Im August 1884 wurde auf Initiative des Lienzer
Bäckermeisters und Gastwirts Ignaz Linder, dem Begründer der Sektion
Lienz des ÖTK, ein Schutzhaus auf dem Spitzkofel errichtet. Die „Wiener
Allgemeine Zeitung“ berichtete damals, daß 106 Bergsteiger den 6500
Fuß (ca. 2000 m) großen Höhenunterschied überwanden,
um dem Ereignis beizuwohnen.
Einen schweren Rückschlag erhielt die
Hütte im 1. Weltkrieg. Sie wurde von den Landesverteidigern besetzt
und wenig geschont, so daß sie in den ersten Nachkriegsjahren praktisch
unbenutzbar war. In mühevoller Arbeit richtete man sie wieder her.
Im Jahr 1942 riß ein Sturm das Dach ins Hallebachtal hinunter. Erst
1958 erfolgte die endgültige Renovierung der in der Zwischenzeit zur
Ruine verkommenen Schutzhütte. Dennoch wurde durch die exponierte Lage
die Bausubstanz immer mehr angegriffen. Anfangs der 90er Jahre entschloß
man sich zu einer Generalsanierung. Durch eine Bausteinaktion wurden dank
vieler „kleiner und großer Spender“ die erforderlichen Geldmittel
aufgebracht und nach zweijähriger Vorbereitungszeit die Renovierung
in Angriff genommen. Am 26.8.1995 war es dann soweit: die Linder-Hütte
war wieder benutzbar. Nach 111 Jahren war sie wieder neu entstanden.
Die stets offene Hütte hat ein Schlaflager
für 6-8 Personen. Erwähnenswert ist noch, daß der von Ignaz
Linder persönlich hochgetragene Eisenofen noch heute die Zierde der
Hütte ist.
Die Linder-Hütte genießt den Ruf,
einer der aussichtsreichsten Plätze in den Lienzer Dolomiten zu sein.
Weitere Infos:
www.bergsteigen.at