Adamello-Presanella-Gruppe
(49)
Rifugio Giuseppe Garibaldi
2550 m, mit dem Talort Temu-Aviotal.
Die Sektion Brescia des CAI nahm den italienischen
Seeoffizier und Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi (1807-1882) zum
Namengeber ihrer 1893 erbauten Hütte. Im Jahr 1958 wurde eine Erweiterung
notwendig. Das erst Mitte der 70-er Jahre errichtete Rifugio Carcano befindet
sich direkt neben dem Rifugio Garibaldi, der Haupthütte des westlichen
Adamello-Hauptkammes. Die Schutzunterkunft dient in erster Linie zur Besteigung
des 3554 m hohen Adamello-Gipfels.
Nach dem Sturz Napoleons 1815 zersplitterte
Italien wieder in viele Kleinstaaten. Erneut wurde überall die absolute
Fürstengewalt eingeführt. Trotz aller polizeilicher Überwachung
wurde der Ruf nach nationaler Einheit immer lauter. Es bildeten sich in
der Folge geheime patriotische Gesellschaften und nach 1820 ließen
Verschwörungen, Unruhen und bewaffnete Aufstände das Land nicht
zur Ruhe kommen, obwohl die Fürsten sie mit Österreichs Unterstützung
blutig unterdrückten. Das Königreich Sardinien machte sich zum
Anwalt nationaler Bestrebungen. Der meisterhaften Diplomatie von Camillo
Cavour, der seit 1852 als Ministerpräsident die Geschicke Sardiniens
leitete, gelang es schließlich, die Wiederauferstehung Italiens zu
verwirklichen.
Mit Hilfe Frankreichs verdrängte der Staatsmann
Cavour Österreich aus Italien und gründete, gestützt auf
die patriotische Begeisterung des Volkes, das überall die Fürsten
verjagte, 1861 das Königreich Italien unter dem sardischen König
Viktor Emanuel I. (1820-1878).
Giuseppe Garibaldi kämpfte als Anhänger
der radikalen Richtung in der Revolution 1848/1849 und leitete zuletzt die
Verteidigung des aufständischen Rom. 1860 unternahm er, von Cavour
unterstützt, den Freischarzug nach Sizilien und stürzte dort die
Bourbonenherrschaft. Noch heute wird Garibaldi als Freiheitskämpfer
verehrt, da er viel zum Wiedererstehen Italiens beigetragen hat.
Weitere Bergziele sind u.a. Corno Bianco (3434
m), Monte Venezia (3236 m) und Cima Garibaldi (3229 m).
In den Gardaseebergen
gibt es ein weiteres Rifugio Garibaldi, das der Gemeinde Tiamo di Sotto
gehört und oberhalb des Stilfser Joches findet man das Rifugio
Garibaldi al Passo Stelvio.
Weitere Infos:
www.cai.bs.it
