Von der Bergstation der Raxbahn kann man das
Haus, das der Sektion Reichenau im OeAV gehört, in etwa ½ Stunde erreichen.
Der Ort Reichenau mit seinem Schloß Wartholz war beliebter Sommersitz der
Habsburger, des damals Österreichischen Kaiserhauses. Das Schutzhaus hat
seinen Namen von seiner kaiserlichen Hoheit Erzherzog Otto, der geruhte,
das Protektorat über die Sektion Reichenau zu übernehmen. Er gestattete,
daß das Haus höchst seinen Namen führen dürfe...! Erzherzog Otto war
ein Neffe von Kaiser Franz-Joseph. Nach seinem Tod 1906 übernahm sein Sohn,
Erzherzog Karl, der spätere letzte Kaiser, das Protektorat.
Schon sieben Jahre nach der Sektionsgründung konnte
das unter der Leitung von Emil Hatlanek errichtete "Erzherzog-Otto-Schutzhaus"
am 25.6.1893 eröffnet werden.
Eine gewaltige Leistung dieser jungen, kleinen Sektion Reichenau mit damals
28 Mitgliedern. 1909 erfolgte unter Hans Haid von Haidenburg die Vergrößerung des Hauses auf den heutigen
Umfang. Es war zur damaligen Zeit ein wichtiger alpiner Stützpunkt am vorderen
Teil der Rax. Dies um so mehr, da die Raxalpe der meist besuchte "Hausberg"
der Wiener wurde.
In den Felsen der Preinerwand, des Großen Höllentales
und der Kahlmäuer holten sich bekannte Bergsteiger der "Wiener Schule"
den letzten Schliff für ihre großen Touren in den Alpen zwischen Dachstein
und Mont Blanc, Karwendel und Dolomiten. Mit 28 Jahren übernahm Camillo
Kronich die Hüttenbewirtschaftung. Erst als 77-jähriger löste er sein Pachtverhältnis.
Man nannte ihn damals "Raxkönig". Er baute auf eigene Kosten kleine
Unterstandshüttchen, brachte Markierungen an und war Lebensretter vieler
Menschen aus Bergnot. Kronich lebte nicht nur auf der Rax, er lebte auch
für die Rax. Nachdem er die Pacht auf dem Otto-Haus abgab, zog er sich auf
seinen „Kronichhof“ am Fuße der Rax zurück, wo er 1958 verstarb.
Das
Otto-Schutzhaus wurde 1998 unter Dr. Josef Zinkl generalsaniert.
Bergziele sind die Los- und Klobenwand sowie
die Lechnermauer.
Weitere Infos:
www.dav-huettensuche.de