgsjäger an vielen
Feldzügen teilnahm, 1944 schwer verwundet und aus der Wehrmacht entlassen
wurde. Gleich nach dem Krieg wurde er Bergrettungsmann und sodann Obmann
der Ortsstelle Hieflau des BRD. Mühlangerer legte 1957 mit einigen Helfern
den neuen Steig von der Heß-Hütte zum Peternpfad an und wirkte hier meist
als Sprengmeister. Auch er war an vielen Rettungseinsätzen beteiligt, vielfach
als Leiter. Wie Kanduth war Mühlangerer ebenfalls Träger den „Grünen Kreuzes“,
dem Ehrenzeichen für Rettung aus Bergnot. Mit der Namengebung setzte man
ein Zeichen der Dankbarkeit für die zwei Männer, die Jahrzehnte die Geschicke
des Alpinen Rettungswesens Gesäuse lenkten.
Erwähnenswert ist noch, daß die Admonter Bergrettungsmänner
den bekannten Johnsbacher Bergfriedhof, auf dem über 500 abgestürzte Bergsteiger
die letzte Ruhe fanden, in den Jahren 1977-1981 in annähernd 1000 Arbeitsstunden
gründlich renovierten. Dieser steht bekanntlich unter Denkmalschutz. 1997
konnte die Bergrettung auf eine 100-jährige Tätigkeit zurückblicken. Eine
über 200 Seiten starke Festschrift mit dem Titel „Licht und Schatten im
Gesäuse“ gibt Aufschluß über die unzähligen Rettungseinsätze zu allen Jahreszeiten.