Die 1936 von der CAI-Sektion Padova (Padua)
erbaute Schutzhütte wurde nach dem Sektionsmitglied Locatelli benannt,
einem italienischen Offizier, der im Abessinienfeldzug mit der Goldenen
Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurde.
Der Hüttenname „Locatelli“ hat sich nie
eingebürgert. Nach wie vor wird sie der Lage entsprechend „Dreizinnenhütte“
genannt. Der italienische Name ist „Rifugio Tre Cime“. In unmittelbarer
Nähe stand früher die von der DuOeAV-Sektion Oberpustertal erbaute
Dreizinnenhütte. Viele Jahre war der bekannte Bergführer Sepp
Innerkofler hier Hüttenwirt. Der „Sepp“, wie er allgemein genannt wurde,
war um die Jahrhundertwende einer der bedeutendsten Bergsteiger Südtirols.
Durch die Erstersteigung der Nordwand der Kleinen Zinne ohne Verwendung
von Haken hat er sich selbst ein Denkmal gesetzt. Sein Leben hat er am 4.7.1915
am Paternkofel für seine Österreichische Heimat geopfert. Für
die Tiroler ist er ein Held und auch von seinen Feinden wurde er hoch geschätzt.
Durch die Kriegsereignisse 1914/1918 wurde
die Hütte total zerstört. Das neue Bauwerk ist das am meisten
besuchte Schutzhaus im Naturpark Sextener Dolomiten. Es liegt nahe an den
Nordwänden der Drei Zinnen auf dem Toblinger-Riedl-Sattel, zwischen
Paternkofel und Sextener Stein.
In der Zeitung „Dolomiten“ vom 23.9.1997 war
zu lesen, daß der italienische Alpenverein CAI für Sepp Innerkofler
eine Feier veranstaltet und ihm zu Ehren eine Büste und eine Gedenktafel
an der Stelle des alten Zinnenhauses enthüllt hat. So erfreulich dies
auch ist, richtiger wäre es gewesen, das Schutzhaus auch im italienischen
Sprachgebrauch nach ihm zu benennen. Dies würde der einheimischen Bergsteigerschaft
und ebenso der österreichischen und deutschen Bergsteiger insgesamt
entsprechen.
Mittlerweile sprechen die italienischen Alpinisten kaum mehr
von der „Locatelli-Hütte“, sondern nennen das Haus seiner ureigentlichen
Bestimmung und Lage zufolge Rifugio Tre Cime bzw. Dreizinnenhütte.
Hat Locatelli mit den Drei Zinnen nicht doch mehr zu tun als irgendein Tourist?
Der Schriftsteller Karl Springenschmid schrieb
das Buch „Der Sepp“, es ist der lesenswerte Lebensroman des Sepp Innerkofler.
Die Gipfelziele sind Paternkofel (2744 m),
Schusterplatte (2957 m), Toblinger Knoten (2617 m) und Oberbachemspitze
(2698 m).
Weitere Infos:
www.altemontagne.it