Die am Nordrand der Stubaier Alpen gelegene
Hütte, vom Inntal aus zugängig, wurde benannt nach dem bedeutendsten Tiroler
Feldmesser, Kartographen und Kupferstecher Peter Anich (1723-1766) aus Oberperfuß.
Von Beruf war er Bauer, hatte nur nebenbei Mathematik, Astronomie und Feldvermessung
studiert. Sein Ruhm drang bis nach Wien, so daß ihm Kaiserin Maria Theresia
1760 den Auftrag erteilte, eine Karte von Tirol zu schaffen. Zusammen mit
seinem Landsmann Blasius Huber (1735-1814) arbeitete er unermüdlich an der
Vermessung des Landes. Das Erscheinen seines "Atlas Tyroliensis"
im Jahre 1874 hat er
allerdings nicht mehr erlebt. Die aus 23 Blättern bestehende Anich-Karte war die erste moderne
Karte Österreichs, die wegen ihrer Genauigkeit viel bewundert wurde. Sie
war ein Meisterwerk. Peter Anich schuf auch einen Erd- und Himmelsglobus.
Er gilt als Pionier der Hochgebirgskarthographie. Durch seine aufreibenden
Vermessungsarbeiten war seine Gesundheit schwer angeschlagen. In den Etschtaler
Sümpfen holte er sich Malaria, woran er verstarb.
Im Jahr 1884 erteilte die Gemeinde Rietz dem
ÖTC die Bewilligung, auf der Alpe von Unterseeben an der Grieskugel eine
Unterkunftshütte zu bauen, wobei der Club den Lageplatz dem Zweck entsprechend
frei wählen durfte. Schon einen Monat später stand eine Hütte aus Zirbenholz
für die Unterkunft von 10 Personen. 600-800 Gulden waren die Baukosten.
Im Laufe der Zeit verfiel die Hütte immer mehr. Nach Instandsetzung wurde
1924 versuchsweise die Hütte wieder in
Bewirtschaftung genommen und sie wurde stark frequentiert.
1928 übereignete der Gesamtverein die Hütte der Sektion Innsbruck. Erst
jetzt wurde der Boden vermessen und angekauft. Ein Zubau erfolgte 1931.
Es folgten schlechte Besucherjahre, kein Pächter war bereit, die Hütte zu
übernehmen. Aus Geldmangel dachte man 1961 daran, die Anich-Hütte in ein
Jugendheim umzuwandeln, was aber der Gemeinde Rietz mißfiel. Ohne besondere
Ankündigung wurde die Hütte 1990 behördlich geschlossen.
Es erfolgte eine bauliche Sanierung mit Küchen- und Waschraumanbau.
Am 8.9.1991 erfolgte die Einweihung. Das Trink- und Abwasserproblem ist
noch zu lösen. Die älteste Hütte des Touristenklubs Innsbruck im OeAV konnte
so zum Glück gerettet werden.
Bergziele sind u.a. Rietzer Grießkogel (2884
m) und Hocheder (2798 m).
Die Planetarien in Kirchberg und Kufstein
wurden nach Peter Anich benannt.
Weitere Infos:
http://bergsteigen.at